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  • Day 2

    N2S Schweiz- Weitwandern 2

    August 3, 2022 in Switzerland ⋅ ☀️ 31 °C

    Nach einer angenehmen Nacht im Zelt startete der nächste Tag mit einem Kaffee und Gipfeli bereits hervorragend. Die Wetterprognosen zeigten gutes und sehr warmes Wetter, sodass ich meine Wasserreserven (3l) für diesen Tag bereits beim Abmarsch voll gefüllt hatte. Als erstes Zwischenziel setzte ich mir für heute den nur wenige Kilometer entfernte Rheinfall. Hier gab es laut meiner Karten-App einen Kiosk für Touristen, in welchem ich mir meinen Süssigkeitenproviant aufstocken wollte. So machte ich mich nun wieder frohen Mutes auf den Weg. Meine Füsse fühlten sich nach dem gestrigen Tag nicht mehr ganz so frisch an, aber es liess sich immer noch gut aushalten. Nach etwas Dehnen und Einlaufen, waren die dumpfen Beschwerden auch sofort weg.
    Dem Wanderweg Nr 60 folgend, führte mich mein Weg vom Campingplatz durch Schaffhausen auf meistens asphaltierten Wegen immer flussabwärts dem Rhein entlang. Nach ca. 1 Stunde bestaunte ich schliesslich den imposanten Rheinfall. Da um diese Uhrzeit nur wenige Touristen und Passanten anzutreffen waren, startete ich gleich eine kleine Fotosession.
    Das knurren meines Magens liess mich das Sightseeing aber abrupt beenden, ich errinnerte mich wieder an meinen ursprünglichen Plan; Auffüllen meines Proviantes. So bewältigte ich den kurzen Anstieg zum Schloss Laufen und plünderte den dortigen Kiosk.
    Die Ausbeute gestaltete sich etwas mager, aber für heute sollte es ausreichen.
    Dem ausgeschilderten Wanderweg folgend, lief ich weiter Richtung Rheinau. In diesem Abschnitt schlängelt sich der Wanderweg dicht am Rhein entlang und ich war froh, dass er zurzeit nur wenig Wasser führte, denn ansonsten hätte ich hier bestimmt ab und zu nasse Füsse bekommen.
    Als ich in Rheinau ankam war es bereits Mittagszeit. Die Sonne stand hoch am Himmel, es war heiss und ich hatte meine Wasserreserven bereits fast vollständig aufgebraucht. Da kam mir die Raststätte für Fahrradreisende gleich richtig gelegen. Hier konnte ich zum Glück meine Wasserflaschen wieder befüllen und mich gleich noch zur Mittagszeit etwas im Schatten ausruhen.
    Ich war noch nicht einmal in der Hälfte meiner heutigen Tagesetappe nach Tössegg und meine Füsse brannten von der angestauten Hitze in meinen Trailrunnern. Also war ein ausgiebiges Entlüften meiner Schuhe und das trocknen meiner Socken angesagt. Mit diesen Massnahmen konnte ich schwerwiegende Blasen und wunde Füsse weitestgehend vermeiden.
    Nachdem Mensch, Equipment und Wasservorrat wieder einsatzbereit waren, entschloss ich mich meinen weiteren Weg Richtung Ellikon in Angriff zu nehmen. Dort wollte ich mich entscheiden, ob ich das Schiff nach Tössegg nehmen wollte oder zu Fuss weitergehe.
    Auf gut ausgebauten Wegen lief ich also weiterhin dem kühlen Nass entlang. Die Sonne gleisste wunderschön auf dem Rhein. Mein Verlangen in das kühle Wasser einzutauchen wurde jedoch mit jedem Schritt grösser. Die vielen Badenden liessen mich neidisch werden. Zum ersten Mal fragte ich mich; warum tust du dir das nur an?
    Kurz vor Ellikon hielten es meine Füsse nicht mehr aus und ehe ich mich versah, stand ich auch schon bis zu den Knien im Wasser. Trotz Ablenkung war ich innert kürzester Zeit soweit gekommen, dass ich mir einen längeren Aufenthalt am und im Wasser gönnte.
    In Ellikon erkundigte ich mich nach den Schifffahrten, doch aufgrund des niedrigen Wasserpegels, konnten in diesem Teil des Rheins keine Schiffe verkehren. So hiess es für mich kurzerhand erneut mehrere Kilometer laufen. Also Rucksack geschultert und weitergehts in Richtung Tössegg!
    Immer noch dem Wanderweg Nr 60 folgend lief ich durch ein angenehmes schattiges Wäldchen um kurz darauf durch ein trockenes Feld zu laufen, welches sich über 30 Minuten Fussmarsch erstreckte. Meine Wasserflaschen waren erneut fast leer aber zum Glück durchlief ich nun einen Campingplatz. Hier gönnte ich mir gleich 1 Liter Süssgetränke und ein Eis.
    Mein nächster Aufbruch gestaltete sich etwas schwerer, denn ich war bereits mehr als 24km in brütender Hitze unterwegs, meine Füsse schmerzten erneut von der Hitze und der Belastung, was wiederum meine Motivation ins Wanken brachte. Doch alles Verzweifeln brachte nichts und so nahm ich meine letzten ca. 5 Kilometer unter die Füsse. Der letzte Abschnitte verlangte nochmals alles von mir ab. Zwar bewegte ich mich ständig im Schatten der Bäume, jedoch führte der Weg einer Klippe entlang und stieg und fiel permanent wieder. Es war ein ständiges auf und ab.
    Dafür war meine Freude umso grösser, als ich endlich die Schiffstation Tössegg erreichte! Mein Übernachtungsplatz war nur noch wenige Schritte entfernt und so konnte ich sehr müde aber höchst zu frieden mein Zelt aufschlagen.

    29.64km 291Hm
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