Satellite
Show on map
  • Day 81

    Potosi

    March 31, 2017 in Bolivia ⋅ ☁️ 6 °C

    Heute ging es in die Minenstadt Potosí! Der Bus fuhr mal wieder mit Verspätung los und kam dementsprechend auch eine Stunde zu spät an - Bolivien eben.
    1540 oder so entdeckten die Spanier auf der Suche nach dem El Dorado die Silbervorkommen in dem "benachbarten" Berg. Er wurde daraufhin Cerro Rico (reicher Berg) getauft und wurde von den Spaniern ausgenommen. Und das ohne Rücksicht auf Verluste. Die Indigenen, die sich mit Coca auf den Beinen halten mussten, wurden vom allerfeinsten ausgebeutet und schufteten sich zu Tode! 8 Mio. Indigenas sind hier umgekommen. Staublunge, Unfälle oder einfach nur Erschöpfung rafften sie dahin. Potosí wurde reich und riesig! Bis ins 18. Jahrhundert wurden hier fleißig 46000 Tonnen Silber abgebaut, dann war das Vorkommen erschöpft und Potosí schrumpfte drastisch. Die spanische Krone ließ hier direkt auch ihre Real herstellen und schipperte dafür 1750 extra jede Menge schweres Gerät hierher. Dafür gab es aber nicht genug platz, daher wurde eben eine Fabrik errichtet, die ganze 2 Blocks einnimmt, bzw 15000 qm. Diese besichtigten wir heute und man konnte die komplette Herstellungskette einer Münze vom 17. Bis zum 20. Jahrhundert nachvollziehen. Fanden wir sehr spannend! Leider raste der Guide sehr durch die Räume und wir konnten gar nicht alles sehen. Schade! Die Minen hier sind übrigens immer noch in Betrieb. Mittlerweile wird Zinn und Zink abgebaut und das mit viel Mut. Man kann die Minen zwar besichtigen, wir entschieden uns aber aus Sicherheitsgründen dagegen. Im Jahr sterben hier 30-40 Menschen durch Sprengunfälle, nicht abgesicherte Stollen und und und. Hier wird einfach dem Flötz gefolgt und keine Rücksicht auf Stabilität und Statik genommen. Der Berg muss von innen aussehen wie ein Schweizer Käse, denn jeder sprengt da, wo sein Flötz entlanggeht. Abgebaut wird wie im 19. Jahrhundert: mit Dynamit sprengt man sich etwas frei und mit Hammer und Meißel wird abgetragen. Bestimmt eine spannende Sache, aber wir wollten unser Glück nicht herausfordern und gingen lieber essen.Read more