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  • Day 369

    Almaty

    July 10, 2023 in Kazakhstan ⋅ ☁️ 25 °C

    Nun bin ich ein Jahr unterwegs. Ich werde öfter mal gefragt, ob es so ist wie ich es mir vorgestellt habe: Es ist nicht ganz so wie gewünscht. Aber es läuft bisher ohne größere Probleme und das ist mir am Wichtigsten.
    Ich hatte nicht vor zweimal zu fliegen, wollte zeitlos unterwegs sein und weniger Kilometer machen. Inzwischen sind es über 20.000. Auch habe ich inzwischen das Gefühl, die Zeit vergeht wie im Flug.
    Die wichtigsten Reiseziele für mich im ersten Jahr waren: Türkei, Iran, Arabische Halbinsel und ZentralAsien. Es hat funktioniert, wenn auch in anderer Reihenfolge und mehr oder weniger ausgiebig als geplant.

    Kurz bevor ich bei meiner Ankunft in Almaty zum gebuchten Hostel gefahren bin, lag noch ein OutdoorShop auf dem Weg. Meine ISO Matte ist inzwischen trotz häufiger Reparaturen total verbraucht und völlig unbrauchbar. Die Luft hält nur noch höchstens eine halbe Stunde. Dementsprechend waren die letzten beiden Campingnächte. Zu meinem großen Erstaunen gab es dort auch MSR Benzinkocher. Für mich war das fast wie Weihnachten, auch wenn diese Sachen hier in Kasachstan deutlich teurer sind, als bei uns in Deutschland oder in der Schweiz. Seit über einem halben Jahr bin ich auf der Suche. Benzinkocher gab es im letzten halben Jahr nur in Schiras und Doha zu kaufen. Aber es war chinesischer Billigschrott. MSR hat für mich einen großen Vorteil, weil ich alle möglichen Ersatzteile dabei habe. Diese passen auf das neue System, obwohl mein Kocher schon fast 20 Jahre alt ist.
    Die ISO-Matten kosten auch einiges mehr, allerdings gab es eine für mich sehr brauchbare im Shop. In den nächsten Tagen habe ich noch in anderen Geschäften geschaut, ob es etwas günstigeres gibt. Ich denke mal, dass ich jetzt nach dem ganzen Probieren ein Spezialist für die in Almaty erhältlichen Isomatten bin.
    Hier gibt es alles was das Bergsteiger- und Outdoorherz begehrt zum großen Teil zu durchaus stolzen Preisen.
    Reifen, Kette und Pedalen habe ich getauscht. Mein Vorderrad hat Spiel und zwei Mechaniker waren sehr bemüht, leider gab es das passende Lager nicht. Sie haben alles gereinigt und neu gefettet. Es geht jetzt ein bisschen besser. Mein Fahrrad wurde auch hier bewundert, wie in schon so vielen Ländern. Reiseräder gibt es hier nicht zu kaufen. Allerdings meinte einer der Mechaniker, dass ich schon sehr mutig sei, mit einem so alten Fahrrad so eine große Tour zu machen. Ich sagte ihm auch gleich, dass ich mein nun mittlerweile 17 Jahre altes Patria Terra super cool finde. Musste noch nicht mal die Bremsbeläge tauschen, die sind schon seit mehr als 21.000 km drauf. Liegt sicher auch daran, dass ich nicht so oft bremse.

    Für meine Kamera gab es auch einen Objektivdeckel in der passenden Größe zu kaufen. Den hatte ich schon im Februar verloren. Ich könnte es mittlerweile fast als Hobby bezeichnen in Fotogeschäften danach zu fragen. Eigentlich ist es schon lange keine Enttäuschung mehr, wenn es das Gewünschte für mich nicht gibt.

    Schließlich habe ich mir heute doch die sehr teure ISO Matte gekauft. Umgerechnet 270 Euro. Packmaß, Gewicht, Isolationswert und Comfort standen hier im besten Verhältnis. Gut schlafen ist ja auch was wert.

    Almaty ist für mich bisher eine der Städte die ich auf meiner Reise besucht habe, in der ich mich richtig wohl fühlen könnte. Viele Parks und Grünanlagen, großes kulturelles Angebot, viele internationale Restaurants. Ich denke es würde ein Jahr nicht reichen, um sich überall durchzuprobieren. Allerdings ist es hier verhältnismäßig teuer. Die Berge sind nicht weit und es gibt eine ganze Galerie von 4000ern, die die nahe gelegene Berg-Szenerie beherrschen. Die Berglandschaft beginnt praktisch gleich an der Stadtgrenze. Der Nursultan Gipfel mit seinem 4330 Metern ist von fast überall aus in der Stadt zu sehen.
    Morgen geht es weiter. Zuerst in Richtung Osten und dann im großen Bogen nach Karakol.
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