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  • Day 1

    Stockholm

    February 22, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ -2 °C

    13,95 €! Soviel kostet das ungetoastete Tomate-Mozzarella-Baguette das ich mir eben am Flughafen in Stockholm geholt habe. Nicht nur die Preise sind ein unfassbarer Kontrast zu meinem Afrika-Erlebnis von dem ich erst eine Woche zuvor zurück gekehrt bin. Auch das Wetter könnte nicht gegensätzlicher sein. Bin ich noch vor einer Woche bei 30 Grad und braun gebrannt aus Kapstadt abgereist, sitze ich hier nun mit dickem Pulli bei Schnee und -3 Grad, Tendenz weiter fallend.
    Vor 3 Stunden bin ich nun in mein zweites Volunteer Abenteuer aufgebrochen. Lappland also. Eine Huskyfarm mitten im schwedischen Nichts. Meine Gefühlswelt ist zwiegespalten. War mein Namibia Erlebnis doch so eine krasse und wahnsinnig geile Erfahrung, wie bitte soll das denn noch getoppt werden. Diese Frage schwirrt die ganze Zeit in meinem Kopf herum.
    Aber erstmal sitze ich die Zeit am Stockholmer Flughafen ab. Der erste von 2 Flügen ab Düsseldorf war überpünktlich, in 6 Stunden geht allerdings erst der Anschlussflug nach Arvidsjaur.
    Aber auch dieser ist voll in der Zeit, sodass ich 20.30 Uhr auf dem bisher kleinsten Flughafen meines Lebens stehe. Die Ankunftshalle ist nicht größer als der Opladener McDonalds und zugleich auch Check-Inn, Sicherheitskontrolle, Abflughalle und Gepäckausgabe in einem. Ich brauche lediglich 5 Minuten um den Flieger zu verlassen, meinen Koffer zu packen und in das Auto einzusteigen das bereits auf mich wartet.
    Johanna heißt die Fahrerin und ist ein Teil des schwedischen Pärchens bei denen ich die nächsten 3 Wochen wohnen werde.
    Wir verstehen uns auf Anhieb und erzählen uns gegenseitig von unseren Reiseerlebnissen bevor wir nach ca einer Stunde auf unendlich langen Straßen ohne irgendeinen Hinweis auf Zivilisation im immer stärker werdenden Schneefall endlich ankommen.
    In dem typisch schwedischen Holzhaus erwarten mich bereits 6 weitere Volunteers und Johannes, der aktuell die Verantwortung für die Hunde hat. Zu meiner Überraschung alle deutschsprachig. Noch mehr überrascht bin ich davon, dass der jüngste Volunteer Chris erst 15 Jahre alt ist und hier einen Schulaustausch macht ohne allerdings zur Schule zu gehen. So richtig erklären kann mir dieses Konzept niemand, ist mir am Ende aber auch egal.
    Ich lerne Anna-Maria aus Bonn und Lilly und Hannah aus Hamburg kennen mit denen ich mir ein Zimmer im Haus teile. Und Lucia und Shelby, die beiden älteren Huskydamen, die im Haus schlafen dürfen und deren Schlafplatz die Volunteerbetten sind.
    Ich lerne das die Heizung aus einem Ofen im Keller besteht, der regelmäßig befeuert werden muss und die komplette Schwedenhütte versorgt. Für warme Duschen muss ein extra Ofen befeuert werden und im kompletten Haus knarren bei jedem Schritt die alten Holzdielen.
    Ich lieb‘s!
    Mit dem Wissen, dass ich am morgigen Tag noch keine festen Aufgaben habe und ganz entspannt in alle Aufgaben reinschnuppern darf, endet mein erster Tag in Lappland.
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