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  • Tag 249: Gelbes Meer bis Seoul

    14. november 2023, Sør-Korea

    Als wir aufwachen sieht man schon ein paar Inseln, an denen wir vorbei fahren. Wir frühstücken zusammen mit den Franzosen und machen uns dann ankunftsbereit. Da die Familie nach Süd Korea und Japan wieder nach China zurück geht, können wir mit ihnen unser restliches chinesisches Geld gegen Euro wechseln. Perfekt!
    Am Hafen angekommen gilt für uns wieder: Fahrräder über zwei Rolltreppen nach unten fahren, hochlaufen, das Gepäck runter fahren, dann das Gepäck vom Schiff tragen, die Fahrräder vom Schiff tragen und dann alles in den Bus. Ganz einfach!
    Im Hafengebäude geben wir dann erstmal die Erklärung ab, dass wir nichts Illegales dabei haben. Dann geht es an die Einreise. Hier wird nur ein Bild gemacht, die Fingerabdrücke genommen und wir bekommen einen QR-Code in den Pass geklebt.
    Auf der anderen Seite setzen wir uns erstmal hin und versuchen über das kostenlose Internet erstmals seit knapp einem Monat wieder ungefilterte Infos einzuholen und Lukas, der kein Whatsapp, Mail, Instagram oder sonstige Google-Dienste in China nutzen konnte, versucht mit dem Überschwall an Nachrichten klarzukommen.
    Dann verabschieden wir uns von den Franzosen, die mit dem Taxi zur U-Bahn-Station fahren. Wir tauschen unsere Kontakte aus und überlegen uns in Seoul vielleicht nochmal zu treffen.
    Nach kurzer Zeit geht es dann auch für uns los im neuen Land. Vom Fährhafen aus führt ein Fahrradweg in teils rot und teils grün in Richtung Stadt. Wir gehen in ein kleines Restaurant und müssen uns erstmal an die neuen, deutlich höheren Essenspreise gewöhnen.
    Dann geht es weiter durch verstädtertes Gebiet, teils mit und teils ohne Fahrradweg.
    Unser Weg führt uns ans Meer zurück, an die Stelle, an der der Hangang River ins Meer mündet. Dort besorgen wir uns unser erstes sepbst gekauftes Souvenir der Tour, den Fahrradpass von Süd Korea. Was aussieht wie ein Reisepass wird organisiert von K-Water, die sich um die Flüsse des Landes kümmern und dafür sorgen, dass diese auch mehr in die Aufmerksamkeit der Menschen rücken. Entlang der größeren Flüsse hat die Organisation Fahrradwege durch das ganze Land gebaut, in einwandfreiem Zustand und bis auf kurze Strecken weit entfernt von Autos. Um mehr Menschen zu motivieren die Radwege zu nutzen wurde der Pass eingeführt. Im Schnitt alle 20 km steht eine alte rote Telefonzelle, in der man sich einen Stempel in den Pass stempeln kann. Hat man alle Stempel eines Radweges gesammelt, erhält man am Ende kostenlos eine Urkunde und kann sich sogar eine Medaille kaufen.
    Direkt nachdem wir also unseren Pass abgeholt haben, fahren wir auch schon zu der ersten Stempel-Zelle. Dann brechen wir auf auf die knapp 600 km quer durch ein Land, von dem wir bisher noch nicht wirklich viel wissen.
    Da es schon kurz vor halb sechs ist wird es bereits dunkel. Wir haben allerdings noch ein paar Kilometer zurück zu legen, bis wir eines der Motels erreichen das wir uns heraus gesucht haben. Es ist noch etwas merkwürdig, aber wir haben jetzt doch tatsächlich ein Land erreicht, in dem man sich selbst aussuchen kann in welches Hotel man gehen will!
    Im Dunkeln fahren wir also den gut beleuchteten Fahrradweg entlang und kommen dann gegen halb acht an das Motel. Vor der Einfahrt hängen bunte Seile einen Meter herunter damit niemand sieht, wer dort geparkt hat.
    Wir betreten das Motel und fragen den Herrn an der Rezeption, wie viel ein Zimmer kostet. Der Preis ist wie der Onlinepreis. Als wir dann sagen, dass wir gerne zwei Nächte bleiben wollen, deutet er auf seinen Kalender und den heutigen Tag, sagt "Check-In", deutet auf morgen, sagt "Check-Out", deutet dann erneut auf morgen, sagt wieder "Check-In" und schließlich auf übermorgen und sagt "Check-Out". Moment mal! Wir wollen doch nicht morgen früh auschecken, das Zimmer räumen, nur um dann morgen Abend wieder einzuchecken!Als wir versuchen ihm das klarzumachen, wiederholt er es nochmal. Wieder sagen wir, dass wir morgen nicht auschecken wollen. Daraufhin beginnt er zu rechnen und nennt uns dann plötzlich fast den drei- statt zweifachen Preis. Ein Blick auf Trip.com verrät uns den Grund. Check-In ist hier erst ab 18 Uhr, Check-Out aber schon ab 11 Uhr, dementsprechend will er weiteres Geld, wenn wir auch tagsüber den Raum nutzen wollen. Das macht für uns nicht wirklich Sinn. Wenn wir doch auschecken, muss ja auch das Zimmer nochmal zwischendurch sauber gemacht werden. Wir nennen ihm daraufhin einen Preis zwischen dem Zimmerpreis und dem von ihm genannten. Diesen nimmt er schließlich an.
    Wir beziehen das Zimmer und gehen dann nochmal los, um etwas zu Abend zu essen. Wir finden ein kleines Restaurant und bestellen uns eine Pfanne. Diese bekommen wir dann auf den Tisch gebracht. Dort wird sie auf einem Gaskocher warm gehalten. Wir bestellen ebenfalls Reis dazu und dürfen uns sogar kostenlos noch so viel Reis nach holen, wie wir brauchen.
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