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  • Hari 121

    Das Grab

    8 Julai 2023, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 16 °C

    Liebes Tagebuch. Heute war körperlich des einfachste Tag der ganzen Reise. Ich hatte gut geschlafen und ich freute mich vom Brummen der Mücken, die vor meinem Zelt sehnsüchtig warteten, aufgewacht zu sein. Ich guckte mich um und schaute auf die Kadaver der Moskitos, die mit ins Zelt gekommen waren oder tot irgendwo an meiner Kleidung klebten. Egal was man macht. Bei jeder Bewegung tötet man Mücken. So viele sind es. Grausam, aber auch genugtuend. Also wieder alles an Stichsicheren Klamotten anziehen, im Zelt zusammenpacken und dann so schnell wie möglich auf die Piste und wegrennen. Ja und die Piste war mal richtig gut heute. Kaum hoch, ein bischen runter und einfach nur die Beste Kulisse. Berge, wolkenverhangene Täler, der Gletscher von Mt. Adams, Schmetterlinge, Bäche und all der alpine Postkartenschnickschnack. Das hätte der Mariam gefallen. Bis auf die Moskitos, die mal mehr und mal weniger in Horden über uns herfielen. Zum Ende des Tages einfach nur irre viele. Aber zuvor ging es noch durch einen wilden Fluss, der dem Gletscher entspringt. Eiskalt, trüb und ordentlich Druck. Als ich am Ufer ankam sah ich Peter wie er wilde Balanceakte auf ein paar wackligen und dünnen Stämmen durchführte. Unter ihm der sprudelnden Strom und nicht ungefährlich. Ich konnte ihn überzeugen den Fluss hinauf zu gehen und nach einer sicheren Stelle zu suchen. Und die fanden wir. Er war mir dankbar und erzählte mir, dass er sowas noch nie gemacht hatte und sich einfach nicht die Füße nass machen wollte. Joa. Heute schon. Mir viel auf, dass sowas für mich normal geworden war...
    Die wilde Fahrt ging weiter durch ein Lavafeld und dann in den Wald hinein. An einer Schotterstraße stand ein gigantischer Truck und Anhänger. Eine Frau rief mich zu sich. Sie war gerade dabei einzupacken und hatte wohl ihren Sohn versorgt. Ob ich Lust auf ein Soda und Eis hätte? Aber Ja. Trailmagic!!! Ewig nicht gehabt und dann hier. Im Nirgendwo. Spitze. Komischerweise gab es an dieser Stelle nicht ein Moskito. Eine Wanderin kam um die Ecke und wurde auch noch versorgt. So wie alle Menschen die ich heute traf ging sie nach Süden. Angeblich wäre ein Wanderer vor mir. Interessant. Es sollte Peter sein, den ich wenig später traf. Ja und dann ging es los. Der Mückenterror. In dem Waldstück vor uns gab es unzählige Teiche und Sumpfflächen. Der perfekte Ort für Mücken. Und sie kamen. Zu tausenden. Ein schwarze Wolke. Mega aggressiv. Hatten die Mücken gestern meist nur kurz angerüsselt wollten diese aufs Ganze gehen. Ich musste pinkeln. Nicht gut sag ich dir, liebes Tagebuch, nicht gut. Irgendwann musste ich sogar meine Handschuhe anziehen. Ich lief davon. Sie kamen mit. Es ging bergauf und ich spürte den Schweiß unter meiner Jacke raustropfen. Hätte ich sie ausgezogen wäre ich sofort aufgegessen worden. Nachdem ich an den Teichen vorbei war wurde es etwas "besser". Trotzdem kaum auszuhalten. Irgendwann kam ein Zeltplatz. Scheiss drauf. Es wird heute nicht mehr besser. Essen, Zelt aufbauen und rein da. Heute abend waren es bestimmt an die 30 Mücken die mit rein kamen. Ihre Körper gesellten sich zu denen ihrer Artgenossen. Überall tote Viecher, Blut und Verderben. Ich mittendrin. Mit zerstochenen Knöcheln. Wer nicht hier war glaubt es nicht.
    Liebes Tagebuch. Das mag zwar alles fürchterlich klingen, aber der Tag war trotzdem wunderschön. Und zum Summen der tausenden Mücken mache ich nun die Augen zu.
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