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  • Day 443

    EBC Tag 5 : Dingboche - 4430m

    November 12, 2019 in Nepal ⋅ ☀️ -3 °C

    Ca 10 km sind es heute. Konstant leicht bergauf. Anfangs machen wir gut Strecke, kommen schnell voran. Seit gestern fragt Bipin uns immer wieder "ob wir die Höhe merken". Zur Mittagspause keine Spur. In Südamerika hatten wir nie Probleme, nicht mal leichte Kopfschmerzen. Da gab es aber auch Kokatee und ohne es zu wissen hatten wir uns über Wochen perfekt akklimatisiert. Ein Umstand, der uns bisher nicht bewusst war.

    Auf knapp 4100 m fängt es an. Wir merken die dünne Luft. Das Laufen wird anstrengender und wir laufen langsamer. Ca. 1 H vor dem Ziel geht es dann los. Beide bekommen wir starke Kopfschmerzen und haben Probleme genug Luft zu bekommen. Wir fangen an die im Vorfeld gekauften Medikamente zu nehmen.

    Bei mir geht es dann trotzdem steil Berg ab. Die Glieder sind wie mit Blei gefüllt. Jeder Schritt wird schwerer als der davor. Die Kopfschmerzen sind bestialisch, der Rucksack wiegt auf einmal Tonne und die Kondition ist dahin.
    Das Hohen-maximum des Tages ist aber überschritten. Umdrehen macht kein Sinn. Ich schleppe mich also bis zum Teehaus und falle halb tot ins Bett.
    Ich kann nichts essen und muss mich konstant über geben. Die Messung meines Sauerstoff Levels ist überraschend gut.

    Trotzdem sind wir besorgt, Höhenkrankheit ist kein Spass und die ganze Aktion steht auf der Kippe.
    Die Gesundheit ist das Wichtigste und im Zweifelsfall müssen wir umkehren.

    Jährlich sterben auf dem EBC Treck geschätzt 5-15 Wanderer an den Folgen der Höhenkrankheit. (Eine genaue Statistik existiert nicht).
    Einige davon sind ohne Guide unterwegs, andere verstecken die Symptome und steigen trotzdem weiter auf.
    Auch in den zwei Wochen, in denen wir unterwegs sind verlieren traurigerweise zwei Touristen aus Frankreich ihr Leben.
    Das alles erfahren wir aber erst später.
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