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  • Day 446

    EBC Tag 8 : Kala Patthar - 5648m

    November 15, 2019 in Nepal ⋅ 🌙 -8 °C

    Aus dem harten Tag 2 machen wir auf Anraten des Guides einen ganz harten. Schon am Tag zuvor hatte er vorgeschlagen Base Camp und Kala Patthar an einem Tag zu machen. "Gute Wanderer schaffen das" meinte er. Ob wir dazu gehören? - Da waren wir uns nicht ganz sicher.

    Normalerweise endet Tag 8 nach der Rückkehr vom Base Camp. Am nächsten morgen steigt man dann auf den Kala Patthar Peak um den Sonnenaufgang über dem Everest zu besichtigen.

    Der Sonnenuntergang sei aber besser. Wir sind zeitig zurück und noch nicht am Ende. Also riskieren wir es. Nach einem kurzen Mittagessen in Gorak Shep brechen wir auf. 440 Höhenmeter geht es steil bergauf und wir sind schwer am kämpfen. Die dünne Luft macht uns besonders im oberen Drittel schwer zu schaffen. Mony zweifelt immer wieder, dass wir es rechtzeitig zum Sonnenuntergang auf den Gipfel schaffen. Das Tal liegt bereits im dunklen Schatten und es wird immer kälter und kälter. Jeder Meter kostet Überwindung aber schaffen will ich es.
    Der Kala Patthar Peak ist aber neben dem Base Camp und dem Chola Pass eines der Highlights. Aufgeben kommt nicht in Frage.
    Mit schimpfen, motivierten, gut zureden und anschreien schleifen wir uns gegenseitig weiter. Irgendwann dann nur stur und stumpf, schweigend und tief schnaufend schritt für schritt in die Höhe.

    Genau rechtzeitig sind wir oben. Naja fast oben - die letzten 30m sparen wir uns denn auf dem eigentlichen Peak, einer Felsnase auf dem Gipfel drängen sich schon dutzende Menschen und der Wind ist hier schneidend kalt. Trotz Handschuhe und dicker Socken sind Füße und Hände langsam taub. Ganz oben ohne jeden Schutz sitzen? Nein danke. Wo wir stehen ist hoch genug und wir haben Platz für Fotos.

    Erst scheint es, als wäre heute nichts mit Sonnenuntergang. Es wird einfach nur dunkler und mit jeder minute noch kälter.
    Aber Unsere Mühe wird belohnt. Wir haben richtig Glück.
    Genau richtigen Moment geben die Wolken den Blick auf den Everest frei und der höchste Berg der Welt leuchtet für uns Rot in der Sonne. Ein unfassbarer Anblick.

    Allerdings ein kurzes Vergnügen. Schnell leuchtet nur noch die oberste Spitze des Everest. Im restlichen Himalaya ist es Nacht.
    Wir haben ALLES an was geht, trotzdem frisst sich die Kälte in die Knochen. Nichts wie runter von dem Fels !

    2-3 Stunden haben wir uns hoch gekämpft jetzt mit Stirnlampe wieder bergab. Langsam sind die Beine am Ende. Es war ein richtig anstrengender Tag für uns. Mit zittrigen Schritten und fast völlig am Ende betreten wir um 19:12 den Speisesaal unseres Teehauses. Da wird zum Glück geheizt und wir können auftauen. Ohne Frage der anstrengenste Tag bisher.

    Dafür haben wir uns Zeit frei geschaffen um morgen länger zu schlafen. Erst um 8 Frühstück !
    Wie sich zeigt, war es die richtige Entscheidung. Die Sonnenaufgangs Tour bricht nachts um 4 auf, wartet oben auf die Sonne und mehrere kommen mit Erfrierungen an Nase, Zehen und Fingern zurück. Die Armen, ich möchte mir nicht vorstellen wie es ist zur kältesten Stunde der Nacht da oben zu sitzen. Wir sind halt doch Wanderer und keine Bergsteiger, einfach nicht hart genug oder einfach nicht gut genug ausgerüstet.
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