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  • Day 23

    Nordkap, Alta!

    June 5, 2017 in Norway ⋅ ⛅ 3 °C

    Rudolph und seine Kumpels, die gestern nebenan eigezogen sind, haben sich anständig benommen und unsere Nahrungsvorräte vor der Tür unangetastet gelassen.

    Es ist fast sommerliches Klima - 4 Grad und windstill. Ich gehe im T-Shirt zum Rauchen vor die Tür. Der Wetterbericht korrigiert seine guten Prognosen derweil halbstündlich nach hinten. Der Zeitplan duldet aber keinen Aufschub - also los zum Kap.
    Kurz vorher am Eintrittshäuschen noch den 12-Stunden-Spartarif zu 17 statt 30 Euro ausgehandelt. "Sie können dann aber nicht in die Kapelle und den Film nicht schauen und..." Wollen wir alles nicht. Wir wollen nur ankommen. Außerdem trete ich gleich dem Nordkapclub bei und hab dann lebenslang freien Eintritt.

    Da hocken wir nun beim Kaffee und starren auf die berühmte Weltkugel im Nebel, in der Hoffnung, dass es aufklart. Tat es natürlich nicht. Einen kurzen Moment, in dem der Nebel weniger dicht war, nutzen wir, um das obligatorische Foto zu machen.
    Perfektes Timing - denn kurz darauf spucken 5 Reisebusse die beliebten Kreuzfahrttouristen aus.

    Das Nordkap wird als Europas nördlichster (Festland)Punkt beworben. Alles Lüge. Erstens liegt es nicht auf dem Festland, sondern auf der Insel Magerøya. Zweitens ist -zumindest politisch gesehen- auf Grönland der nördlichste Punkt Europas. Selbst auf der Insel ist das Nordkap nicht der nördlichste Punkt, sondern der "Knivskjellodden" - eine Landzunge, die mit einem 7 Kilometer-Marsch über Stock und Stein erreicht werden kann. Das muss aber leider wegen des meterhohen Schnees auf ein anderes Mal verschoben werden. Auf jeden Fall gibt es dort keine Kreuzfahrer.

    Wir verlassen nun die Insel durch den knapp 7 Kilometer langen Tunnel, der an seiner tiefsten Stelle rund 200 Meter und dem Meeresspiegel liegt. Entlang der Küste des Porsangerfjordes über das Breidals- und Laudunfjell eleben wir auf nur 400 Metern Höhe ein Winterwonderland. Kurz danach erreichen wir das Tagesziel Alta.

    Nach den Strapazen und Entbehrungen der letzten Tage lassen wir es uns heute mal richtig gut gehen. Lecker Essen (Mario Fisch, ich unsere ehemaligen Nachbarn) und Trinken (Mario Rotwein, ich Bier) muss auch mal wieder sein. Bis zur Rechnung schaffen wir es auch ganz gut auszublenden, dass wir in Norwegen sind. Zum Abschluss des Tages lasse ich mich noch von einem Massagesessel durchwalken - ich muss das Teil irgendwie nach Hause transportieren!
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