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  • Day 171

    Marlo

    April 9, 2016 in Australia ⋅ 🌙 15 °C

    Ein wunderparer Spot, auf dem wir länger blieben, als geplant, mit mehr Action als angenommen....
    Der Campingplatz war sehr sauber und das Personal super freundlich. Sie nahmen uns am ersten Abend mit zur Pelikanfütterung unten an der Jetty. Dort lebt auch eine Seehunddame, die es sich unter der Bootsanlegestelle gemütlich gemacht hatte. Warum? Weil allabendlich die örtlichen Fischer ihre Fische dort saubermachten und die nicht gewünschten Überbleibsel zurück ins Meer warfen. Wunderbar, wenn einem der ein oder andere Happen direkt vor die Schnauze fliegt. Es gefiel uns gut an diesem Plätzchen, und darum beschlossen wir, noch einen Tag dort zu bleiben......

    ...... am nächsten Morgen, ich genoss gerade die warmen Sonnenstrahlen in meinem Campingstuhl, wurde ich von meinem Mitreisenden geradezu genötigt, einen Spaziergang zu machen. Er müsse sich "die Beine bei diesem schönen Wetter vertreten". Schweren Herzens erhob ich mich aus meinem gemütlichen Plätzchen, packte zumindest die Badesachen in den Rucksack (vielleicht führte uns ja unser Spaziergang an den Strand...) und trottete hinter Marco her. Der weg war wunderschön und führte am Fluss entlang, der ein paar hundert Meter weiter zum Mehr führte. Entlang dieses Flusses, führte ein kleiner Weg durch den Busch. Leider endete dieser etwas weiter oben an der Straße, und nicht am Strand, wie ich es mir gewünscht hätte. Die Aussicht war grandios über den Fluss und den Meeresarm und Marco hätte sich eine Bank gewünscht, von der man die Aussicht genießen könnte. Leider fanden wir nichts dergleichen, also doch hinunter an den Strand.
    Ich machte es mir auf meinem Strandtuch gemütlich und Marco fand ein Plätzchen auf den Stufen, die zum Strand führten. Doch kaum hatte ich es mir gemütlich gemacht, sah Marco gar nicht mehr gut aus und wurde von einem argen Schüttelfrost geplagt, sodass wir uns schnellstens auf den Rückweg nach "Hause" machten. Marco fror erbärmlich an diesem wunderbar sonnig warmen Tag und legte sich ins Bett, um seine vermeintliche Grippe aus zu kurieren. Am nächsten Morgen war die Grippe verflogen, genauso schnell, wie sie gekommen war. Erst da verriet mir Marco seinen Verdacht, den er sich bereits am Vorabend ergoogelt hatte......
    Ein paar Tage vor diesem Vorfall, hatte ihn eine kleine Spinne in den Arm gebissen. Wir Europäer tun das in der Regel ab mit einem Klatscher, der das Biest zermatscht und einem Spruch: "Aiz hot mi wos gstochn". Wir sind es nicht gewöhnt, uns weiter darüber Gedanken zu machen. Tja, hätten wir mal.....
    Die Bilder dieser Spinne, die das Netz diesbezüglich ausspuckte, sahen aus, wie die einer kleinen Rotrückenspinne, deren Biss ein paar Tage danach eben jene Symptome bewirkt, die Marco hatte. Genau wie beschrieben. Da weitere Grippesymptome weiterhin ausblieben, nahmen wir an, dass es sich wohl um den Biss dieser Spinne gehandelt haben müsse. Da es Marco also wieder gut ging, beschlossen wir, weiter zu fahren........
    diesmal war ich es, die diesen Plan gekonnt verhinderte. Ich nahm den Autoschlüssel, um die Beifahrertür aufzusperren. Nanu, warum sperrt der Schlüssel heute nicht.... ups..... zu spät. Ungläubig blickte ich auf den Schlüssel, als ich ihn aus dem Schloss zog, oder besser auf das, was davon übrig war. Der Rest davon steckte noch im Schloss. Ich war wie erstarrt und konnte nur auf das abgedrehte Ende des Schlüssels starren und nahm nur am Rande wahr, dass Marco bereits zum dritten Mal erwähnte, dass wir nun ein Problem hätten. Da wir dieses im Moment aber auch nicht lösen konnten und das Frühstück fertig war, verschoben wir das Problem auf "nach dem Frühstück". Fakt war jedoch, dass wir an diesem Tag wohl keinen Meter fahren würden.

    So bezahlte ich für noch eine Übernachtung und erfuhr von den hilfsbereiten Campingplatzbesitzern, dass sie ohnehin heute in die Stadt fahren müssten, um eine Waschmaschine reparieren zu lassen. Sie boten an, den Autoschlüssel mitzunehmen, um uns einen Schlüssel nachmachen zu lassen. Ein paar Telefongespräche später hatten wir auch dafür die Erlaubnis des Autovermieters. Wir schickten einen Wunsch ans Universum und den Schlüssel auf die Reise in die Stadt......
    und hatten die Möglichkeit, nun noch einen schönen Tag zu verbringen und tatsächlich, nach ein paar Stunden kamen unsere Helfer und probierten den Schlüssel gleich aus. Er sperrte und der Motor sprang an. Alles bestens. Super, und die Sache war wirklich alles andere als teuer. Tja, wenn Englein reisen......

    ...... Wir verließen also unseren wunderbaren Campingplatz und kamen am eben jener Straße vorbei, auf die uns zwei Tage früher unser vermeintlicher Weg zum Strand führte. Und siehe da, die Bank, die Marco sich gewünscht hatte, wäre da gewesen, wären wir und ein paar Schritte weiter gegangen.
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