• Ariane und Lila on tour
Julai 2017

Küstenweg 2017

Pengembaraan 19hari oleh Ariane und Lila on tour Baca lagi
  • Nachmittag & Abend in Bilbao

    20 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 17 °C

    Tag 13: Donnerstag, 20.07.2017

    Nachmittag & Abend in Bilbao

    Ein wenig melancholisch trat ich die Rückfahrt in die City an. In einem kleinen Laden gab es erstmal frisches Obst. 1,80 für eine Banane, Pfirsiche, 1 Karotte und die leckerste Feige ever. Wahnsinn!

    Nach einigem Hin und Her irren (war aber auch etwas neben der Spur), fand ich dann um 15:30 die kirchliche Herberge und war - jipphiee! - die erste. 😁👍🏻

    Während ich eine Kleinigkeit aß (Baguette & Käse), kamen nach einander Suzie und Neill an. Nachdem wir alle etwas geschlafen hatten, ging es um kurz nach 18:00 mit Lea, die wie kurzerhand auch mitnahmen, in die Altstadt zum Essen. Auf dem Weg dort hin, kauften wir in einem kleinen Supermarkt noch Wasser. Und langsam frag ich mich, wie es sein kann, dass man die Menschen, denen man um nichts in der Welt nochmal begegnen möchte, wieder trifft und die andren nie. Einige Tage zuvor hatte uns ein Spanier viele Orte davor, durch den halben Ort verfolgt bis wir deutlich signalisierten, dass das absolut fehl am Platz war. Und ausgerechnet hier, viele Kilometer entfernt, steht dieser Mensch in einer Stadt mit tausenden von Einwohnern in einem von zig winzigen Läden... zum Glück erkannte er mich wohl nicht und ich war heilfroh, als wir endlich draußen waren...

    Nach einer leckeren Stärkung gab es für mich dann sogar das zweite Eis heute 🙈 (völlig verboten aber dringend benötigt & meine Allergie war einigermaßen gnädig), einen Rundgang durch die vielen kleinen Gässchen und dann noch Kalimotxos für alle in einer wunderbaren Bar über dem Fluss mit einer tollen Atmosphäre. Neill (der vor 20 Jahren Erasmus in Bilbao gemacht hatte) klärte mich auf, dass das das Getränk der spanischen Jugend sei. Anyway, ist einfach lecker. 😉
    Dieser Ort war perfekt, um den Abend ausklingen zu lassen. Alle saßen draußen, ein bunter Mix aller Altersklassen & Kulturen, einfach toll! Um 21:40 liefen wir dann langsam zurück in unser "Gefängnis", das ja die Tore um 22:00 schließt.
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  • leaving Bilbao

    21 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 16 °C

    Tag 14: Freitag, 21.07.2017

    leaving Bilbao

    Da die kirchliche Herberge bereits um 8:00 schloss und es Frühstück um 7:09 gab und ich duschen musste (abends zuvor war es zu spät), musste ich in aller Herrgottsfrühe aus den Federn...

    Anscheinend arbeitet Freitag früh niemand in Bilbao, denn wir liefen durch leere Straßen und konnten die Großstadt langsam erwachen sehen; was ich ja immer sehr genieße. Wir beschlossen, obwohl wir "cheaten" und den Zug nach Portugalete nehmen wollten, am Fluss entlang und nochmal am Guggenheim entlang zu gehen, da es dort eine Show mit Nebel und Feuer gibt...

    Nach langem Warten und unzähligen Fotos, gab es jedoch nur ein bissl Rauch und das wars dann. Wunderschön und beeindruckend war das Guggenheim ohne Menschenmassen und im morgendlichen Licht aber dennoch.

    Neill erzählte Suzie und mir, dass der Künstler es den Fischen nachempfunden hatte, die seine Mutter immer zum Essen vom Markt mitbrachte und mit denen er als Junge in der Badewanne spielte...... Nun ja.
    Auch spannend ist, dass als Neill hier vor 22 Jahren sein Erasmus Jahr machte, das Museum gerade gebaut wurde.
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  • Portugalete

    21 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 18 °C

    Tag 14: Freitag, 21.07.2017

    Mit der Bahn ging es dann in 20 Minuten nach Portugalete. Diese Strecke ist wohl eine der unschönsten des Weges und ein bisschen Achtsamkeit sich selbst gegenüber schadet ja auch nicht. Das Nickerchen im Zug war auf jeden Fall sehr erholsam. 😴

    In Protugalete gab es dann erstmal ein wenig Sightseeing. Es gibt dort eine hängende Fähre, die wir direkt mal zweimal benutzen (mussten wir ja eh) und das für 0,40 € pro Fahrt! Den Berg wieder hoch ging es auf einer Outdoor Rolltreppe.

    Suzie setzte sich schon hier ab, da sie noch einiges einkaufen wollte und so liefen Neill und ich -im strömenden Regen wie es sich für einen echten Iren gehört- vor. Die letzten Kilometer lief ich dann jedoch alleine weiter (brauchte dringend Zeit für mich und musste auch ein wenig Tempo drosseln meinen Knien zur Liebe). Am Strand von La Arena trafen wir dann in einem extrem entspannten Surfer Café wieder aufeinander, wo der Kellner uns erstmal eine Tüte Chips schenkte. Offensichtlich sahen wir sehr bedürftig aus. 😬
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  • Pobena

    21 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 19 °C

    Tag 14: Freitag, 21.07.2017

    Pobena

    Nach dem Kaffee ließ ich es mir nicht nehmen, den Weg nach Pobena zur Herberge allein und barfuß über den Strand zu laufen.

    Auch vor dem Abendessen ging ich nochmal an den Strand, um etwas Ruhe zu finden. Die Herberge war voll bis zum letzten Platz (im Zelt); aber dazu später...

    Auf dem Weg zum Strand hörte ich schon von weitem Musik, laute Knaller und spürte die grenzenlose Freude. In einer kleinen Kirche, malerisch gelegen auf einem Felsen war eine spanisch Hochzeit soeben fertig und das Brautpaar schritt in Etappen die lange Treppe hinunter, um dann unten mit einem baskischen Tanz begrüßt zu werden. Mehr Koinzidenz kann es ja gar nicht geben und ich war mehr als glücklich, das miterleben zu dürfen. ❤️ Ein perfekteres Ambiente gibt es wohl kaum für eine Hochzeit.
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  • Öffentliche Herberge Pobena

    21 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 20 °C

    Tag 14: Freitag, 21.07.2017

    Öffentliche Herberge in Pobena

    Wir hätten den Kaffee mal lieber auf später verschieben sollen, dann hätten wir wohl noch Betten bekommen - zunächst.

    Es waren nur noch Zelte im Garten frei, die man sich teilen sollte. Zelt wäre ja kein Problem (ich ärgere mich seit Tagen, dass ich meins (ultralight 1,6 KG) daheim gelassen habe... Aber mit jemand fremdes ein Zelt teilen? Noch dazu mit einem Mann? Ehrlich gesagt, da mag der noch so nett sein, das geht nicht für mich.

    Der nette spanische Nachbar hatte so viel Mitleid, dass er uns "Campern" erstmal Süßigkeiten schenkte und uns etwas vom Sozialismus erzählen wollte; aber es konnte keiner von uns genug spanisch um darauf einzusteigen. 😄 Und ich frage mich, ob er daheim tonnenweise Süßigkeiten gebunkert hat, um sie an die pilgernden Camper zu verteilen und wie wohl die Quote der Menschen, die dann mit ihm tatsächlich über Politik ratschen ist. 🤔

    Zum Glück sagte ich zur Zeltoption erstmal ja, in der Hoffnung und Gewissheit, dass sich noch eine Möglichkeit auftun würde. Als Suzie ca. 1 Stunde später ankam, räumte gerade ein Pärchen ihre beiden Betten. Eins bekam Suzie, die es mir sofort erzählte und ich fragte, keine Sekunde zu früh (wenige Augenblicke später kam eine andere Pilgerin an) nach dem nun letzten freien, richtigen! Bett. Yes!! Nun war ich wieder entspannt. 😌

    Nach meinen Strandausflug, ging ich dann mit einer großen Gruppe zusammen essen.

    Und während die meisten anderen den Abend gemeinsam ausklingen ließen, war mir eher nach Zeit für mich; duschen, lesen, nichts tun.
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  • Der frühe Vogel....

    22 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 19 °C

    Tag 15: Samstag, 22.07.2017

    Weg nach Castro Urdiales

    Auch wenn ich mich bislang standhaft geweigert hatte, beim Pilger-Wahnsinn mitzumachen, hatte ich an diesem Tag nicht so wirklich die Wahl, außer ich wollte unbedingt am Strand schlafen. Ich kann nur jedem, der den Weg gehen will DRINGEND! dazu raten, ein ultraleichtes Zelt mitzunehmen (meins ist von Decathlon für 2 Personen (Lila & mich), wiegt 1,6 kg und kostet knapp 150,-. Liegt nur leider daheim, da liegt es gut...). Mittlerweile ist auch der Camino de la Costa / del Norte so übervölkert von Pilgern, dass es oft gar keine Betten mehr gibt oder man sich wie gesagt ein winziges Zelt mit mehreren (fremden) Pilgern (Männer-Frauen gemischt) teilen muss; oder draußen schläft, auch bei Regen. Und regnen tut es hier viel.

    Nun ja, mein Wecker klingelte also um 6:00, ich war aber eh schon wach (trotz Ohrstöpsel) weil die ersten Verrückten schon um 5:00 los liefen.... Was für ein Wahnsinn und langsam bin ich wirklich genervt. Und jeden Abend eine teurere Pension/Hostel/Hotel lässt mein Geldbeutel einfach nicht zu. Kerstin und ich haben das zwar zwei Mal gemacht, aber nur in den absoluten Ausnahmefällen.

    Schön an den frühen Morgenstunden ist natürlich ohne Frage der wunderbar gefärbte Himmel. Zu den Klängen von Don Qujxote erklomm ich fast flink die Berge. Ich genoss es, ganz allein zu sein; abgesehen von den Pilgern, die mich überholten. Aber ich war diesen Tag bewusst allein gestartet und das sollte auch so bleiben.

    Es gab viel zum Nachdenken, -spüren, & -fühlen, Verarbeiten und auch einfach nur mal nix denken.

    Und so ging es die Küstenstraße, meist bzw. oft auf Asphalt die Berge rauf und runter. Einige haben sich im Vorfeld über die Autobahn/Schnellstraßen beschwert, aber ich kann sowas recht gut ausblenden bzw. es ins Bild so integrieren, dass ich dem Ganzen auch etwas abgewinnen kann. Und irgendwie hat das ja auch seinen Charme.

    In 4,5 Stunden lief ich fast ohne Pause die 16 km bis Castro Urdiales; irgendwie hatte ich nen run und wollte den nicht unterbrechen. Pausen gab es nur zum Foto machen oder kurz innehalten und den Ausblick genießen. 😉🌅
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  • Die letzten Meter bis Castro Urdiales

    22 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 21 °C

    Tag 15: Samstag, 22.07.2017

    Die letzten Meter bis Castro Urdiales

    Bei nunmehr super Wetter ging es über Wiesen entlang der Küste hoch überm Meer die letzten Meter nach und durch Castro Urdiales auf der Suche nach der Albergue. Diesmal wollte ich nicht den Fehler machen, vorher zu essen o.ä.Baca lagi

  • Schlangestehen in der Herberge

    22 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 21 °C

    Tag 15: Samstag, 22.07.2017

    Öffentliche Herberge in Castro Urdiales

    Man glaubt es kaum, offiziell öffnet die Herberge wie die anderen auch um 15:00. Ich war dort um 12:30 und es standen schon 8 Rucksäcke dort schön aufgereiht vor der Tür und das bei nur 16 Betten im Schlafraum. Auch hier gab es dafür draußen Zelte, diesmal nur wesentlich mehr; bestimmt so um die 15... sicher war auf jeden Fall, dass ich ein Bett bekommen würde. Nur hieß es nun bis 15:00 warten.

    Zum Glück hatte ich mir auf dem Weg, Baguette, Käse, Aufstrich & was süßes gekauft. Danach gab es erstmal ein Verdauungsschläfchen im Gras. Bin ich froh, dass ich überall schlafen kann.

    Auf jeden Fall platzt die Herberge mittlerweile aus allen Nähten. Jetzt (21:00) sind hier bestimmt um die 40 Menschen. Und da die letzte Nacht kurz war und ich heute eh mental völlig neben der Spur, wird jetzt geschlafen.
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  • Sightseeing in Castro Urdiales

    22 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 19 °C

    Tag 15: Samstag, 22.07.2017

    Sightseeing in Castro Urdiales

    Da dieser Ort seinen ganz besonderen Charme nicht zuletzt durch die Festung mit Leuchtturm und die Kirche hat, bekommt er einen extra Eintrag.

    Nach einem Rundgang, gab es noch Pintxos und Kalimotxo in einer urigen Kneipe wo es ziemlich laut und feuchtfröhlich zuging. Aber besser als die Schnarchnasen in den noblen Restaurants um die Ecke.
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  • Castro Urdiales, Cerdigo Part 1

    23 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 18 °C

    Tag 16: Sonntag, 23.07.2017

    Castro Urdiales über Cerdigo nach Islares: Part 1

    Schon morgens entschied ich mich, nicht nochmal beim Pilgerrennen mitzumachen und den Tag langsam anzugehen. Das entspricht mir einfach mehr. Gestern ging es mir unwahrscheinlich schlecht mit dem Stress und mein Körper sprach abends deutlich mit mir in Form von Kopfweh...

    Also hieß es einen bzw. gleich mehrere Gänge runter schalten und darauf vertrauen, dass ich einen Schlafplatz finden würde; wie immer eigentlich. Vor meinem Aufbruch erzählte mir einen andere Deutsche dann doch tatsächlich, dass der eklige Typ, der Kerstin und mich so widerlich angemacht hatte, die Nacht zuvor in Pobeno ein Mädchen nachts im Zelt begrapscht hatte... 😡 Zum Glück scheint sie sich bei den Hospitaleros beschwert zu haben. Sie wurde von einem anderen Mann, dem ich unsre Begegnung mit dem Typen vorher erzählt hatte, sogar gewarnt und hat trotzdem mit ihm ein Zelt geteilt. Sollte der mir nochmal hier unterkommen und irgendwelche Anstalten machen, gibt es mal mindestens ne Anzeige. Das arme Mädel war die erste Nacht hier und dann direkt sowas.

    Um kurz nach 8:00 brach ich auf und hatte die Ruhe weg. Endlich konnte ich den Weg wieder genießen, innehalten, ohne Stress, ganz für mich. 😊

    Schnell stand für mich fest, dass ich es direkt beim Campingplatz in Islares direkt am Strand versuchen würde, um einfach den Tag zu genießen. Richtige Entscheidung; später mehr!
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  • Cerdigo, Islares Part 2

    23 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 19 °C

    Tag 16: Sonntag, 23.07.2017

    Castro Urdiales über Cerdigo nach Islares: Part 2

    Weiter ging es nach Cerdigo durch einen verzauberten Wald und entlang des atemberaubenden Küstenpanoramas (links der karge & raue Charme der Berge, rechts das schier unendliche & wilde Meer und geradeaus in der Ferne schon Santona (mein Ziel) zu erkennen 😍) nach Islares.Baca lagi

  • Camping Playa Arenillas

    23 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 21 °C

    Tag 16: Sonntag, 23.07.2017

    Camping Playa Arenillas

    Nachdem mir der nette ältere Campingplatz Betreiber versprochen hatte, dass ich auf jeden Fall (sollte noch jemand kommen) nur eine Frau in meinen 2-Bett-"Bungalow" bekommen würde, checkte ich glücklich und erleichtert ein.

    Yes, ein halbes Haus ganz für mich. 😃 Nur die Matratze ist eher "Hängematten-Style". Sollte das zu unbequem werden, schlafe ich auf der Wiese am Strand. 😊 Eigentlich hoffe ich es ja schon fast. 😅Aber so hat zumindest mein Rucksack ein sicheres Quartier. Und was für eins, mit eigener Veranda und das für 10,-. Ich muss hier unbedingt mal mit Paul hin! Es gibt auch Stellplätze direkt auf der Klippe. 🌅
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  • Dinge, die mich glücklich machen...

    23 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 24 °C

    Tag 16: Sonntag, 23.07.2017

    Dinge, die mich unendlich glücklich machen:

    Die für mich richtige Entscheidung getroffen zu haben, mich aus dem Gruppenhype (eh nicht meins) raus zu nehmen, einfach zu relaxen und mir einen halben Tag Auszeit an diesem wunderbaren Ort genommen zu haben. 🏝😍 Seit heute Mittag liege ich hier und sehe auch keinen Grund damit so schnell aufzuhören. 😊Baca lagi

  • Sich frei laufen...

    24 Julai 2017, Sepanyol ⋅ 🌧 17 °C

    Tag 17: Montag, 24.07.2017

    Sich frei laufen....durch den Dschungel bis Liendo

    Nach der dritten fast schlaflosen Nacht in Folge, in der ich ständig aus irgendwelchen wirren und verwirrenden Träumen aufwachte und erstmal glockenwach im Bett saß (überlegte ernsthaft um 0:23 weiter zu laufen weil ich so wach war, dass erstmal an Schlaf nicht zu denken war...), kam ich dann morgens kaum aus dem Bett nachdem es auch noch in Strömen goss und ich ja eigentlich heute die bislang längste und eine der anstrengendsten Etappen laufen wollte. Ich dachte sogar ernsthaft darüber nach, bis El Pontarron oder sogar Liendo mit dem Bus zu fahren und nur das letzte Stück zu laufen. Mein Bauch sagte aber ganz klar, dass das sich gar nicht gut anfühlt, Kopfweh und Müdigkeit hin oder her.

    Also lief ich im Regen los und anstatt der Abkürzung, die ich nun wenigstens nehmen wollte, lief ich "aus Versehen" die reguläre Route weiter. Ein Segen wie sich gleich darauf rausstellte und nicht nur wegen der grandiosen Landschaft! Nach einer Weile auf dem Weg, beschloss ich, sicherheitshalber die Herberge Buen Pastor in Laredo anzurufen, um sicher einen Schlafplatz zu haben. Ich konnte der Dame auch auf spanisch!! verständlich machen, was ich wollte. Aber dann ging es ihrerseits mit Fragen los und ich war lost. Und genau in dem Moment kam ein spanisches Pilgerpaar (zwei der vier Pilger, die mir an dem kompletten Tag (fast 30km begegneten) an mir vorbei, ich ergriff meine Chance und bat sie um Hilfe. Sie erledigten für mich das Telefonat und handelten aus, dass ich zwischen 14/15 Uhr dort sein müsste... Es war mittlerweile fast 10:00... Also 4-5 Stunden für noch über 24 km; sehr sportlich. Zumal ich den schwereren Weg gewählt hatte mit jede Menge Höhenmetern und Kraxelei...

    Bald wurde ich dann auch für die Entscheidung, auf diesem Weg zu bleiben mit einer kleinen Dschungel Tour belohnt. So muss man sich in den Tropen fühlen... Binnen Kurzem war ich komplett durchnässt, weil es nicht nur fast ohne Pause regnete, sondern auch so schwül war, dass man die Luft hätte schneiden können. Und das fühlte sich tatsächlich mega gut an. Ich fand schnell zu meinem Rhythmus und sprang die Berge fast hoch.
    Das ganze hab ich auch mit meiner GoPro auf Video dokumentiert aber da es hier ja nirgends anständiges Wifi gibt, kann ich das erst daheim hochladen...

    Das Tal und den Ort Liendo sowie der Weg über den atemberaubenden und mich tatsächlich sprachlos machenden Pass mit wahnsinns Blick auf Laredo poste ich je in einem separaten Beitrag.
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  • Valle de Liendo

    24 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 18 °C

    Tag 17: Montag, 24.07.2017

    Valle de Liendo

    Nicht nur schön gelegen, umrahmt von hohen Bergen sondern auch ansonsten macht das weitläufige Liendo optisch durchaus etwas her.

    Der Weg aus Liendo hinaus führte dann an einer kleinen verfallenen Kapelle mit beeindruckendem Bergmassiv dahinter vorbei (also der Umweg; diessmal aber nur ein winzig kleiner im Vergleich zu den anderen beiden).Baca lagi

  • Der Pass der Glückseligkeit

    24 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 19 °C

    Tag 17: Montag, 24.07.2017

    Der Pass der Glückseligkeit

    An keinem anderen Ort der Welt hätte ich in diesen Augenblicken lieber sein wollen; naja fast keinem... Meine Gefühle fuhren die Achterbahn der Glückseligkeit auf diesem unbeschreiblich schönen Weg. Ich hatte die ziemlich steile und steinige Route aufgrund eines einzigen Fotos im Buch gewählt und die Realität übertraf meine kühnsten Erwartungen. Ich war wirklich sprachlos, wie man später (leider erst daheim wie gesagt) im Video sehen kann; passiert ja jetzt nicht sooo häufig bei mir. 😄

    Und ich hatte das Gefühl, mich wirklich frei gelaufen zu haben. Die hämmerenden Kopfweh waren weg und obwohl ich die erste Blase der 2,5 Wochen schon spüren konnte (bislang war ich von sämtlicher solcher Wehwehchen verschont geblieben; da war ich wohl die Ausnahme bis heute), hatte ich das Gefühl, die Berge hinauf zu schweben. Und das schönste: all das hatte ich für mich!!
    Ich habe keine Ahnung ob all die vielen anderen Pilger, die mir seit Tagen die Betten streitig machten, in ihrem Wahn nur noch Abkürzungen nahmen, um möglichst schnell wieder in der nächsten Warteschlange zu sitzen oder ob sie alle cheateten. Aber was es auch war: gut so! Ich hatte meine ersehnte Ruhe. 😊😍

    Eine absolut perfekte vorletzte oder im Grunde genommen letzte Etappe, denn der Weg morgen von Laredo bis Santona wo ich dann ja bis Donnerstag noch entspanne, gehört für mich nicht mehr so richtig mit dazu; auch wenn er offiziell Jakobsweg ist.

    Ich wünschte, ich könnte euch die Videos jetzt schon zeigen. Es war auf dem Kamm so stürmisch, dass es mich wirklich Kraft kostete, stehen zu bleiben, um nicht von der Klippe gepustet zu werden und auch die Stimmung im Regenwald zuvor war einfach magisch. Wie glücklich es mich macht, die Natur & ihre Kraft so unmittelbar zu spüren!😍
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  • Laredo - keine Reise wert

    24 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ⛅ 19 °C

    Tag 17: Montag, 24.07.2017

    Laredo - keine Reise wert....

    ...bis auf den Ausblick vielleicht. Den Rest kann man sich wirklich schenken. Ich hatte auf eine Stadt ähnlich wie San Sebastian gehofft; der Strand (der ist allerdings toll, da kilometerlang und sehr breit).

    Die Altstadt ist jedoch ganz hübsch aber im Grunde winzig. Und auch da gibt es deutlich schönere.

    Trotzdem haben sich die Spanier anscheinend genau diesen als Sommerurlaubsort zum Ziel gemacht; erschließt sich mir nicht. Eine Bettenburg an der anderen; fast wie am Ballermann. Wohl nur teurer. Nicht meins...

    Auf den Schock musste ich mir dann erstmal nach meiner Shopping-Abstinenz in einer kleinen Boutique namens "El Velo" ein paar kleine Kleidungs-Andenken kaufen. Die letzten 2,5 Wochen musste ich ja auf jedes Gramm Gepäck achten; gar nicht so einfach wenn man in Spanien ist und es jede Menge nette Geschäfte gibt... 🙈
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  • Albergue Buen Pastor

    24 Julai 2017, Sepanyol ⋅ 🌧 18 °C

    Tag 17: Montag, 24.07.2017

    Albergue Buen Pastor

    Hübsche Herberge im Herzen der Altstadt gelegen. Leider wird trotz des offensichtlich internationalen Publikums, nicht nur kein Wort Englisch gesprochen, sondern man weigert sich hier auch strikt, sich darum zu bemühen; wie so oft in Spanien. 😁 Man muss sie einfach mögen die Spanier.

    Als um kurz vor 15:00 klar war, dass ich ja nun definitiv zu spät sein würde, versuchte ich in der Herberge anzurufen. Jedoch wollte der Pass mich wohl für sich denn es gab keinen Empfang. Gut so! 😉
    Um 15:45 erreichte ich dann jemand und - man höre und staune - ich habe mein erstes spanisches Telefonat ganz ohne Hilfe und offensichtlich verständlich absolviert; mit ein paar Anläufen da die Dame mir zunächst klar machen wolle, dass sie "completo" seien... Aber am Ende war klar: ich habe reserviert, bin zu spät aber um 16:00 Uhr dort. Vale! Alles geklappt. 😊

    Und man glaubt es kaum: ich war die erste dort!! 😃
    Während ich mich also in Ruhe duschte etc. (ich befürchte ich muss gerochen haben wie ein Iltis...), kamen nach und nach die anderen an... 3 Männer..😑 Wenigstens stellte sich dann heraus, dass der eine ein französischer Geistlicher ist (der übrigens gerade ganze Wälder absägt; die pennen schon alle), ich also vermutlich eher nix zu befürchten habe. Unabhängig davon frage ich mich, ob die Herren vergessen haben, zu duschen, denn es ist kaum aushaltbar. Eventuell ziehe ich heute Nacht ins TV Zimmer um. Halb schlaflos kenne ich ja schon...

    Das muss ich ja nochmal betonen: ich schlafe seit fast 2,5 Wochen ständig in Räumen mit bis zu 20 Personen (in der Turnhalle in San Sebastian sogar bedeutend mehr!). So einen Gestank wie hier gerade, habe ich noch nicht erlebt. 🤢
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  • Letzte Etappe nach Santona

    25 Julai 2017, Jerman ⋅ 🌧 14 °C

    Tag 18: Dienstag, 25.07.2017 (unglaublich, dass ich das Datum noch weiß 🙈)

    Letzte Etappe auf dem Camino de la Costa nach Santona

    Als ich mich dazu entschied, das letzte Stück auf jeden Fall zu laufen und (natürlich) wie immer den längeren (schöneren) Weg, da hatte ich wohl zum einen nicht bedacht, dass ich ja tags zuvor schon geshopped hatte (3 Kleidungsstücke mehr -egal wie viel oder wenig Stoff- wiegen; das vierte zählt nicht, den Pulli hatte ich an weil ich abends zuvor fast erfroren wäre weil mein einziger Pulli noch nass war..) und zum anderen eben diese nasse Pulli und die anderen noch nassen Klamotten ordentlich an Gewicht zulegen wenn sie nass sind. Und zu allem Überfluss, hab ich dann noch die Wanderstiefel & -Stöcke hinten dran gehängt, weil in der Hand hatte ich meinen neuen Schirm. 😍 Komisch, dass ich den Regen die Tage zuvor so gut überstanden hatte. Kaum in der Stadt und als "normaler Touri" unterwegs, scheint man wieder aus Zucker zu bestehen. Aber wenn ich ehrlich bin, fand ich diese durchsichtigen, kugeligen Schirme auch einfach immer schon toll; ich brauchte nur eine Ausrede vor mir selbst. 😌 Hoffe, ich bekomme das Ding ins Flugzeug!

    Der liebe Autor meines Reiseführers hat, was zumindest die ersten 5 km des 7 km Umwegs angeht, ein wenig übertrieben was die Schönheit angeht. Durch Schrebergärten und Vororte zieht sich der Weg ganz schön in die Länge. Aber dafür wird man dann mit dem angepriesenen Playa Del Regaton, malerisch gesäumt von einem Eukalyptuswald, "entschädigt"; falls man da überhaupt von sprechen kann. Ich war nämlich durchaus happy an so vielen Pferdekoppeln vorbei zu laufen. 😊

    Nur die 6kg mehr Gewicht machten mir wortwörtlich schwer zu schaffen und ließen mich tatsächlich das allererste Mal auf der Tour meinen Rücken wirklich unangenehm spüren. Eigentlich auch eine gute Erkenntnis, zeigt es doch, wie gut ich offensichtlich vorher gepackt hatte. 👍🏻

    Der Playa de Reaggatton war also wirklich super schön und jeden Umweg absolut wert! Und das Übersetzen mit der Fähre ein toller Abschluss. Auf Santona angekommen gab es erstmal eine Erfrischung mit Aussicht und die Erkenntnis, dass ich nochmal 3,4km vor mir hatte, vorbei am wohl (von außen) schönsten Gefängnis aller Zeiten mit Aussicht auf Strand und Meer...
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  • Playa Berria, Santona

    25 Julai 2017, Jerman ⋅ 🌧 14 °C

    Tag 18: Dienstag, 25.07.2017

    Playa Berria, Santona

    Angekommen, eingecheckt (4Bett Zimmer für mich 😍) und ab an den Strand. Erst 2,5 Stunden nett bei ein paar Bierchen mit einem Mädel unterhalten, die mit zwei Freunden aus Wien/Hannover da war (während die zwei Jungs surften) und dann ein Nickerchen am Strand gemacht; dick eingemummelt, während die Spanier im Bikini rum liefen... brrr...Baca lagi

  • Surf Day

    26 Julai 2017, Sepanyol ⋅ ☀️ 20 °C

    Tag 19: Mittwoch, 26.07.2017
    🏄🏼‍♀️ Surf-day

    "Leben, das ist das Allerseltenste in der Welt - die meisten Menschen existieren nur." Oscar Wilde

    Zum ersten Mal gesurft und mal wieder über mich hinaus gewachsen und Ängste besiegt. 🏄🏼‍♀️

    Nachdem ich zwei wirklich unschöne Erfahrungen in meinem Leben mit Wellen und Strömung gemacht hatte, wusste ich dennoch: ich muss das einfach für mich ausprobieren!! Ich will wachsen, mich meinen Ängsten stellen und sie am Ende besiegen.

    Mit einem mulmigen Gefühl meldete ich mich also bei den Jungs für den morgendlichen Surfkurs an... Ich sagte auch direkt, dass ich wirklich Angst habe und auch wieso. Und ich hatte Glück: da ich die einzige Anfängerin war, bekam ich quasi Privatunterricht während die anderen schon im Meer waren.

    Die ersten paar Minuten dachte ich, mein Herz würde mir davon rasen und ich könnte mich gar nicht konzentrieren. Ich machte die Augen zu, atmete tief durch, dachte an alles was ich eben (und im Herbst/Winter) gelernt hatte und entspannte mich.

    Und bald schon war alle Angst vergessen, selbst als ich kopfüber im Wasser hing (eigentlich mein Horror). Ich kann nichtmal den Moment benennen, in dem alles von mir abfiel; vielleicht war es das erste Mal, als ich mehr schlecht als recht auf dem Brett stand und dieses euphorische, erhabene Gefühl spürte, mich tragen zu lassen und die Balance zu finden.

    In jedem Fall war ich augenblicklich infiziert, konnte kaum genug kriegen und habe mich direkt morgen nochmal angemeldet. 🏄🏼‍♀️😉

    "Your goal for today is, to know how to catch waves." ✅

    My goal though was: to get rid of my fear of drowning. ✅😍

    AND I was even able to ride a wave (half kneeling, half standing) in the end which made me really proud; especially as I have never done anything similar. 😊✅

    Hoffentlich hat der Fotograf mich dabei erwischt, das wäre zu cool!! 😍
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    Tamat perjalanan
    26 Julai 2017