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  • Holland in der Karibik - Curacao

    31. oktober 2013, Curacao ⋅ 🌧 26 °C

    So den ganzen Tag nur am Strand rumliegen ist ja auch langweilig, daher möchte ich Euch ein paar Eindrücke unseres Urlaubs hier auf Curacao geben.

    Gewählt hatten wir Curacao, da es - im Gegensatz zu vielen anderen karibischen Inseln - eine sehr einfache Anreisemöglichkeit via AMS mit der KLM gibt, täglich verfügbar. Da uns nur knappe 12 Tage zur Verfügung standen, wollten wir nicht unbedingt zuviel Zeit mit der Anreise verbringen.
    Zum Anderen - hier gibt es keinerlei Hurrikan-Gefahr, da es sich um die "Inseln unter dem Wind" handelt - und das drückt exakt aus, das es kein Risiko gibt. Die Reisezeit ist angenehm, jetzt, Anfang November, es ist die abklingende Regenzeit und somit noch Vorsaison, was sich auch in den Preisen der Hotels niederschlägt.

    Da es somit noch bezahlbar ist, hatten wir uns auch ein "besseres" Hotel ausgesucht, das Marriott-Resort, welches tatsächlich einen sehr schönen Strandabschnitt sein Eigen nennt.

    Meine Recherche hatte ja schon im Vorfeld ergeben, das die ABC's nun nicht schlechthin der Karibik-Traum seien, es sei zu trocken, karg, eben "nicht karibisch" - und bis zu einem Gewissen Grad kann ich das auch absolut bestätigen - was jedoch nicht heisst, dass man hier nicht trotzdem einen netten, vor allem sehr erholsamen und ruhigen Urlaub verbringen kann.
    Es ist auch mal ganz nett, nicht pausenlos von A nach B zu reisen und sich jeden Tag etwas Neues anzusehen - allerdings hatte ich durchaus Mühe, mich auf diese Ruhe, dieses Zeit haben, es passiert sowieso nix, einzustellen.
    Die ersten Tage fand ich das reichlich langweilig, inzwischen, wo die letzten Tage angebrochen sind, ist die Zeit doch schnell vergangen.

    CURACAO

    Curaçao ist rund 444 km² groß und seit dem 10. Oktober 2010 ein autonomer Landesteil im Königreich der Niederlande, zuvor war sie die größte Insel der ehemaligen Niederländischen Antillen.
    Zum Festland von Venezuela beträgt die Entfernung nur etwa 60 Km; es leben hier etwa 150.000 Menschen ( davon ungefähr 7000 Niederländer ;) )
    Man spricht hier Niederländisch, hauptsächlich aber ein Mischung aus Kreol, Portugiesisch und sonstigen Sprachen dieser Welt mit Namen "Papiamentu", dazu selbstverständlich Englisch und auch Spanisch.

    Was hat Curacao nun zu bieten?
    Nun ja - ehrlicherweise eben doch wenig.
    Der Großteil der Insel ist felsig, trocken, rau und karg. Kakteen gedeihen hier wunderbar. Die Küste ist zum allergrößten Teil wild und felsig, lediglich an der Südküste gibt es ein paar wenige hübsche Strände, die berühmtesten davon die Große und die Kleine Knip (öffentlich) sowie Cas Abaou (privat, mit Eintritt).

    Andere Badebuchten, wie zB. die bei Urlaubern beliebte Gegend um Jan Thiel - einem Stadtteil von Willemstad - sind künstlich geschaffen.

    Die Hauptstadt Willemstad ist sicherlich sehenswert, nicht umsonst steht das Zentrum mit seiner bunten Farbenpracht auf der Welterbeliste. Allerdings - so groß ist die Stadt nun auch nicht, das Zentrum zumindest hat man in einer Stunde gesehen.
    Dabei sieht man auch eine riesige und eben ziemlich die Gegend verschandelnde Öl-Raffinerie. Das Öl kommt aus Venezuela und wird hier weiterverarbeitet.

    Ansonsten bietet eine Fahrt über die Insel - die problemlos in 1 bis 2 Tagen komplett zu erkunden ist - eben viel trockene und karge Landschaft, teilweise wähnt man sich eher in Arizona oder auf Lanzarote als in der Karibik.
    Es gibt ein paar ehemalige Landhäuser (der früheren holländischen Plantagenbesitzer ) zu besichtigen, allerdings hält sich der Schauwert dann auch irgendwie in Grenzen. Meist sind diese heute als Restaurants oder eben Museum hergerichtet, in einem davon, direkt in Willemstadt, findet man den Ursprung des Curacao-Likörs in Form einer kleinen Manufaktur.

    Ach ja - der Likör ist eigentlich nicht Blau!!! - das ist wohl eher eine Erfindung von Bols - sondern orange. Wie die Orangen, aus deren Schale er hergestellt wird. Aber auch hier hat man inzwischen ein paar Farbvarianten im Programm und Geschmacksrichtungen von Schokolade bis Rum-Rosine.

    Ein Nationalpark - der Christoffel-NP mit dem höchsten "Berg" der Insel (375 Meter - aber wir sind ja in den Niederlanden :D ) - ist am äußersten Westzipfel der Insel zu finden; da sich die einheimische Fauna allerdings auf Echsen und Leguane, Schlangen (sollen nicht giftig sein) sowie einiger schöner bunter Vögle beschränkt, ist das auch nicht zwingend ein Must-See. Die Echsen findet man auch sonst überall :D

    Größere Säugetiere leben hier keine, es gibt auch kein Nutzvieh wie Kühe oder Schweine - ganz einfach, weil es keine Flüsse gibt und somit alles Wasser der Insel entweder als Brackwasser zur Bewässerung von Pflanzen gepumpt wird oder als Trinkwasser aus großen Entsalzungsanlagen stammt.
    Das bedeutet auch, dass auf dem trockenen und steinigen Boden beinahe nichts freiwillig wächst und alle Lebensmittel eingeführt werden müssen. Obst und Gemüse kommen vorrangig aus Venezuela.

    Ach ja - natürlich hat Curacao einen Riesen-Magneten für Touristen. Nicht umsonst besuchen die Insel etwa 500.000 Touristen im Jahr - das Tauchen!!
    Da ich / wir allerdings diesem Hobby so absolut nichts abgewinnen können, kann ich dem interessierten Taucher hierzu leiden nichts berichten. Nur soviel - Es gibt jedenfalls wirklich jede Menge Angebote.
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