Italy
San Piero a Sieve

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Travelers at this place
    • Day 5

      Tag 5: Stürze, Schlangen und Schlamm

      March 22 in Italy ⋅ ☀️ 20 °C

      Unser Weg führt uns heute morgen erst einmal von Santa Lucia etwa 1,5km zurück nach Monte di Fo', wo wir wieder auf die Via degli Dei treffen. Ein Teil der Strecke sind wir ja gestern schon gegangen, um in Monte di Fo' eine kurze Pause einzulegen. Heute biegen wir jedoch ab in Richtung Santa Agata. Nachdem wir das kleine Örtchen L'Apparita durchquert haben, kommt lange lange nichts außer Wälder. Auf schmalen Waldwegen geht es mal mehr und mal weniger hinauf bis auf den Monte Gazarro, der sich auf etwa 1.100 Metern Höhe befindet. Kurz vor dem Gipfel legt Alfi nochmal einen Sprint ein - im wahrsten Sinne des Wortes. Leider habe ich mein Handy zu spät zur Hand, um das in einem Video festzuhalten. An einem Picknicktisch am Gipfelkreuz legen wir eine kurze Pause ein. Sie bleibt kurz, weil es sehr windig ist und wir schnell frieren. Was nun folgt, ist der gefährlichste Abschnitt des Weges. Es geht bergab und zwar sehr steil und auf teilweise sehr schmalen Wegen am Abgrund entlang. Dazu kommt, dass der Boden durch den Regen (und Hagel) in der Nacht aufgeweicht und matschig ist. Obwohl wir sehr langsam und vorsichtig gehen, rutschen wir jeder einmal aus und fallen hin. Zum Glück kommen wir mit dem Schrecken davon und keiner tut sich ernsthaft weh. Der nächste Schrecken folgt für Alfi wenige Zeit später: eine Blindschleiche schlängelt sich neben ihm durch das Gras. Er bleibt ruhig trotz Schlangenphobie.
      Unterwegs kommen wir an einem Mahnmal der "Osteria brusciata", also dem verbrannten Gasthaus vorbei. Einer Legende nach soll dort ein Gasthaus gestanden haben, in welches viele Wanderer nach den anstrengenden Auf- und Abstiegen eingekehrt sind. Der Wirt servierte den Gästen besondere "Wildfleischspezialitäten". Immer wieder sollen auf dem Weg Wanderer verschwunden sein. Den Erzählungen nach soll der Wirt einige seiner Gäste nach dem Essen ausgeraubt und umgebracht haben, um aus dem Fleisch Gerichte für die nächsten einkehrenden Wanderer zuzubereiten. Die Entdecker dieser schrecklichen Praxis sollen das Gasthaus niedergebrannt haben. Schaurige Geschichte... ob sie stimmt oder nicht.
      Nach knapp 6 sehr anstrengenden Stunden und 18km kommen wir in Sant' Agata an, einem typisch toskanischen kleinen Dorf. Unterwegs mussten wir noch ziemliche abenteuerlich eine Kuhweide mit einem sehr kräftige Bullen überqueren. Zum Glück hat er gleich das Weite gesucht, als wir die Leiter überquerten. Da die Weide extrem matschig war, war der Weg darüber auch so schon Abenteuer genug.
      In Sant' Agata stärken uns bei Panini, ziehen Schuhe und Socken aus und genießen die Sonne, die mittlerweile recht kräftig scheint. Es ist knapp 20 Grad. Wir treffen hier auch wieder auf italienische Wanderer und Wandererinnen, denen wir in den letzten Tagen und auch heute immer wieder begegnet sind. Insgesamt ist die Zahl der Menschen auf der Via degli Dei doch recht überschaubar. Wir haben schon öfter gehört, dass die Saison erst zu Ostern richtig losgeht.
      Die Pause tat gut. Wir füllen noch unsere Wasserflaschen am Brunnen auf und machen uns auf die letzten 7km bis zu unserem Etappenziel San Piero a Sieve. Zur Abwechslung führt uns der Weg nicht steil bergauf und bergab durch den Wald sondern eben und leicht bergab durch Felder, Oliven- und Weinplantagen. Asphalt und sandiger Boden wechseln sich ab. Rechts und links tauchen immer wieder wunderschöne toskanische Landhäuser auf. Auch wenn wir erschöpft sind und unsere Knochen von dem heftigen Abstieg merken, genießen wir diese Passage. Knapp 1,5 Stunden später kommen wir in S. Piero an. Das B&B im Ort ist leider voll und wir haben nicht reserviert. Doch der Inhaber ruft kurzerhand eine Bekannte an und kommen so in einer kleinen Ferienwohnung unter. Die Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft, die uns jeden Tag entgegengebracht wird, ist wirklich berührend und schön.
      Nach der Dusche nutzen wir ein kleines Waschcenter, um unsere Kleidung mal wieder richtig zu waschen und zu trocken. Duftende Wäsche - herrlich 😄
      Zum Abend gibt es Pizza und bei unserer Rückkehr bemerken wir, dass unsere Gastgeberin noch etwas zum Frühstücken für uns eingekauft und den Tisch gedeckt hat. Was für eine tolle Überraschung!
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    You might also know this place by the following names:

    San Piero a Sieve, Сан-Пера-а-Сьевэ, Սան Պիեռո ա Սիևե, サン・ピエーロ・ア・シエーヴェ, Сан-Пьеро-а-Сьеве, Plebs Sancti Petri de Sieve, San Pieru a Sievi, Сан-Пєро-а-Сьєве, ITSSV, 圣皮耶罗阿谢韦

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