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  • Tag 248: Qingdao bis Gelbes Meer

    November 13, 2023 ⋅ 🌬 8 °C

    Nachdem wir ausgecheckt haben fahren wir noch einmal an der Kirche vorbei und dann zum Hafen.
    Am Ticketschalter angekommen trauen wir unseren Augen nicht. Da stehen doch tatsächlich ein Haufen Rucksäcke und daneben zwei Erwachsene und zwei Mädels aus Europa. Nicht nur haben wir schon lange keine Backpacker mehr in China gesehen, sondern auch keine ausländischen Kinder. Ihrem Aussehen (und der Quechua-Kleidung nach zu urteilen) könnten es Franzosen sein.
    Und tatsächlich, eine Begrüßung und ein Blick der soviel sagt wie "Entschuldigung, dass es so lange hier dauert, aber ihr wisst ja wie das hier im Land abläuft!" später haben wir Gewissheit: Es sind Franzosen, nämlich die 4L (wie sie sich im Blog nennen)- Lucie, Luc, Lou und Liss, die während diesem Schuljahr von Frankreich, über Europa, die Türkei, Georgien, Russland, Kasachstan, wieder Russland, in die Mongolei und jetzt China reisen und noch bis nach Australien wollen. Die beiden Mädels sind 8 und 10 Jahre alt und immer noch vollends begeistert von der Tour.
    Nachdem sie ihre Tickets bekommen haben, dauert es zum Glück auch nicht allzu lange, bis auch wir unsere Tickets haben. Die Frau am Schalter muss sich sehr gewundert haben, dass noch so zwei von der Sorte "L" aus Europa da stehen.
    Wir verabschieden uns vorerst von den Franzosen und gehen davon aus dass wir sie später auf dem Schiff sehen werden.
    Am Immigration-Schalter werden wir dann ausgestempelt und fahren mit dem Aufzug ins Erdgeschoss, damit wir auf das Schiff kommen können. Als wir das Fährgebäude verlassen, wartet dort schon ein Bus auf uns, genau wie am Flughafen. Keine 20 m entfernt steht allerdings auch schon unsere Fähre, in anderen Worten: Genau auf der anderen Straßenseite. Wir fragen noch, ob es wirklich nötig ist die schweren Fahrräder in den Bus zu schleppen und nicht einfach hinüber zu fahren. Keine Chance! Vorschrift bleibt wohl Vorschrift!
    Wir heben also die Fahrräder mühevoll in den Bus und warten auf die anderen Mitfahrenden. Dann geht der Motor an, der Fahrer wendet kurz und schaltet den Motor wieder aus, denn da ist auch schon die Treppe auf das Schiff. Wie als wollte uns das Land nochmal eine Erinnerung daran geben, wie unnötig manche Bestimmungen doch sind. Allerdings müssen wir uns hierbei an die eigene Nase fassen, da es in Deutschland vermutlich auch nicht anders abgelaufen wäre (außer vielleicht, dass der Bus es in Deutschland noch geschafft hätte sich zu verspäten).
    Mit uns im Bus sind ein paar Koreaner, von denen uns einer besonders hilft die Fahrräder und Taschen aus dem Bus auszuladen. Er ist sogar so eifrig dabei, dass er in einem Moment einen Koffer eines Mitreisenden übersieht und rücklings darüber in die Bande stürzt und diese und Lukas' Fahrrad zu Boden reißt. Zum Glück ist niemandem etwas passiert und alles wieder schnell in Ordnung gebracht.
    Dann müssen die Räder über die steile Treppe mit vielleicht 20 Stufen aufs Schiff. Während Lukas die Räder hoch trägt, nehme ich die Taschen. Dann geht es über zwei Rolltreppen weiter. Die Räder dürfen wir im Gepäckraum abstellen, dann beziehen wir unser Zimmer. Wir sind in einem Quartier mit 70 Stockbetten eingelagert, die glücklicherweise bis auf weitere 6 frei bleiben. Mit uns im Zimmer sind noch zwei Koreaner und die Franzosen.
    Wir unterhalten uns eine Weile mit ihnen (allerdings auf Englisch, weil unser Französisch doch etwas eingerostet ist) und gehen dann gemeinsam an Deck. Weil das Schiff nach einer Weile noch nicht ausgelaufen ist, suchen wir uns zusammen einen Platz, essen und teilen unsere Erlebnisse.
    Die Fähre verlässt erst den Hafen, als es schon länger dunkel ist und so können wir einen Blick zurück auf die beeindruckende aber auch ziemlich übertriebene Skyline werden, die in allen möglichen Farben leuchtet und blickt.
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