Exkursion Indien 2019
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  • Day 4

    Theater

    June 12, 2019 in India ⋅ 🌧 25 °C

    Geschichte Indiens nach der Unabhängigkeit

    Seit der Unabhängigkeitserklärung 1947 gilt Indien als parlamentarische Bundesrepublik und es erfolgte die Teilung Indiens und Pakistans. Eine regelrechte Völkerwanderung der Hindus nach Indien und der Moslems nach Pakistan waren die Folge. Dabei kam es vor allem in Grenzgebieten zu Opfern von gewalttätigen Gruppen. Hierzu zählt auch Mahatma Gandhi, der am 30. Januar 1948 von einem hinduistischen Fanatiker ermordet wurde.

    1950 trat die erste Verfassung Indiens in Kraft. Seit der Unabhängigkeit stieg das Land unter dem ersten Premierminister Jawahrlal Nehru zu einer Industrienation auf. Er brachte zwar Fortschritte in Landwirtschaft und Industrie, lehnte aber Allianzen mit Weltstaaten ab. In seiner Amtszeit kämpfte der Premierminister immer wieder mit außenpolitischen Konflikten, insbesondere mit Pakistan und China. Innenpolitische Probleme wie die Bevölkerungsexplosion traten dabei in den Hintergrund. Nach der Ermordung Nehrus kam seine Tochter Indira Gandhi von 1966 bis 1977 und ab 1980 an die Macht. Ihre zweite Amtshälfte war geprägt von Unruhen und letztendlich wurde im sie im Zuge der Sikh-Aufstände 1984 ermordet. Nachfolger wurde ihr Sohn Rajiv Gandhi. Er nährte Indien an die liberalisierte Wirtschaftswelt an. Allerdings fiel auch er 1991 separatistischen Rebellen zum Opfer.

    Die Geschichte Indiens seit der Unabhängigkeit ist bis heute geprägt von Konflikten und Spannungen zwischen Indien und Pakistan sowie zwischen den religiösen Minderheiten. Vor allem der Unmut über die Teilung Indiens und Pakistans ist noch tief in den Herzen der Bevölkerung verankert. Der Zorn über die Gewalttaten und die Trauer über den Verlust der Angehörigen wird immer wieder thematisiert - wie z.B. auch in dem Theaterstück, welches wir besucht haben. Im Gespräch mit einer alten Dame erfuhr ich, dass der Unmut von den Älteren oft weitergetragen wird, aber sie hofft, dass mit der jungen Generation der Zorn abnimmt.
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  • Day 4

    Recht und Umweltschutz

    June 12, 2019 in India ⋅ ☁️ 29 °C

    Der Verkehr in Indien ist etwas besonderes und einzigartiges. Nicht nur dass die Autofahrer auf der linken Spur fahren, sondern auch das Ampelsystem und die Verkehrsregeln sind unbeschreiblich.
    Normalerweise herrscht in Indien für größere Fahrzeuge das Linksfahrgebot, so wie in Deutschland für LKWs das Rechtsfahrgebot. Weiterhin sollte die mittlere Spur für PKWs vorgesehen sein. Die rechte Spur zählt in Indien als Überholspur und sollte von schnelleren Fahrzeugen genutzt werden. Soweit in der Theorie... in der Praxis sieht es jedoch so aus, dass die Leute gerade so fahren wie sie Lust haben. Wildes Hupen, winken und gestikulieren zeigen die Fahrtrichtung an und sollen andere darauf aufmerksam machen, dass sie gerade einen überholen. Rote Ampeln und anhalten? Fehlanzeige! Diese können selbst die Inder nicht stoppen. Hupend wird über die Ampel gefahren. Ausnahme stellt hier eine von Polizisten überwachte Ampel dar.
    Auch interessant an den indischen Fahrzeugen ist, dass sie derzeit BS04 (Bharat Stage 4, ähnlich EURO4) einhalten sollten, was die Tuk-Tuks mit Sicherheit nicht schaffen. Die Emissionen der Fahrzeuge in den Städten ist enorm hoch. Aus diesem Grund hat die Regierung beschlossen bis Mitte 2020 die Emissionen zu reduzieren und die BS06 einzuführen, was in Deutschland die EURO6 Norm bedeutet. Somit überspringt Indien eine Emissionsklasse und versucht die Fahrzeuge alle auf den neusten Stand zu bringen. Was das jedoch für die Tuk-Tuks, Tam-Tams oder andere kleinere Gefährte bedeutet, ist noch unklar.
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  • Day 4

    Rechnungslegung in Indien

    June 12, 2019 in India ⋅ ☁️ 29 °C

    Seit 2015 hat sich die indische Rechnungslegung stark an IFRS mit dem sogenannten Indian GAAP angepasst.

    Zudem hat Indien zum 1. Juli 2017 eine einheitliche Goods and Service Tax eingeführt, welche ähnlich zu unserer Mehrwertsteuer ist. Diese wohl größte Umsatzsteuerreform erleichtert die Rechnungsstellung innerhalb Indiens enorm, da es nun keine unterschiedlichen Prozentsätze mehr in den einzelnen Stätten gibt. Die GST ist für ganz Indien einheitlich.
    Die GST teilt sich auf in
    ⁃ CGST: Central Goods and Service Tax - Steuer der Zentralregierung
    ⁃ SGST: State Goods and Service Tax - Steuer des Bundesstaates
    ⁃ IGST: Integrates Goods and Service Tax - übergreifende Steuer

    Die Steuersätze liegen zwischen 0% und 28%
    ⁃ 0% für Exporte
    ⁃ 5% für wichtige Güter des täglichen Bedarfs
    ⁃ 12% Vorzugssteuer für geförderte Industrie
    ⁃ 18% für viele Waren, Anlagen, Maschinen
    ⁃ 28% für Luxusgüter
    Die Prozentsätze bestehen immer jeweils zu 50% CGST und 50% SGST.

    Die Rechnungsstellung ist trotz der Reform immer noch nicht einfach, weshalb sich Dienstleistungsfirmen darauf spezialisiert haben das Ausstellen der Rechnungen zu kontrollieren. Aber nicht nur die korrekte Rechnungsstellung stellt eine Herausforderung dar, sondern auch das Eintreiben der offenen Forderung. Auch für dieses Problem gibt es in Indien zahlreiche Firmen, die sich mit dem Eintreiben der offenen Forderungen beschäftigen.
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  • Day 7

    Energie- und Transportinfrastruktur

    June 15, 2019 in India ⋅ ⛅ 29 °C

    Nach China und den USA hat Indien den drittgrößten Energieverbrauch sowie die drittgrößten CO2-Emissionen weltweit. 79,2% der indischen Haushalte verfügen im Jahr 2014 über einen Stromanschluss, wobei eine deutliche Diskrepanz zwischen Land (70%) und Stadt (98,3%) zu verzeichnen ist.

    Über die Hälfte der elektrischen Energie kommt aus Kohle (55,3%), gefolgt von Wasserkraft (20,4%) und erneuerbaren Energien (11,7%). Gas, (9,5%), Kernkraft (2,5%) und Öl (0,6%) sind für die Stromerzeugung weniger relevant.

    Problematisch ist die weitere prognostizierte Entwicklung Indiens mit einem rapiden Bevölkerungswachstum von aktuell 1,3 auf 1,5 Milliarden Menschen im Jahr 2030 und die damit einhergehenden Probleme in der öffentlichen Energieversorgung. Schon heute kommt es regelmäßig zu Leistungsschwankungen und Black-outs, was wiederum die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Indien gefährdet.

    Obwohl Indien Anstrengungen im Wandel hin zu mehr erneuerbaren Energieanteilen unternimmt, wird Indien mittelfristig nicht auf fossile Brennstoffe verzichten können. Mangels Fördermengen und aufgrund schlechte Transportinfrastrukturen wird Indien sogar diese aus dem Ausland importieren müssen.

    Zweifelsohne ist die Straße der wichtigste Verkehrsweg in Indien. 70% des Gütertransports und 85% des Personenverkehrs erfolgen auf dem Straßennetz, welches ca. 3,3 Millionen Kilometer lang und zur Hälfte asphaltiert ist. Die Straßen sind je nach Bundesstaat sehr unterschiedlich ausgebaut, häufig jedoch in ungenügendem Zustand. Dies führte gemeinsam mit der oft rücksichtslosen Fahrweise zu ca. 240.000 Verkehrstoten in Indien im Jahr 2013, was 18,9 Verkehrstote je 100.000 Einwohner entspricht (Vergleich Deutschland: 4,2).

    Die verbleibenden 30% des Güterverkehrs und 15% des Personenverkehrs entfallen auf die Schiene. Das Reisen mit der Eisenbahn ist für einen Großteil der indischen Bevölkerung aufgrund der überschaubaren Kosten das Verkehrsmittel für längere Strecken. Während sich das Schienennetz auf ca. 64.000 Kilometer erstreckt und 7.200 Bahnhöfe umfasst, sind überwiegend die Überlandstrecken gut ausgebaut. Die innerstädtischen Strecken werden im Rahmen eines durch die aktuelle Regierung initiierten Modernisierungsprogramms ausgebaut.

    Aufgrund der großen inländischen Entfernungen stellt der Luftverkehr eine Alternative zum Schienenverkehr dar. Das Flugnetz ist zwischen den großen Städten gut ausgebaut und wird mehrmals täglich angeflogen, allerdings ist die Anbindung der Flugzeuge an die Städte mit privaten und öffentlichen Verkehrsmitteln häufig problematisch.

    Der Infrastrukturen für Seeverkehr sowie Binnenschifffahrt sind in Indien veraltet und schöpfen ihr volles Potenzial nicht aus. Ziel der indischen Regierung sind die Erneuerung und Modernisierung.
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