US West Coast

May 2018
Mai 2018 - Juni 2019 Read more
  • 22footprints
  • 3countries
  • 21days
  • 117photos
  • 0videos
  • 24.2kkilometers
  • 21.6kkilometers
  • Day 21

    An roten Ampeln halten?

    May 22, 2018 in Germany ⋅ 🌙 20 °C

    Wir befinden uns gerade auf dem Weg nach Braunschweig. Nach unserer anstrengenden Rückreise haben wir in Berlin übernachtet. Nicht nur darüber, dass das Toilettenpapier gefühlt 1000-lagig ist, haben wir uns gewundert - auch darüber, dass an roten Ampeln das rechts Abbiegen, anders als in den Staaten, nicht erlaubt ist.

    Zeit, den Urlaub Revue passieren zu lassen - das nach insgesamt 32 Flugstunden, 4.330,75 Autokilometern (2.691 Meilen), 202 Kilometern zu Fuß (125,51 Meilen) und drei gefahrenen Automodellen (Mercedes C-Klasse, Nissan Armada und Chevrolet Tahoe):

    Mit der Golden Gate Bridge durften wir die wohl bekannteste und für die meisten schönste Brücke der Welt bestaunen. Für uns in einer der schönsten Städte, die wir bisher gesehen haben. Schon eigenartig, dass genau in dieser Vorzeigestadt die wohl berüchtigste Gefängnisinsel der Welt, Alcatraz, Schwerverbrecher beheimatet hat.

    Nachdem wir uns den Regierungssitz der Internetwelt, Google im Silicon Valley, angeschaut haben, ging es für uns über die schönste Straße der Welt, der Route 1, weiter in den Big Basin State Park. Hier hatten wir die Gelegenheit, neben den größten Küstenmammutbäumen der Erde (Redwoods) zu posieren.

    Weiter ging es durch die bergige Landschaft Kaliforniens über Santa Barbara (hier steht übrigens der größte Feigenbaum der Welt) und den weltbekannten Strand von Malibu nach Los Angeles - DIE Stadt, wenn es um Film, Fernsehen und Promis geht. Die Universal Studios haben uns zumindest einen kleinen Einblick in die Glitzerwelt Hollywoods gegeben. Ein tolles Erlebnis!

    Die nächste Autofahrt (mittlerweile im Chevrolet Tahoe - der Nissan Armada V8 war zwar absolut entspannt und gut motorisiert, wir wollten aber einfach mal eine fette, klassische Ami-Karre fahren und haben unseren Mietwagen einfach getauscht) führte uns durch Wüstenland, was wir natürlich in dieser Form noch nie in unserem Leben gesehen haben, nach Las Vegas. Eine durch Menschenhand erschaffene Vergnügungsstadt mitten in der Wüste - mal sehen, wie lange der Colorado River diese Stadt noch mit Wasser versorgt. Aus unserer Sicht allerdings einfach atemberaubend. Hier stehen immerhin Dreiviertel der 20 größten Hotels der Welt. Im zweitgrößten haben wir übernachtet - für uns übrigens die schönste Hotelsuite, die wir jemals bewohnt haben.

    Nach zwei Tagen und um einige hundert Dollar leichter ging es wieder in Richtung von Mutternatur erschaffenen Wundern. Dabei nutzten wir nicht nur die Interstate (zu deutsch: Autobahn - überholt wird hier links und rechts, Motorradfahrer nutzen einfach die Fahrbahnbegrenzungen zum Überholen), sondern auch Teile der Straße aller Straßen, der Route 66. Dabei fühlten wir uns, als befänden wir uns in einem klassischen Westernfilm. Nach 5 Autostunden erreichten wir den Grand Canyon. Man kann es mit Worten leider nicht beschreiben. Auch Bilder sprechen in diesem Fall keine Worte, denn diese gigantische Schlucht mit unglaublichen Bergformationen muss man einfach live sehen!

    Das nächste Naturwunder auf unserer Route hieß Antelope Canyon. Durch Wasser ausgewaschene Gesteinsformationen unter der Erde? Richtig! Wahnsinn! Wunderschön! Auch das ein absolutes Highlight, was wir nicht bereuen.

    Um uns weiter vom Großstadttrubel aus San Francisco, Los Angeles und Las Vegas zu erholen, hieß unsere nächste Station an Tag 11 unserer Westküstentour „Zion Nationalpark“. Dass dieser Nationalpark nicht unbedingt zu den bekanntesten in den USA zählt, verstehen wir nicht ganz. Wir fanden ihn wunderschön und durften sogar unsere erste richtige Klettererfahrung machen. Nach circa 2,5 Hiking-Stunden erreichten wir den „Angels Landing“, die Spitze eines schmalen, angsteinflößenden und zugleich atemberaubenden Aufstiegs. Impressionen anderer Bezwinger findet Ihr bei YouTube!

    Da unser Reisegeld knapp wurde (*Ironie Off*), steuerten wir ein zweites Mal Las Vegas an. Dieses Mal mehr oder weniger als Zwischenhalt. Auf dem Weg dorthin stoppten wir noch am Valley of Fire. Wir waren mittlerweile zwar schon ein wenig abgestumpft, was Naturwunder angeht, wurden jedoch auch von den roten Feldformationen in diesem Valley überrascht. Auch diesen Stopp würden wir immer wieder machen!

    Nach einer Nacht in Vegas, dieses Mal im „New York New York“ mit eigener Hotel-Achterbahn und nachgebauter NY-Skyline als Außenfassade, führte uns die nächste Autofahrt in unserem Chevrolet Tahoe zum heißesten Ort der Erde, dem Death Valley. Mit 57°C wurde hier die höchste Temperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen. Wir hatten „nur“ 40°C oder 104°F (die Umrechnung haben wir ungefähr nach einer Woche gegoogelt - wir sind aufgrund unserer Eindrücke einfach immer wieder drüber weggekommen). Zum Wetter insgesamt: An insgesamt 21 Reisetagen haben wir einen einzigen Regentropfen abbekommen (auf dem Angels Landing im Zion - es war tatsächlich nur einer, danach schien wieder die Sonne), ansonsten durchschnittlich 10 Sonnenstunden und 25-40°C. Glück gehabt!

    Da uns auch die 40°C mittlerweile zu schaffen machten, steuerten wir nun die kälteste Station unseres Trips an - den Yosemite Nationalpark. Bei 25°C Tagestemperatur hatten wir hier auch das grünste Erlebnis - wirklich die „Arche Noah Kaliforniens“. Die vielfältige Fauna, Flora und Naturwelt lässt sich unter anderem durch die Wasservorkommen (hier fließt einer der höchsten Wasserfälle der Erde) erklären, die es an den vorherigen Stationen unserer Reise nicht gab. Beeindruckend! Einen Bären haben wir leider nicht gesehen, dafür einen riesigen Raben, der für unsere Kamera posierte. Immerhin!

    Nach zwei Nächten in Oakhurst nahe Yosemite Valley und rund 20 Hike-Kilometern machten wir uns nun auf den „Heimweg“. Da wir zwei Puffertage für eventuelle Zwischenfälle eingeplant haben, konnten wir noch ein wenig entspannen. Den Puffer brauchten wir nicht, unsere Excel-Tapete war mal wieder ein zuverlässiger Begleiter, sodass jede Buchung und jeder Plan funktioniert hat. So soll das sein! Der zweite Puffertag endete in einer spontanen Kneipentour - den Abflugtag starteten wir also nicht gerade fit, trotzdem haben wir die letzten Stunden an der Küste San Franciscos (Fisherman’s Wharf) verbracht.

    Ein Uber (unser zuverlässiges Fortbewegungsmittel, wenn wir nicht gerade selbst gefahren sind) brachte uns gegen 14 Uhr dann Richtung Flughafen. Gegen 18:15 Uhr hob unser Flieger Richtung Istanbul (ein unnötiger Zwischenstopp, der Gabelflug sparte aber immerhin 300 Euro pro Person) ab. Nun machte sich unsere Kneipentour vom Vorabend bezahlt. Wir konnten nach dem Abendessen alle einschlafen und sind zum Frühstück wieder wachgeworden. Nach 12 Stunden Flug war es schon wieder Abend? Richtig, durch unseren Ostwärts-Flug war der Tag halt 9 Stunden kürzer. Jetzt, immer noch im Auto nach Braunschweig (wir haben soeben eine Vollsperrung passiert), haben wir leichte Jetlag-Symptome, die allerdings keine Chance haben, unsere wahnsinnigen Erlebnisse der letzten drei Wochen zu trüben.

    Danke an alle, die unseren Blog verfolgt haben! Macht’s gut!
    Read more