San Juan de los Lagos

Die kräftezehrende Nacht lag hinter der kleinen Maus, der Mäuserich hatte ebenfalls kaum ein Auge zugemacht, da die Klimaanlage immer noch nicht funktionierte.
Dafür konnte er den ohrenbetäubenden Badgeräuschen lauschen, welche einfach nicht abklingen wollten.
Komplett übermüdet erinnerte sich die kleine Maus an die Tacos von vor 36h, die jetzt erst ihre volle Wirkung entfalteten.
Mehr schlecht als recht kämpften sich die beiden zum letzten Frühstück in der Hauptstadt.
Gegen Mittag ging der nächste Flug nach Guadalajara, wovor sich die kleine Maus jetzt schon fürchtete, da sie Montezumas Rache bis jetzt definitiv unterschätzt hatte.
Am Flughafen angekommen, ging die Rennerei dann erst Richtig los - was ein Glück haben wir am Vortag schon eingecheckt, dass wir uns immerhin diese lange Schlange sparen konnten!
Also Gepäckaufgabe hier, Toilettenbesuch da, Security Check hier, Toilettenbesuch da. Wanderung zum Gate hier, Toilettenbesuch da.
Das Gate, sowie die Abflugzeit wurden ca. fünf Mal geändert, dafür durften wir natürlich immer wieder den kompletten Flughafen durchqueren. Etwas Gutes hatte es jedoch, die Mäuse kamen sehr regelmäßig an Toiletten vorbei, da die kleine Maus an diesem Tag wohl mindestens genauso oft auf’s “stille Örtchen” gegangen ist, wie insgesamt im ganzen letzten Monat.
Nachdem die Aufregung, sowie der Herzschlag weiterhin kontinuierlich stiegen, beschloss der weltbeste Mäusearzt, dass es jetzt doch Zeit für die Imodiumtablette war, sowie für einen Elektrolytdrink, damit die kleine Maus wieder zu Kräften kommen konnte.
Angekommen in der Maschine (gefühlte drei Toilettengänge später), schien das Imodium endlich seine Wirkung zu entfalten. Da blieb einzig und allein die Angst vor dem mexikanischen Flugzeug, das gefühlt halb auseinander gefallen ist. Die kleine Maus versuchte sich mit einem Podcast zu beruhigen, als auf einmal laute, nicht aufhörende Schreie aus den vorderen Reihen erklungen - na Halleluja!
Mit einer Tachykardie von gefühlten 200 Schlägen pro Minute, hätte die kleine Maus am liebsten schreiend das Flugzeug verlassen, oder sich alternativ für die Tavor entschieden, um wirklich nichts mehr mitzubekommen, von diesem ganzen Albtraum.
Aber der Mäuserich nahm sie fest in den Arm und erklärte ihr, dass in den vorderen Reihen, feierwütige Mexikaner sitzen und Trinksprüche durch das gesamte Flugzeug plärren.
Einige Minuten später hob das Flugzeug ab und landete keine Stunde später in Guadalajara.
Die Tablette wirkte vorzüglich und vor Ort trafen sich dann alle deutschen Hochzeitsgäste.
Zehn Bräutigamanhänger machten sich mit ihm und der Braut auf den Weg zum Bus. Insgesamt waren es 13 Leute, samt Gepäck, die in einen Bus für 12 Personen passen mussten - finde den Fehler!
So nahm das Tetris - Spiel seinen Lauf und da wir bis Dato so ein großes Klimaanlagenglück hatten, dürft ihr dreimal Raten, was nicht funktioniert hat.. Richtig die Klimaanlage!😀
Natürlich konnten wir auch nicht den schnellsten Weg in die Stadt nehmen, da das Militär sehr scharf kontrollierte und die “schnelle Route von 2h” viel zu gefährlich war.
Also tuckerten wir knappe 3h über Stock und Stein, durch jedes Gewitter.
Wie ihr euch vorstellen könnt, war die Stimmung also am kochen (allerdings nicht vor Freude..)
Im Hotel angekommen bezogen alle ihre Zimmer - keines davon hatte übrigens ein Fenster, sowie eine schalldichte Badtür - dieser Urlaub wurde also zunehmend besser und die kleine Maus fühlte sich viel zu sehr darin bestätigt, nie wieder in ein so fernes Land reisen zu wollen🤫😵‍💫
So ging die kleine Mäusefamilie früh zu Bett, in der Hoffnung ein Paar Stunden Schlaf der letzten Nächte nachholen zu können..🐭🌙Read more