• Wie soll das alles in meinen Rucksack!?
    da rein...?Geschafft!

    Packen… oje oje…

    30 december 2014, Schweiz ⋅ ❄️ -2 °C

    Frage:

    Wie bringt man einen Haufen Kleider und sonstigen Kram, welcher auf einem Bett der Grösse 140x200cm liegt, in einen kleinen Tagesrucksack und einen Reiserucksack von 55l (und oha nicht vergessen +10l zum ausfahren…)?

    Antwort:
    Gar nicht.

    Lösung:
    Man nehme einen sehr rational denkenden Vater zur Hilfe und beginnt von vorne.

    Stellt euch folgende Situation vor:
    Ich die aufgeregte, nervöse Tochter, am Rande der Verzweiflung, vor einem Haufen Kram und mein Vater auf dem winzigen kleinen Stück freier Matratze am Kopfende links mit einem kalten Bier in der Hand und einem stetigen leicht schadenfreudigen Lächeln auf den Lippen… Meine Mutter hat von Anfang an die Flucht ergriffen und verweilt sich im Wohnzimmer.

    So, jetzt Schritt für Schritt, eins ums andere, sagt mein Vater.
    Was brauchst du WIRKLICH und was kann weg? Ich war der Meinung bereits sehr bedacht gepackt zu haben, scheinbar jedoch noch nicht genug. Ich meine man geht ja nicht nur 2 Wochen in die Ferien und kommt dann zurück und alles vor Ort kaufen kann ich ja auch nicht… Zudem, die Kleider sind nicht das Hauptproblem, sondern all den Kram den man sonst noch braucht wie Schlafsack, Mätteli, Apotheke (ich habe, glaube ich, die grösste Reiseapotheke die ein Backpacker je besessen hat... typisch Pflegefachfrau ), Kamera, mit allen Ladegeräten, Badetuch, Trekkingsachen, Papierkram, alle hundert Kopien und Reiseführer, Landkarten etc. etc. etc.

    Klar, ich hätte wie viele andere Reisenden einfach einen grösseren Rucksack nehmen können, dieser wäre dann aber fast grösser als ich und würde mich wahrscheinlich erschlagen. Deshalb habe ich auch hier mich wieder selbst versucht zu überlisten und einen nicht so Grossen gekauft. Nun aber stehe ich da und weiss nicht wohin mit dem ganzen Kram.

    Mein Vater, ein "alter Pfadfinder", holt mich dann mit seiner ruhigen Art wieder auf den Boden zurück und unterstützt mich moralisch und gibt mir gute Tipps und Tricks, das schelmische Lächeln bleibt natürlich. Beim Packen ist es wie beim Puzzeln, wo passt welcher Gegen-stand hin? Nachdem ich alles auf das Nötigste reduziert habe und den ersten Schock überwunden, sehe ich langsam das Licht am Ende des Tunnels.

    Klar, mein Vater und ich haben teilweise etwas andere Ansichten was man WIRKLICH braucht und was nicht. So haben wir auch lange darüber diskutiert, ob die Sandalen neben den Trekkingschuhen und den Flip-Flops auch wirklich notwendig sind oder nicht. Ich muss zu meiner Verteidigung sagen, dass ich mich für eine Frau (glaube ich zumindest) sehr zurück gehalten habe, was das Mitnehmen von "Frauensachen" wie Kosmetikartikel, Kleider, etc. anbelangt. Aber gewisse Sachen will man einfach nicht missen.
    Nachdem ich alles in meinen Rucksack gepresst und optimal verteilt habe und sogar die Sandalen noch einen Platz gefunden haben, bin ich nun sehr erleichtert. Puh, geschafft!

    Alles ist im Rucksack drin und nichts baumelt nervig umher, genauso wie ich mir das vorgestellt hatte (gut die einen Abstriche die ich machen musste waren nicht geplant, aber über die komme ich hinweg).
    Das vorgemerkte Zielgewicht meines Rucksacks war zwischen 8-12kg… nun jetzt sind es 14kg… Ich finde das trotzdem gut, das werde ich schon tragen können.

    Das Handgepäck im Tagesrucksack ist auch nicht ohne, jedoch ist dieser Rucksack nicht randvoll und hat noch gut Platz. Mit 5kg ist auch dieser im akzeptablen Bereich.
    Nun ist es an der Zeit mein Werk anzuziehen und meiner Mutter vor-zuführen. Auch mein Vater muss meinen Rucksack anprobieren, finde ich. Er legt ihn aber schnell wieder ab, da meine Mutter findet der stehe im viel zu gut, nicht dass er noch auf dumme Gedanken kommt und ebenfalls so lange verreist. Es reicht ihr schon, wenn ich so lange weg-gehe. Nach gefühlten 20h oder mehr ist es endlich geschafft und mein Rucksack steht bereit in der Ecke und wartet auf den 3. Januar.

    Juhuuu, mir fällt eine riesen Last von den Schultern. Der Rucksack bleibt nun so und ich fasse ihn bis zum 3. Januar nicht mehr an.
    Ich bin (gepäckmässig) bereit zu gehen und werde immer aufgeregter.

    Bald ist es so weit und die grosse Reise beginnt…
    Puh… Jetzt brauche ich einen Drink und lasse den Abend ruhig aus-klingen…

    Noch 4 Tage, 30 Minuten...
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