• Tag 298: Amboy bis Fenner

    January 1, 2024 in the United States ⋅ ☀️ 17 °C

    Wir wachen auf im neuen Jahr. Jetzt ist dieser Moment gekommen. Wenn wir von nun an gefragt werden, wann wir wieder nach Hause kommen, können wir guten Gewissens sagen: Noch dieses Jahr!
    Nicht weit von unserem Schlafplatz entfernt ist die Route 66 abgesperrt, aber zum Glück wussten wir das schon. Wir wollen auf ein Auto warten um herauszufinden, ob wir mit den Rädern nicht doch durch die Baustelle fahren können.
    Wir nutzen die Zeit und pumpen meinen vorderen Reifen auf, der etwas mehr Luft vertragen könnte. Als wir da sitzen und derweil auf ein Auto warten, kommt ein Sportwagen angefahren. Wir halten ihn an, um ihn bezüglich der Baustelle zu fragen. Eine wirkliche Antwort bekommen wir nicht, da der Fahrer Italiener ist und deshalb selbst nichts über die Baustelle weiß. Er und sein Sohn sind hier, da der Sohn ein Video vom Auto machen will, wie dieses über die Wüstenstraße heizt. Aus diesem Grund hat der Vater extra die verlassene Sackgasse statt der normalen Straße gewählt.
    Da kein weiteres Auto hält, das uns eine Antwort geben könnte, fahren wir sicherheitshalber über den Freeway-Zubringer auf die schnellere Straße. Dabei kommen wir an vielen kleinen Kreuzen vorbei, die neben der Straße stehen.
    Bevor wir auf den Freeway kommen merke ich, dass jetzt mein hinterer Reifen nicht mehr viel Luft hat. Also pumpen wir diesen auf. Das müssen wir dann auf den nächsten Kilometern leider noch ein paar Mal wiederholen, wodurch ich mir sicher bin, dass ich zumindest ein kleines Loch habe.
    Wir essen neben dem Freeway zu Mittag (unsere letzte Packung Instant-Nudeln aus Japan und Toast mit Schokolade), pumpen nochmal auf und fahren dann weiter.
    Kurz vor der Tankstelle, bei der wir nochmal Wasser und Proviant nachfüllen wollen, ist allerdings eine Spur des Freeways gesperrt, weshalb die Autos gedrängter beieinander fahren. Wir wollen gerade schauen, ob wir mit den Rädern um die Absperrung herum kommen, als ein Auto der Highway Control anhält. Eine Frau steigt aus, wir erklären ihr unser Anliegen und sie bietet an für uns nachzusehen, ob wir den engen Verkehr über die Baustelle umgehen können. Als sie harausgefunden hat, dass dies aufgrund der Zäune nicht möglich ist, geleitet sie uns mit dem Auto sicher durch die enge Spur, sodass sie den restlichen Verkehr von uns fern hält. Sehr freundlich!
    An einem Rastplatz halten wir an und füllen dort an den kostenlosen Trinkwasserbecken unsere Flaschen. Außerdem nutzen wir den Platz und das hier vorhandene Wasser und flicken meinen Schlauch. Dabei erhalten wir von verschiedenen Autofahrern so viel Aufmerksamkeit, dass diese uns unter anderem Obst, Gemüse und Snacks schenken. Echt der Wahnsinn!
    Mit der Zeit im Nacken fahren wir die letzten Kilometer zur Tankstelle, kaufen dort noch Brot ein und suchen uns dann einen Schlafplatz, als es bereits dunkel wird. Leider können wir uns diesen nicht sorgfältig aussuchen und so zelten wir diese Nacht doch sehr nahe an der Zugstrecke. Zu den Güterzügen hierzulande sollte erwähnt werden: Wenn der Zug in ein Gebiet einfährt wird meist mehrfach in einer höllischen Lautstärke gehupt, damit sich auch niemand auf den Gleisen befindet. Leider sind selbst die besten Oropax dagegen machtlos.
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