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- Día 17
- miércoles, 27 de agosto de 2025, 17:37
- ☀️ 32 °C
- Altitud: 741 m
KirguistánBishkek City42°52’43” N 74°35’53” E
Wie war Kirgisistan?

Obwohl Usbekistan und Kirgisistan geografisch Nachbarn sind, unterscheiden sich die Länder deutlich. In Usbekistan sahen wir die Orte der alten Seidenstraße, Städte mit einer fast endlosen Zahl von Moscheen, Medresen und Mausoleen. In Kirgisistan dominierte stattdessen die Natur. Nicht zuletzt liegt das wohl an den unterschiedlichen Traditionen der beiden Länder: In Kirgisistan ist die nomadische Kultur noch sehr präsent. Schon ein Blick auf die kirgisische Flagge zeigt diese Tradition: Das zentrale Element ist der sog. Tündük, der Rauchabzug und Lichteinlass in der Jurte.
Auch die tiefe Verbundenheit mit den Pferden ist allgegenwärtig. Pferde sahen wir oft am Straßenrand und vor allem in den Bergen sind sie weiterhin das beste Fortbewegungsmittel, wie wir eindrucksvoll im Djuuku-Tal erleben durften. Bei aller Cowboy-Romantik sei aber auch gesagt, dass das Leben auf dem Land sehr anstrengend und entbehrungsreich ist und viele Menschen diese Lebensweise nicht ganz freiwillig, sondern aus ökonomischem Zwang verfolgen. Kirgisistan hat zahlreiche wirtschaftliche Probleme und viele Bauern und Hirten wünschen sich für ihre Kinder ein anderes, vermeintlich besseres Leben.
In beiden Ländern bezahlten wir mit Som, auch wenn es zwei verschiedene Währungen sind. Der kirgisische Som entspricht vom Kurs her ziemlich genau einem Euro-Cent – 200 Som sind also rund 2 Euro, soweit so einfach. Bei den Münzen gibt es allerdings eine kleine Besonderheit: Es gibt 1-, 3-, 5- und 10-Som-Münzen. Vor allem die ungewohnte 3-Som-Münze hat mir an der Supermarktkasse manchen Kurzzeit-Knoten im Kopf beschert. Offiziell gibt es in Kirgisistan auch noch die Untereinheit Tyiyn, die aber de facto nicht mehr benutzt wird. Der Wert ist einfach zu gering.
Kulinarisch waren sich Kirgisistan und Usbekistan relativ ähnlich, auch wenn wir in Kirgisistan deutlich mehr chinesische Einflüsse bemerkten, zum Beispiel beim Essen der Dunganen. Beim Abendessen in einer uigurischen Familie in Karakol hörten wir allerdings auch, dass uralte „Bräuche“ noch nicht völlig ausgestorben sind: Unsere Gastgeberin wurde als junge Frau entführt und musste einen ihr unbekannten Mann heiraten. Sobald eine Frau eine Nacht in einem fremden Haushalt verbringt, ist sie entehrt und damit gezwungen, den Entführer zu ehelichen. So spart sich der Möchtegern-Bräutigam den Brautpreis, den er sonst an die Eltern entrichten müßte. Heutzutage ist diese Praktik offiziell verboten und mit einer hohen Geldstrafe belegt.
Auch Kirgisistan ist ein muslimisches Land, doch im Alltag bekamen wir davon nur wenig mit. Natürlich sahen wir unterwegs zahlreiche Moscheen, aber kaum verschleierte Frauen und den Muezzin hörten wir nur einmal rufen. Trotzdem war für die Mädels beim Besuch der einzigen Moschee auf unserem Programm (in Karakol) ein Kopftuch Pflicht – ein Hut, wie oft in Usbekistan, reichte hier nicht.
Im Reisealltag war die kyrillische Schrift zuweilen eine kleine Hürde. Viele Schilder oder Auszeichnungen im Supermarkt waren für uns nicht lesbar, nur wenige ließen sich erraten. Dankenswerterweise halfen ChatGPT oder Google Translate fast immer. Vielleicht wäre es für eine nächste Reise in ein Land mit kyrillischem Alphabet eine interessante Übung, einfach das Alphabet zu lernen und zu sehen, wie viel sich dadurch entziffern lässt. Ein Stoppschild ist in Kirgisistan zum Beispiel ein eher unauffälliges weißes Schild (kein rotes Achteck) mit dem Text „СТОП“ – was sich mechanisch als „STOP“ transkribieren lässt. Vielleicht geht da noch mehr?
Als Natur-Kontrastprogramm zur geballten Kultur in Usbekistan hat uns Kirgisistan sehr gut gefallen, auch wenn die Zeit dort insgesamt leider zu kurz war. Aber vielleicht gibt es ja irgendwann eine Fortsetzung, eventuell auch zu Pferd.
До свидания (Do svidaniya) – Auf Wiedersehen!Leer más
ViajeroWunderbare Zusammenfasssung unserer fantastischen Reise. Vielen Dank ihr Lieben, ich habe die "Wiederholung" in euren Bildern sehr genossen. Liebe Grüße aus Vorarlberg!