• Karja kirik

    16 Julai, Estonia ⋅ ☁️ 22 °C

    Dieses Kirchlein aus dem 14ten Jahrhundert ist recht schlicht von außen, hat allerdings einige feine Steinmetzarbeiten zum Beispiel am Portal. Auch sehr alte Grabplatten sind bemerkenswert.
    Innen sind wiederum wunderschöne Steinmetzdekorationen. Und im Gewölbe mittelalterliche, symbolische Elemente.
    Im Hochsommer ist tagsüber von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

    Wir stehen am Mittwochabend wunderbar "abseits" davor und können mit Dialogen der Schafe auf dem Pfarrhof hier übernachten und am Donnerstagvormittag dann hinein in das Kirchlein 😇

    Eine deutsche Busgesellschaft trifft zeitgleich mit uns ein. Der Reiseleiter erklärt leider ausgesprochen inkompetent die Kirche sei romanisch-gotisch. (14tes Jahrhundert. Spätgotik! Er bringt sein Schulwissen rüber: Mittelalter = Romanik + Gotik ... ansonsten Null Ahnung)
    Das Altarbild wäre Barock. (Nee, Ende 19tes Jh. - Neogotik, sieht man auch. Er ist unterinformiert. Das kann man in der Kirche nachlesen.)
    Absolut falsch ist seine Deutung von Pentagramm an der Decke und Teufel im Kapitell als abergläubische Schutzelemente.
    Grusel. Echt nix kapiert vom Mittelalter und von Christentum.
    Eine Frau stand neben mir und fand den Teufel in der Kirche schon echt besonders. Dass das sehr verbreitet und völlig normal war, habe ich dann versucht zu erklären... Dass es um den Kirchenraum als Schutzraum vor "dem Bösen" geht und dass man schon ein bisschen "im Paradies" darin ist, weil in der Nähe Gottes....

    Entschuldigt bitte diesen Exkurs zur Führung dort...
    Eure Meinung dazu würde mich interessieren... 🧐
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