• Auf dem Weg nach Salt Lake City

    Oct 6–8 in the United States ⋅ ☀️ 14 °C

    Nebel des Grauens - na, nicht ganz! Aber wir sind heute Morgen, nach einer etwas durchwachsenen Nacht - es war sehr kalt im Zimmer, weil wir diesen Heizventilator aufgrund des Gebläses und der damit verbundenen Lautstärke nicht anhaben wollten - recht früh (6:45) erwacht.
    Dadurch waren wir schon früh ausgecheckt, weil es mein Wunsch war, mit der Seilbahn zum Rendezvous Mountain zum "Top of the world" zu fahren und den dortigen Bergweltenausblick zu geniessen. Das Universum entschied anders: 1. es war diesig und 2. die Gondel hatte am Vortag ihren letzten Einsatz und war ab heute im Winterschlaf.
    Leicht bis mittelmäßig angekekst haben wir uns dann direkt auf den Weg nach Salt Lake City gemacht und resümierten, dass wir vom Grand Teton wetterbedingt leider nichts bis wenig hatten. Radikale Akzeptanz, da eben nicht zu ändern.
    Nach etwa einer dreiviertel Stunde Fahrzeit war auch die Sonne wieder am Start! Ria hat die Routen immer ohne Autobahn und ohne Mautstraßen geplant, da sie die Landschaft in Gänze auskosten möchte. Es ist aber auch wahrlich zauberhaft und macht doch einiges aus, diese herrliche Herbstfarbpracht mit Sonnenbeleuchtung zu sehen.
    Wir fuhren am Snake River entlang durch den Targhee National Forest. Auf 2316m durch den Bridger National Forest sowie den darauf folgenden Cache National Forest hindurch - am Wolf Creek vorbei, wo wir an unsre lieben Freunde Jens und Daniela denken mussten 😍 (wenn auch nur mit einem f!).
    Gegen 15:30 waren wir in Salt Lake City und an dieser Stelle muss die autofahrende Ria in höchstem Maße gelobt werden! Drölfunzwölfzich Spuren, Ampelsysteme, Abbiegesituationen - es ist schon fordernd hier. Eine gute Übung für die fetten Städte, die noch kommen werden!
    Unser Zimmer belohnte uns heute mit Tisch/Stühlen/Sofa-Ecke und einem echt netten Ambiente, so dass wir uns für Einkauf und Mikrowellenfutter nebst Salat entschieden.
    Was trinkt man zum Essen!? Ja, klar - ein Glas (öhm Zahnputzbecher) Wein! Was gibts in Utah nicht im Supermarkt? Genau: Alkohol! (Norwegen lässt grüßen).
    Also sind wir noch in den Liquor-Store und hatten ein wahrlich nettes Erlebnis:
    Erstmal fühlt man sich ja schon bissl seltsam, wenn man für eine Flasche Weisswein extra nochmal zu diesem Store fährt. Dann sieht man beruhigenderweise, dass ein ca. 80jähriger Herr mal schlappe 20 Liter Wein in seinem Einkaufswagen in Kanister packt. Also kann das gar nicht so verkehrt sein mit dem Vino!
    An der Kasse werde ich nach meiner ID gefragt. Ria sagt, dass das der Grund sei, warum sie mich immer den Alkohol bezahlen lässt - macht ein besseres Gefühl 😂🫣
    Der Kassierer schaut fasziniert auf meinen Perso und murmelt "its glittering - I need a real ID" (das funkelt - ich brauche einen echten Ausweis).
    Ich antworte, dass dies mein deutscher Perso sei und habe zum Glück meinen Reisepass dabei, um mich doppelt auszuweisen. Der junge Mann entschuldigt sich "I've never seen a german ID" (ich habe noch nie einen deutschen Personalausweis gesehen) und fragt, was wir denn im hintersten Kaff von Utah wollen. Wir berichten begeistert von unsrer Tour, die Dame in der Schlange hinter uns mischt sich ein, als ich mein etwas hinderliches Englisch entschuldige und sagt ermutigend "its your second language - you're doing very well" (frei übersetzt: das ist ja deine zweit gelernte Sprache - sprichst du gut).
    Hach - eine schöne Begegnung im Liquor-Store, die wir teilens- und vor allem erinnernswert finden.
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