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- Thursday, August 10, 2023
- ☀️ 32 °C
- Altitude: 1,115 m
UzbekistanChinar41°3’56” N 70°12’15” E
Tag 153: Dustlik bis Chinor

Morgens weckt uns wieder einmal die Sonne, sodass wir aus dem Zelt flüchten müssen. Wir frühstücken und natürlich ist auch das Brot und die Wassermelone mit dabei.
Bevor wir gehen ist unser Hirte wieder da. Diesmal treibt er und sein Partner die Tiere auf die Felder hinaus. Er lädt uns zu sich ein und meint direkt, es würde dann Schaschlik geben. Mit Freude hätte er für uns noch eines seiner Schafe geschlachtet. Wir erklären ihm allerdings, dass wir weiter müssen, tauschen mit Ihm aber noch Kontakte aus und machen ein paar Abschlussfotos.
Dann brechen wir auf und kommen kurz danach an einer Schlafpritsche vorbei, die vermutlich unser Hirte nutzt. Ob und wo sein Haus ist, wissen wir nicht.
Es geht wieder an Feldern vorbei, auf denen fleißig gearbeitet wird. Alles ist relativ flach und wenn wir nicht wüssten, dass wir bald in die Berge kommen, hätten wir es nicht geglaubt.
Doch dann tauchen sie auf. Langsam aber immer deutlicher sind die Bergketten erkennbar. Endlich gibt es etwas zu sehen fürs Auge. Eine Ewigkeit habe ich schon darauf gewartet, dass am Horizont endlich mal etwas zu sehen ist. Nach knapp 6 Wochen in denen sich landschaftlich recht wenig getan hat, tut dieser Anblick wahrlich gut.Die Anstrengungen, die nötig sind, um hoch zu strampeln sind vergessen, so einmalig sind die doch kahlen Berge.
An einer Stelle machen wir halt, um eine öffentliche Toilette zu benutzen, da es am Straßenrand doch recht schwer wird ohne jeglichen Sichtschutz. Neben der Toilette ist ein kleines Café und als wir aufeinander warten kommt aus diesem ein Junge und eine junge Frau. Sie fragen uns mit ein paar Worten Englisch und Handzeichen, ob wir einen Tee trinken wollen. Gerne nehmen wir die kurze Pause von der doch unangenehmen Hitze an. Im heruntergekühlten Raum trinken wir Tee und bekommen noch eine Schüssel Joghurt spendiert. Immer wieder lächelt uns die junge Frau zu und der Junge ist stolz ein paar Worte auf Englisch anwenden zu können.
Wir haben auf der Karte schon nach einem Möglichen Zeltplatz geschaut, wissen aber natürlich, ob das Terrain ein Zelten zulässt. Gespannt fahren wir also unserem möglichen Zeltplatz entgegen und kommen dabei an einem der zahlreichen Melonenstände vorbei. An diesem parkt ein Auto und der Fahrer stoppt uns direkt. Er fragt woher wir kommen und lädt uns dann zu ein paar Schnitzen Melone ein. Obwohl wir unsere Melone von dem Hirten noch nicht gegessen haben, nehmen wir das Angebot an, um nicht ablehnend zu wirken.
Wir versuchen uns ein wenig zu unterhalten, was mal mehr, mal weniger funktioniert. Als er uns fragt, wo wir übernachten und wir mit dem Zeltplatz antworten lädt er uns kurzerhand zu sich nach Hause ein. Sein Haus liegt 5 km weiter in die Richtung, in die wir sowieso fahren müssen. Auf der Karte im Handy zeigt er uns den ungefähren Ort. Dann machen wir aus, uns dort zu treffen.
Während er ins Auto steigt, folgen wir also der Straße mit den Rädern und bestaunen weiterhin die Berge um uns herum. Verrückt, was dieser Anblick nach wochenlangem Entzug auswirken kann.
An dem markierten Ort angekommen halten wir an der Straße an und sehen auf der anderen Seite schon unseren Gastgeber. Zwei Jungen auf dem Fahrrad fahren uns voraus und führen uns zu dem Haus, das weiter im Ort liegt.
Wir parken die Räder im Hof und werden direkt ins Haus gebeten. Zwei Mädels von 11 und 13 Jahren erwarten uns ebenfalls. Sie winken uns herein. Direkt bekommen wir Handtücher in die Hand gedrückt, uns wird die Toilette und Dusche gezeigt und dass wir unsere Wäsche in die Waschmaschine tun sollen. Wir duschen also zunächst einmal und nehmen dann im Wohnzimmer Platz. Während auf dem Fernsehbildschirm die amerikanische UFC läuft, lernen wir unsere Gastgeber besser kennen. Das ältere Mädchen kann recht gut Englisch und kann uns teilweise übersetzen.
Uns wird Melone, Sonnenblumenkerne, Süßes und Tee gereicht und später noch Plov, das hier typische Gericht aus Reis, Karotten und Fleischwürfeln als Topping. Zum Glück kann ich es gut heraus fischen und so leeren wir zusammen zwei große Teller. Clever eingefädelt von einer der Mädchen gibt es noch ein Eis. Sie hat einfach Lukas gefragt, ob er gerne Eis mag und dann ihrem Vater Bescheid gesagt, dass doch die "Touris" gerne Eis essen und ob sie nicht welches kaufen kann.
Relativ früh wird dann schon unser Bett im Wohnzimmer zurecht gelegt und wir können bei offenem Fenster und tatsächlich auch mit leichter Decke gut schlafen.Read more