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  • Tag 203: Mäusetal bis Arwaicheer

    September 29, 2023 in Mongolia ⋅ ⛅ 11 °C

    Kann es noch kälter sein als gestern Morgen? Unsere Wasserflaschen sind vollständig gefroren, sodass sie einen einzigen Eisglotz bilden und das Gras um uns herum ist mit Reif bedeckt.
    Bis wir mit dem Frühstück fertig und gut angezogen sind, ist es zum Fahren recht angenehm, besonders auch, weil es erstmal hoch geht und uns dann schnell unter den ganzen Schichten zu warm wird.
    60 km sind noch zu fahren bis wir nach Arwaicheer kommen, wo wir in eine Unterkunft wollen und einen Pausentag einlegen, um auch wieder einmal ein paar Dinge zu regeln.
    Wir kämpfen uns gerade einen kleinen Hügel hoch, als ich auf der Straße eine Maus entdecke, die noch atmet sich aber nicht bewegt. Auch als wir sie leicht mit einem Stein anstupsen bewegt sie sich nur leicht. Weil wir sie hier, so den Autos ausgeliefert, nicht liegen lassen können, tragen wir sie mit zwei Steinen an den Straßenrand, damit wir sie nicht direkt anfassen müssen, falls sie krank ist.
    Mit etwas schlechtem Gewissen, ihr nicht besser helfen zu können, fahren wir weiter, kommen wieder an Jurten vorbei und dann kurz vor unserer Mittagspause zu einem Tempel, der gigantisch wirkt auf dem Hügel. Zu beiden Seiten stehen Statuen von Pferden in Lebensgröße und er ist mit Gold verziert. Hinter der eigentlichen Anbetungsstätte liegen einige Schädel von Pferden und Kühen als Opfergabe, zwei davon wurden bestimmt erst in den letzten Tagen gebracht.
    Als wir uns gerade aufmachen wollen um einen Platz für die Mittagspause zu finden, fährt eine Kolonne aus 10 Autos auf das Gelände und ein Brautpaar und die Gäste steigen aus, um vor dem Tempel fotographiert zu werden. Es ist interessant eine Hochzeit in der Mongolei zu sehen, bei der (zumindest in diesem Fall) das Paar moderne Kleidung und die Gäste unter ihren traditionellen bunten Mänteln ebenfalls moderne Hochzeitsbekleidung tragen. Wir machen ein paar Bilder und lassen dann die Gesellschaft alleine.
    Bis Arwaicheer ist es nicht mehr weit. Nach einiger Suche finden wir dann ein Hotel. Wir beziehen das Zimmer und gehen dann nochmal los. Zunächst zum "Rathaus", um unser Visum verlängern zu lassen. Allerdings haben sie dort nicht den richtigen Stempel, weshalb es nur in Ulaanbaatar gemacht werden kann. Dann suchen wir ein veganes Restaurant auf. Vegan? In der Mongolei? Wir waren auch verwirrt, als wir es auf der Karte entdeckt haben und waren so gespannt darauf, dass wir es mit eigenen Augen sehen wollten.
    Am Ort angekommen gibt es aber wie vermutet natürlich kein veganes Restaurant geschweige denn überhaupt irgendein Restaurant. Wir finden einen Imbiss und Lukas isst ein Sandwich mit Wurst und Käse und ich ein Ei. Kurz darauf finden wir ein "Pizza&Chicken" Fast Food Restaurant und beschließen unser Glück dort einmal zu versuchen. Leider haben sie weder Pizza noch Salat und so bleibt und nur eine Portion Pommes. Während wir die essen finden wir aber auf Google Maps ein Restaurant mit einer Bewertung, die gar nicht so alt ist und vermuten deshalb, dass es dieses sicherlich auch noch gibt.
    Wir ziehen also nocheinmal weiter und gehen zu dem besagten Restaurant.
    Wir sind vollkommen überwältigt von dem was wir vorfinden. Im "Nomadic" gibt es Gemüsepizza, Suppen, Salate und weitere Gerichte, die man tatsächlich auch bestellen kann! Wir nehmen eine große Pizza und einen Teller mit gebrateten Kartoffeln Zwiebeln und Aubergine in einer Soße mit einer Schüssel Reis. Das ist auf dieser Reise das beste Essen, das wir seit Georgien hatten.
    Mit diesem Schmaus lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.
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