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  • Day 18

    Reisebericht I

    June 2, 2018 in China ⋅ ☁️ 21 °C

    Welcome to China! Nach Monaten der Vorfreude sind wir endlich im Reich der Mitte angekommen.
    Wie bei jeder Reise mussten wir uns Zuhause erstmal der berüchtigten Packfrage stellen: Was und wieviel kommt mit? Schlussendlich reisen wir wie gewohnt, Sonja mit Ihrem geliebten Rucksack, Jack Wolfskin Agadir (wird aber aus Altersgründen die Abschiedstournee) und ich mit der mittler Variante von North Face (beide Gepäckstücke jeweils ca. 11kg). Inbegriffen natürlich auch ein ansehnliches Arsenal an Elektrogeräten: 2xIphone, 1xaltes Mobile von Michi für lokale SIM‘s (eigentlich jedoch nicht zu gebrauchen, da langsamer als eine Schildkröte mit Beinbruch), ein Ipad mit Tastatur (wandert jetzt dann aber bald in den Müll wegen Nichtgebrauchs..) sowie eine Digicam.
    Erste Station unsere Reise war Peking. Wir haben ein Zimmer in einem Hostel in einem ruhigen Hutong bezogen und von dort die Sehenswürdigkeiten der Stadt abgeklappert (meist zusammen mit tausenden lokalen Touris). Am Abend gings jeweils mit den netten Italienern Alice und Andrea zum gemeinsam Nachtessen. Auch ein Besuch an der Grossen Mauer hat natürlich nicht gefehlt und bei der Anreise haben wir zum erstenmal Bekanntschaft mit den chinesischen Tourguides gemacht. 30 Minuten Nonstop Erklärungen mit ca. 100Dezibel Lautstärke und gefühlten 100 Wiederholungen, dazu immer wieder einmal ein Scherz der folgenden Sorte: how do you no which tower? How do you know?? You count! Ha ha ha
    Wenn wir gerade nicht auf Sightseeing unterwegs waren haben wir uns in einen der Pärke gesetzt und den singenden, tanzenden, musizierenden oder trainierenden Senioren zugeschaut.
    Nach Peking gings mit dem Bullet-Train in 4 Stunden nach Xi‘an. Die Züge in China sind wirklich der Hammer und stehen Japan oder der Schweiz in Nichts nach, wenn da nur der ständige Geräuschpegel der Mitreisenden nicht wäre.. Sonja hat mal eine „kurze“, chronologische Abfolge der Lärmgeräusche in unserem Abteil erstellt: Lautsprecherbegrüssung Chinesisch, Begrüssung Englisch, Nachbar vor uns telefoniert (Lautsprecherfunktion, 100Dezibel), Gamegeräusche aus verschiedenen Mobiles, laute Gähngeräusche, Backstreetboys werden abgespielt, Eier werden laustark auf dem Tischlein aufgeschlagen, erneute Gähngeräusche, laute Knabbergeräusche von allen Seiten (ich bereue bereits zum ersten Mal keine Noise Canceller Headphones gekauft zu haben), telefonierender Nachbar unterhält sich nun laustark mit weiterem Nachbarn, TV Serie wird auf dem Handy geschaut (natürlich auf Lautsprecher), unsere Nachbarin singt auch noch zu Backstreetboys, Ansage Ankunft Xi‘an..
    In Xi‘an gings zu den Terracotta Warriors und am Nachmittag haben wir die sehr schöne Stadtmauer mit dem Stahlross erkundet und am Abend mit den Locals spicy Hot Pot gegessen. Da leider weder WeChat pay noch Alipay für Ausländer funktioniert und oftmals nur mit dem Mobile bezahlt werden kann, müssen wir hier und da die Hilfe der sehr netten Bevölkerung in Anspruch nehmen. Es wird für uns mit Ihrem Handy bezahlt, das Fahrrad geöffnet etc. und wir geben dann den Betrag in Cash zurück, funktioniert tiptop!
    Hier noch der heutige Tagebucheintrag von Sonja: Heutige chinesische Sonderheit: Wir haben beobachtet, wie ein Kind auf das Trottoir gekackt hat! Die Kinder haben hier Hosen die hinten offen sind und dafür keine Windeln an (ab sofort wird dieses Kleidungsstück von uns „Sauhundhösli“ genannt).
    Nach 3 Tagen Xi‘an sind wir mit Zug und Bus weiter nach Xiahe an der tibetischen Grenze gereist und hier gefiel es uns super. Schon die Busfahrt hierhin war toll (obwohl der Yak-Hirte hinter mir mit seinem eiskalten Händchen ziemlich stark in meine Privatsphäre eingegriffen hat). Schöne Landschaften, wir die einzigen Touris (wir werden dementsprechend oft fotografiert) und endlich fertig Grossstadt. In Xiahe haben wir das riesige Kloster Labrang (es leben hier 1600 Mönche) besucht, sind mit den Mönchen gewandert und haben die Nomaden in den Grasslands besucht. Es war wirklich toll und eigentlich hat uns nur das Wetter besorgt, hat es doch in der Nacht vor unserer Abreise nach Langmusi geschneit und Langmusi liegt auf 3500m ü.M...
    Nach einer sehr schönen Busfahrt durch das Hochland sind wir in Langmusi angekommen. Das Dorf ist wirklich sehr schön und die Landschaft atemberaubend, aber es ist saukalt! Definitiv kein Ort zum Verweilend und deshalb gings schnell weiter Songpan zum Ponytrekking (war zumindest der Plan). In Songpan angekommen mussten wir feststellen, dass das kalte Wetter und der Regen uns auch in den Süden gefolgt ist und auch Emmas Guesthouse als andere als wirklich toll ist (trotz lonely planet tip). Leider wird auch aus dem Ponytrekking nichts, max. Gewicht von 85kg wird leider von einem der Beiden Reiseteilnehmer überschritten.. Also nichts wie weiter zu den Pandas von Chengdu!
    30Grad und Sonnenschein bei unserer Ankunft in Chengdu und dazu haben wir in einem wirklich tollen „Poshpacker“-Hostel eingecheckt. Chengdu ist extrem modern und alle Leute sind super stylish unterwegs, man könnte meinen wir sind in London oder Tokio unterwegs. Nach einer Lagebesprechung und einem Bier auf der Hostelterasse haben wir uns dann endlich auch wieder einmal ins Nachtleben gestürzt. Wir sind also an die Ausgangsmeile von Chengdu und hier war ziemlich Rambazamba mit unzähligen Bars und überall Livemusik (die Qualität der Livebands war leider nicht so berauschend). Also ab in die erste Bar und gleich mal zwei Bier bestellt. Zu unserem Erstaunen hat uns der jugendliche Kellner aber etwas verdutzt angeschaut und uns via Übersetzungsapp klar gemacht: six beers minimum serve!
    Am nächsten Morgen gings dann früh los um die berühmten Pandas noch vor all den tausenden andere Besuchern zu Gesicht zu bekommen. Unser Plan ging nicht wirklich auf, aber wir konnten uns relativ gut um die Massen herum manövrieren und die Pandas sind wirklich putzig! Es gibt hier auch wirklich viele Pandas zu bestaunen (ca. 80) und die Gehege und die ganze Anlage sind auch sehr grosszügig gestaltet.
    Bald gehts weiter in Richtung Zhangjiajie (Avatarberge) und nach knapp 3 Wochen China können wir folgendes Fazit ziehen:
    Grundsätzlich gefällt es uns hier sehr und es gibt viel positives zu Berichten (das Essen, die hilfsbereiten Menschen, der Zug, die U-Bahn, die Sprachbarriere ist viel kleiner als gedacht, die coolen Hostels, alles ist unglaublich sauber, das günstige Bier) aber auch einiges was uns nicht so gefällt (das ganze Land ist eine riesige Baustelle, es ist überall sehr laut, an jeder Sehenswürdigkeit hat es Horden von Menschen, die Eintrittspreise sind oftmals Abriss, das Thema Foodwaste scheint hier noch nicht angekommen). Mal schauen was die nächsten 3 Wochen bringen, auf jedenfall sind wir gespannt auf weitere Abenteuer und freuen uns jetzt riesig auf einige Tage Natur und Ruhe in den Bergen von Zhanhjiajie und danach in Yangshou!
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