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  • Day 62

    El Mirrador - 5 Tage im Jungel

    October 27, 2018 in Guatemala

    El Mirrador, wie es heute heißt liegt ca. 60 km tief im Dschungel und ist nicht nur die älteste bekannte Mayaruine sondern auch die größte bisher entdeckte Pyramide der Welt. Selbst größer als die Pyramiden in Giza. (Allerdings auf die Masse gerechnet).

    Die Pyramide stehen nämlich auf einem Podest, das auf einem weiteren riesigen künstlichen Podest steht. Alles in allem 73m hoch.
    Diese Ruinen der ersten Maya Supermacht wurden erbaut, dann verlassen/aufgegeben - wieder besiedelt, erweitert und wieder aufgegeben. Im Laufe von den Jahrhunderten 3 mal ! Ein riesiges Areal. Die kompletten Ausmaße sind bis heute unbekannt. Sehr spannend also.

    Über die Wanderung könnte ich ein Buch schreiben aber ich mach es kurz.

    Tag 1.
    Wir machen uns um 6 Uhr morgens auf den weg nach Carmelita. Ein ehemaliger Außenposten der Holzarbeiter. Heute Ausgangspunkt zum el Mirrador Hike und Letztere Außenposten der Zivilisation. Ab dort zu Fuß weiter. 17 km durch den Urwald bis zum ersten Camp.
    Es ist Regenzeit und der Boden hat über weite Strecken die Konsistenz von Pech. Trotzdem muss man Tempo halten um nicht von der gigantischen Mosquitowolke eingeholt zu werden.
    Das Camp ist gut und es gibt weniger Mosquitos.
    Abends besteigen wir die erste Mayaruine. Diese ist noch komplett unerforscht.

    Tag 2:
    Wieder 23 km zu Fuß. Dies mal zum Glück teilweise auf alten Maystraßen. Diese sind bis heute zu erkennen und über km Topf eben und Bolzen gerade. Dazwischen leider auch immer wieder Mosquitoverseuchte Trampelpfade. Auf dem Weg weitere wenig oder nicht erforschte Ruinen. Wahnsinn was die Maya alles gebaut haben. Außerdem sehen wir viele Spinnenaffen.
    Die freuen sich allerdings weniger und versuchen uns mit Stöcken zu bewerfen. ( können zum Glück nicht zielen ).
    Wir sehen und hören auch immer wieder die berühmten Brüllaffen. (Abwehrtechniken derer sind 1. Brüllen 2. Pinkeln.) Also Abstand halten ;-). Abends Ankunft in el Mirrador + erste Besichtigung.

    Tag 3: Besichtigung von El Mirrador. Erste den linken Teil des Areals. Die Anlage ist wirklich gigantisch groß und super spannend. Vieles ist nur stellenweise ausgegraben. Bisschen fühle ich mich wie Schliemanns Erbe. Am Nachmittag besteigen wir dann die große Pyramide... Ein sehr schöner spannender Tag.

    Und dann...nach all dem Wandern und klettern.... Auf der letzten Stufe, der letzten Pyramide rutscht Mony ab und ihr Knöchel schwillt in Sekunden auf die große eines Apfels. Laufen geht nicht mehr.

    Mit Nick trage ich sie zurück ins Camp. Nach kurzer Beratung unter der Guides macht sich Jorge (Georg) direkt auf den Weg zurück ins Dorf. 40km am Stück über Nacht. Alle Einwände unserer Seits helfen nicht. Plan ist in Carmelita den Quad alarmieren. Dieser soll uns morgen Mittag an einer Brücke (ca 3 h Fußmarsch) von uns treffen.

    Tag 4: Am morgen setzen wir Mony auf den Esel und marschieren los im Eiltempo. An der Brücke wartet kein Quad.... Also weiter bis zum ersten Camp. Wieder Marschtempo. Die komplette Tagesetappen von Tag 2 schaffe ich diesmal in unter 5 h ! 23 km !
    Im Camp wieder kein Quad. Der Guide will den Rest bos ins Dorf laufen. Aber ich kann nicht mehr, meine Füße sind auch fällig und Mony hat nach 5 h auf dem Esel auch genug.
    Wir warten also. Ne h später kommt auch der Quad. Die Wege sind aber so schlecht das er nur Mony mitnehmen kann. Immerhin im Dorf gib es einen "der sich auskennt". (Ich nenne ihn mal Medizinman) und sie kann in einem richtigen Bett schlafen.

    Tag 5: Ich habe die Nacht im Camp verbracht und laufe am nächsten Tag die letzte Etappe bis ins Dorf.
    Da gibst endlich ne Dusche und ein kaltes Bier. Der Pflanzen-Umschlag vom Medizinman hat wohl geholfen und Mony humpelt recht fidel durch die Gegend. Aber auftreten kann Sie kaum und der Knöchel ist immer noch dick geschwollen...

    Ab hier kürze ich etwas ab. Wir brauchen noch einige Stunden bis zurück zu unserer Hütte in San Pedro. Busse fahren dann keine mehr. Aber ein netter älterer Herr fährt uns mit dem Pickup in die Klinik.

    Von der Verletzung bis ins Krankenhaus unter die Röntgen-Maschine hat es über 3 Tage gedauert !!!

    Gebrochen war zum Glück nix. Aber es wird einem bewusst wie weit weg wir von der Zivilisation waren.
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