• Lighthouse Amphitrite Point

    June 11 in Canada ⋅ ☁️ 13 °C

    An der wilden, windgepeitschten Westküste von Vancouver Island, wo der Pazifik unaufhörlich gegen schwarze Felsen tobt, steht ein stiller Wächter: der Leuchtturm von Amphitrite Point.

    Seine Geschichte beginnt im Jahr 1906, als ein großes Unglück die Küste erschüttert. Die SS Valencia, ein Passagierschiff auf dem Weg nach San Francisco, gerät bei schwerem Sturm auf die Klippen – mehr als 100 Menschen sterben. Die Einheimischen, tief erschüttert, wissen: Diese Küste ist gefährlich. Es muss etwas geschehen.

    So entsteht im gleichen Jahr ein erster hölzerner Leuchtturm, einfach, aber leuchtend – ein Hoffnungssignal für Seeleute. Doch die Küste gibt keine Ruhe. Jahr für Jahr schlagen Stürme mit solcher Wucht gegen das Gebäude, dass es kaum standhält.

    1915 wird der heutige Turm gebaut – diesmal aus massivem Beton, trotzig, fest verankert in den Felsen. Er trägt den Namen Amphitrite, benannt nach der Meeresgöttin aus der griechischen Mythologie – passend für einen Ort, an dem Naturgewalten regieren.

    Jahrzehnte lang steht dort ein Leuchtturmwärter, wacht über das Licht und hört den Gesang der Wellen. Heute ist der Leuchtturm automatisiert, sein Licht brennt immer noch – auch wenn niemand mehr darin wohnt.

    Doch wer bei Sturm den Wild Pacific Trail entlanggeht, hört ihn vielleicht flüstern – von Schiffen, die einst verloren gingen, und von einem Licht, das sie retten sollte.
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