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  • Day 66

    Das Côa-Museum: Stein-Zeit im Quadrat

    April 7, 2022 in Portugal ⋅ ⛅ 18 °C

    Renata fährt auf der fast nostalgischen Bahnstrecke - mit echtem Schalterbeamten, Schaffner und Diesellok - dem Douro entlang bis zur Endstation Pocinho ... und geniesst die fantastische Linienführung sehr. Ich fahre derweil 60km Bergstrecke und hole sie am Bahnhof wieder ab.
    Danach geht's zum archäologischen Côa-Museum hinter Vila Nova de Foz Côa. Dieses liegt in absolut faszinierender Aussichtslage hoch über dem Zufluss der Côa in den Douro.
    Atemberaubend der Blick in die Landschaft, bestechend die Architektur und sehr interessant das Museum über die steinzeitlichen Ritzzeichnungen, die hier gefunden wurden.
    Wir sind so begeistert vom ganzen Ensemble und der wunderbaren Ruhe hier oben, dass wir gleich hängen- bzw. stehenbleiben über Nacht.
    Was weiter bemerkenswert ist:
    - das sehr feine und ausgesuchte Mittagessen im Museumsrestaurant
    - der einzigartig persönliche Service durch eine Mitarbeiterin mit Behinderung
    - der Museumsbau, der uns sofort an die Land-Art-Architektur "il Grande cretto" von Alberto Burri erinnert (in Ghibellina auf Sizilien)
    - die Architektur an exponierter Lage erinnert an den Chäserrugg im Toggenburg
    - und ganz speziell: die Ritzzeichnungen kamen beim Bau eines Staudamms zum Vorschein. Mit intensivem Einsatz und dem Slogan 'die Gravuren können nicht schwimmen' (As gravuras não sabem nadar) gelang es der Bewegung junger Naturschützer im Jahre 1996, den Abbruch dieses Staudammprojekts zu erzwingen. In Rekordzeit wurde diese archäologische Fundstätte dann 1998 ins Unesco-Inventar aufgenommen und 2010 das Museum eröffnet. Dieses Museum steht somit auch für den erfolgreichen Einsatz zum Schutz des Welterbes und gegen kurzfristiges Profitdenken.
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