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  • Day 98

    "Die Magie der Externsteine"

    September 28, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Als Deutschlands Mini-Stonehenge gelten die Externsteine – eine besondere Felsformation, die seit Jahrhunderten als Kraft- und Kultplatz genutzt wurde. Bis heute sind die Externsteine nicht vollständig enträtselt. 😌

    Wir steigen auf den Treppenfelsen, mehr als 120 Stufen, sehr unregelmäßig in den Stein gehauen, führen nach oben. Über eine gebogene Brücke geht es dann zum Turmfelsen, auf dem sich die Höhenkammer befindet, deren Loch genau den Aufgangspunkt der Sonne zur ✳️ Sommersonnenwende trifft.

    Die mystische Aura des Ortes ist zweifellos zu spüren, wenn man an den Felsen hoch blickt oder sie vom See aus betrachtet.

    Die legendäre Irminsul, ein germanisches Heiligtum, soll hier gestanden haben, bevor Karl der Große den Befehl gab, sie zu zerstören. Später wurden die Felsen zu einer christlichen Anlage umgestaltet. Davon zeugt ein eindrucksvolles Relief, das im Mittelalter in den Stein geschlagen wurde, es zeigt, wie Jesus Christus vom Kreuz genommen wird. Noch später knüpften die Nationalsozialisten an die vermeintliche Tradition des germanischen Heiligtums an und nutzten den Ort als Bühne für völkische Propaganda.

    Die Externsteine wurden vor ca. 70 Mio. Jahren durch Erdverschiebungen geformt. Bis zu 47 m hoch ragen die vier Hauptfelsen im Teutoburger Wald empor und vermitteln den Eindruck von Burgtürmen, umgeben vom malerischen Wiembecketeich, der der Kulisse eine besondere Ausstrahlung verleiht. Teils wirken die Felsen noch sehr unberührt, teils wurden sie von Menschenhand bearbeitet. Die Nordostseite, die von Menschen bearbeitet wurde, gilt als Vorderseite, die nach Südwesten als Rückseite. Die Vorderseite vermittelt mit ihren zahlreichen Bearbeitungsspuren das Erscheinungsbild einer Ruine.

    Die genaue Herkunft des Namens ist nicht bekannt. Die heutige Schreibweise “Externsteine” stammt wohl aus dem 19. Jahrhundert.

    Manche sehen es als germanische Kultstätte ⚔️ an, aber Wissenschaftler haben eine andere Erklärung: Sie sehen die Grotten, Kammern und den Sarkophag als eine Art Gedenkstätte für das Grab Jesu Christi. Sie einzelnen Bereiche entstanden über einen sehr langen Zeitraum und dürften ihren Abschluss ca. in der Mitte des 12. Jh. gehabt haben, wofür auch das grosse Kreuzabnahmerelief ein Hinweis sein dürfte.

    Trotzdem hält sich hartnäckig der Glaube an die Externsteine im Teutoburger Wald als germanische Kultstätte. Sie gelten als vorchristliches Symbol, obwohl man eigentlich nicht weiss, ob sie diese Rolle überhaupt jemals gespielt haben. Nachweisen lassen sich lediglich steinzeitliche Klingen, die man dort fand. Sie sind aber allenfalls ein Zeichen dafür, dass sich steinzeitliche Menschen dort befunden haben, nicht aber ein Zeichen für kultische Handlungen. Astronomen wiederum fanden Hinweise, dass ein Teil der Steine als 🔭 Sternwarte genutzt wurde.

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