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  • Day 19

    Guerrero Negro, BCS, Mexiko

    January 16, 2023, North Pacific Ocean ⋅ 🌧 15 °C

    Die Sonnenaufgänge an der Bahia de Los Angeles waren wirklich unglaublich und trotzdem wollte gutes Wetter nicht so recht aufkommen. Am zweiten Tag wurde es richtig ungemütlich, der Wind wehte gnadenlos über den Campo Archelon. Ich entschied mich spontan zur Weiterfahrt in die nächst größere Stadt namens Guerrero Negro. Ich ließ den Golf von Kalifornien hinter mir und fuhr in westlicher Richtung an die Pazifikküste. Auf dem Campingplatz hatte ich ein deutsches Ehepaar kennengelernt, die in ihrem umgebauten Unimog unterwegs waren. Sie empfohlen mir wegen des Benzingeruchs im Auto doch noch einen langzeitreisenden deutschen Automechaniker zu kontaktieren. Vielleicht könne er mir ja helfen.

    Zufälligerweise traf ich diesen dann vor einem Supermarkt in Guerrero Negro, wo er eine Fehleranalyse machte. Mit der Information, dass der mexikanische Mechaniker nach der Benzinleitung schauen sollte, fuhr ich nach einem schnellen Einkauf auf Empfehlung von Victoria zu „Zihuls Campground.“ In Guerrero Negro ging die Zeit wieder eine Stunde vor, was für mich bedeutete, dass ich vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr all zu lange Zeit hatte. Zihul selber war nicht zu Hause, aber sein ältester Sohn Damian, der auch im väterlichen Kunstbetrieb „Zihul knives“ mitarbeitet, fuhr mit mir in die Stadt, um einen Mechaniker zu finden.

    Es war eine recht knifflige Reparatur, da sich der Automechaniker mit der Marke Isuzu nicht wirklich auskannte. Er schraubte den Motordeckel ab und zeigte mir die Dichtungsringe. Sie waren porös und kaputt und mussten ausgetauscht werden. Zihul und Damian wollten mich schon mitnehmen und mir ein Zimmer im Haus zur Verfügung stellen, als der Mechaniker nach ca. 3 Stunden anrief und mitteilte, dass das Auto abholbereit sei. Ich zahlte USD 45 und war sehr erleichtert. Am nächsten Morgen wollte ich zur Sicherheit nochmals in den Motorraum schauen und versuchte dazu die Motorhaube zu öffnen. Alle Versuche scheiterten und ich fuhr erneut in eine Werkstatt. Es war nur eine kleine Sache, die mit einem Spray behoben werden konnte. Das Auto hielt mich bis dato ganz schön auf Trab.

    Am Morgen des 18. Januar 2023 herrschte in der Dusche des Campingplatzes Wasserknappheit. Ich hatte mich so auf warmes Wasser gefreut und hatte vor, nach längerer Zeit meine Haare mal wieder zu waschen. Ich stand schon unter der Dusche, doch es tröpfelte nur eiskalt von oben herab. Freundlicherweise boten mir Zihul und seine Frau Perla das private Badezimmer im Haus an. Ich bin Zihul für seine Unterstützung wirklich sehr dankbar und wünsche ihm, dass er seine Messerunikate in Zukunft zahlreich verkauft.

    Gegen Mittag machte ich mich auf den ca. 25 km langen Weg an die Laguna de Ojo Liebre, in der Hoffnung dort die gigantischen Grauwale beobachten zu können, die gerade aus nördlichen Gefilden kommend, hier vorbei schwimmen.
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