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- Oct 25, 2024
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 882 m
JapanJigokudani Monkey Park36°43’59” N 138°27’48” E
Epic Fail…..oder doch nicht?

Unser Tag startet im AirBnB in Tokyo. Es ist 5 Uhr morgens als ich das erste Mal wach werde. Angesichts dessen, dass wir gestern angekommen sind und eigentlich Jetlag haben müssten, eine passable Uhrzeit. Michi schläft noch tief und fest und auch von Alex ist nichts zu hören. Mir bleibt also nichts anderes übrig als mich nochmal auf die Seite zu drehen und weiter zu schlafen.
Um 8 Uhr klingt der Wecker und das Haus kommt in Bewegung. Kurz darauf verlassen wir die Unterkunft Richtung U-Bahn. Aber halt, wieso laufen wir an der Station vorbei? Hatten wir nicht gestern noch gesagt es wäre besser U-Bahn zu fahren um die Rollen der Koffer zu schonen? Die Jungs darauf nur “oh hab ich vergessen”. Na gut. Dann laufen wir eben die knapp 2 KM mit 4 Koffern.
Am Bahnhof angekommen gibts das Erste mal Frühstück in Japan. Doch so richtig traut sich keiner von uns an die lokalen Spezialitäten. Es gibt Toast für alle. Alex mit Ei und Wurst, Michi Ham und Cheese und ich versuche mich an roter Bohnen Paste. Garnicht mal schlecht. Vor allem der Kaffee war wieder ein Genuss. Kaffee können die Japaner.
Nach Morgensport und Frühstück geht es ans eingemachte. Wir wollen das erste Mal mit dem Shinkansen fahren. Unser heutiges Ziel ist es in Nagano den Schneeaffen Park zu besuchen. Damit es etwas schneller geht teilen wir uns die Arbeit auf. Alex ist für Snacks organisieren zuständig, Michi fürs Koffer aufpassen und ich will die Sitzplätze reservieren. Das es so einfach dann doch nicht geht, stellen wir einige Minuten später fest. Alex ist nicht fündig geworden und ich konnte am Automaten nichts reservieren. Glücklicherweise saß immerhin Michi noch, wo wir ihn verlassen hatten und auch alle Koffer und Rucksäcke sind noch da.
Mit vereinten Kräften und ein wenig Hirnschmalz, schaffen Alex und ich es dann doch noch die Plätze zu buchen. Nun aber schnell, denn in 25 Minuten geht der Zug. Einmal durch die Ticketkontrolle und durch die Menschenmassen und schon stehen wir am Gleis. Und das ist wirklich ein großartiges Erlebnis!
Die Waggons sind am Gleis angeschrieben. Langes suchen und hin und her laufen wie bei uns, Fehlanzeige. Am richtigen Platz zeigt dir dann eine Linie wie und wo die Schlange zum anstellen verläuft. In Japan stellt sich jeder ordentlich an, lässt die Fahrgäste aussteigen und steigt erst dann ein wenn der Menschenstrom aus dem Zug versiegt ist. Stressfrei, organisiert und unkompliziert. Genau wie das Sitzplatz finden und Koffer verstauen. Dann geht es los, unsere erste Fahrt mit dem japanischen Schnellzug. Und was soll ich sagen, es ging wirklich schnell und super leicht.
In Nagano angekommen dann der erste Schock. Wir wollten die Koffer ins Hotel fahren und stellen fest, unser Hotel ist 1,5 H vom Bahnhof entfernt. Zum Schneeaffen Park brauchen wir dann fast 3 H. Die Stimmung sackt aufs Tagestief. Der Plan ist aus dem Fenster. Nun stehen 3 deutsche Touristen ziemlich deppert schauen am Gleis und brauchen einen neuen Plan. Da es schon Mittag ist, wollen wir nun direkt zum Park und Koffer am Bahnhof lassen. Ein Hotel wird sich dann schon finden. Das Gebuchte haben wir storniert.
Die Spinde finden sich schnell und nach ein wenig warten, hatten wir für alle 3 Koffer ein temporäres Zuhause gefunden. Weiter geht es zum Bus.
Hier hatten wir definitiv mehr Glück als Verstand. Der letzte Bus Richtung Park fährt um 13:15 Uhr. Es war 12:50 Uhr. Aber moment, wann macht eigentlich der Park zu und wann fährt der letzte Bus zurück zum Bahnhof? Fragen über Fragen und wir merken, so richtig gut vorbereitet waren wir nicht. Die Stimmung versuchen wir uns trotzdem nicht verderben zu lassen und nehmen es mit Humor. Der Park hat immerhin bis 17 Uhr offen. 1 H brauchen wir hin, dann bleiben uns noch fast 3 H. Naja oder eben nicht ganz. Der letzte Bus fährt nämlich schon um 16:30 Uhr zurück und laut Google brauchen wir von Park zu Bushaltestelle 30 Minuten Wegzeit. Ein Fehler von Google? Wir hoffen, denn sonst verlieren wir eine weitere Stunde mit Hin- und Rückweg.
Im Bus wird uns klar, das war ein Epic Fail mit dem Park. Also wollen wir Abends gleich weiter nach Kanazawa und dort 2 Nächte bleiben. Auf AirBnB ist schnell eine neue Unterkunft gefunden.
Nach 1 H Busfahrt kommen wir um 14:15 Uhr dann auch schon am Park an. Und wer hätte es gedacht, Google hatte doch recht. Von der Haltestelle zum Eingang gehen wir 30 Minuten durch einen wunderschönen Waldweg. Am Park angekommen begrüßen uns auch schon zwei Schneeaffen die auf einem Dach sitzen. Hinter den Gebäuden erhebt sich eine Waldbewachsene Bergflanke, die auf einen traumhaft schönen Park schließen lässt. Die Aufregung steigt.
An der Kasse dreht sich Alex plötzlich zu uns um und meint er habe gerade gehört wie die Besucher vor uns gesagt haben, heute sind keine Affen da. Ich schau ihn stirnrunzelnd an. Wie kann denn in einem Affenpark kein Affe sein? Wir sind dran und tatsächlich, die Kassiererin informiert uns, dass heute keine Affen da sind. Ungläubig schaue ich sie an.
Wärend ich mich noch frage, was für eine Art Park das ist und warum niergendwo Schilder standen, haben die Jungs beschlossen sich das Ganze trotzdem anzuschauen. Schließlich sind wir jetzt schon bis hier her gekommen. Die paar Yen sind es doch bestimmt wert.
Gesagt getan. Wir zahlen die Tickets, gehen durch den Eingang und stehen wenige Meter später oberhalb eines rauschenden Flußes. Die Landschaft ist spektakulär. Mitten durchzwischen die Bergen bahnt sich der Fluß seinen Weg. Bis zu einem Felsvorsprung können wir ihn sehen, dann biegt er ins ungewisse ab. Vor dem Fels ist schon ein Onsen Bad zu sehen. Aber leider ohne Affen. Doch einige Besucher halten vorbildlich ihre Kamera in die Höhe und fotografieren fleißig. Gibt es also doch Affen?
Wir stellen uns zu der Gruppe und suchen angestrengt im Fels nach dem Fotomotiv und tatsächlich. Da ist etwas. Aber leider kein Affe. Es ist ein Stein, der einem Affen sehr ähnlich sieht und von vielen Besuchern offensichtlich für so einen gehalten wird. Wir schmunzeln und gehen weiter in Richtung Felsvorsprung. Hier hört der Weg dann plötzlich auf. Alex klettert wagemutig ein paar Steinterrassen nach oben um zu sehen wo es weiter in den Park hinein geht. Doch bevor er überhaupt da ist, wo er hin will, wird er von einem Mitarbeiter des Parks mit einer Pfeiffe angetrillert und herunter gewunken. Wir schauen uns verwirrt an. Das soll der Park sein?
Tatsächlich. Für einen Moment müssen wir alle ausgesehen haben, wie ein Kind dem sein Lieblingsspielzeug geklaut wurde. Für 10 Meter Weg, einen rauschenden Fluss und ein leeres Onsenbecken sind wir jetzt bis hierher gefahren.
Wäre der Tag nicht sowieso schon chaotisch gewesen, wäre die Stimmung jetzt vermutlich in den Keller gesunken. So haben wir einmal herzlich gelacht und uns auf den Rückweg gemacht.
Kein Hotel, keine Affen und kein Park. Gut das wir nicht entschieden haben in Nagano ein neues Hotel zu suchen und erst Morgen in den Park zu gehen. Sonst wäre das wirklich mehr als enttäuschend gewesen. Mit knurrenden Mägen setzten wir uns in ein Cafe, essen lecker und freuen uns darüber, das wir Glück im Unglück hatten.
Zurück am Bahnhof werden unsere Nerven noch einmal geprüft. Im Chaos des Mittags haben wir das AirBnB auf November, nicht Oktober gebucht. Ein zweites mal stornieren wir ein Hotel und getreu dem Motto “alle guten Dinge sind drei” fahren wir nach Kanazawa. Dort angekommen suchen wir unser wunderschönes Hotel, die happy Hours für kostenlose Drinks haben wir um 5 Minuten verpasst, aber wir buchen uns das Frühstück und fallen müde ins Bett.Read more
Traveler Oh so n Pech...da kanns ja nur noch besser werden!
Traveler 😂 wenigstens hat die Zugfahrt noch geklappt und ihr habt eine gute Übernachtung.👋 Liebe Grüsse
Traveler
Da warn ja doch noch n paar 🐵 🐒