Fähre und Übernachtung nähe Kristiansand

Wie lange haben wir auf diesen Tag hingearbeitet... fast 1,5 Jahre ist es her das wir erste Schritte in Richtung Sabbatical/Auszeit gegangen sind. Der Arbeitgeber muss infomiert werden, was passiertRead more
Wie lange haben wir auf diesen Tag hingearbeitet... fast 1,5 Jahre ist es her das wir erste Schritte in Richtung Sabbatical/Auszeit gegangen sind. Der Arbeitgeber muss infomiert werden, was passiert mit unserer Wohnung in der Zeit, wie halten wir Kontakt mit Familie, der Versammlung und mit Freunden. All dies und noch viel mehr muss geklärt und überlegt werden. Aber um ehrlich zu sein, gedanklich befassten wir uns natürlich schon viel länger damit. Je näher es kam, um so mehr stieg die Vorfreude aber auch die Anspannung, es gibt noch so viel zu erledigen. Und dann passiert es, wir werden krank, in der letzte Woche vor dem Beginn. Wir können keinen guten Abschluss auf der Arbeit machen, müssen letzte Termine absagen und können uns zum Teil nicht mehr richtig verabschieden. Das ist bitter. So verschieben wir unsere Abreise einen um den anderen Tag und versuchen alles nötige noch in Eile zu erledigen und am Donnerstag kommen wir dann endlich los, 5 Tage später als gedacht und noch etwas schwach von der Grippe. Wir schaffen es Freitag Mittag auf die Fähre von Hirtshals nach Kristiansand und können es kaum Glauben, endlich geht es nach Norwegen. Als wir in den Bauch der Fähre einfahren denke ich an Jona, hat es sich so angefühlt vom Wal verschluckt zu werden? Wird er uns dort ausspucken wo wir hin wollen?
Die Überfahrt ist sehr ruhig und sonnig. Es wird für die nächsten Tage die längste Zeit gewesen sein, das wir die Sonne sehen...
Wir fahren einen Campingplatz an und es beginnt zu regnen...Read more
Tømmerrenna, Lysebotn, Hochebene Suleskarvegen.
Als wir aufwachen, regnet es immer noch, aber es klart auf zum Glück. Meine Stimmung am Vorabend war gelinde gesagt... schlecht. Endlich ging es los und schon streikt der norwegische Sommer?! Ben hat alle Hände voll zu tun meine Stimmung etwas zu bessern und redet mir gut zu. Nachdem er mich überzeugt hat es doch noch mal mit Norwegen zu versuchen und nicht gleich die Fähre zurück zu buchen, machen wir eine kleine Wanderung zum rein kommen und testen unserer Grenzen nach der Grippe.
Eine angenehme Wanderung in einer ehemaligen Flößerrinne steht an, die Tømmerrenna. Die Sonne lässt sich blicken und die Wanderung ist herrlich. Für Ben ist sie teilweise etwas anspruchsvoller, da die Hängebrücken auf dem Weg sehr schwanken und zugegebenermaßen "Geräusche" machen.
Es ist früher Nachmittag und eine Sache wollen wir noch gerne ansehen bevor wir uns überlegen wo wir heute schlafen. Ich finde den Lysebotn und überfliege die Bewertungen: Ein schönes Fjordende, ähnlich wie am Geiranger. Perfekt denke ich und gebe dem Navi was zu tun. Das Wetter zieht sich ziemlich zu und da kommt etwas Auto fahren gerade recht. Der Weg geht wunderschön über eine Hochebene, schmale Wege, spannend bei Gegenverkehr, aber Ben meistert jede Situation. Oft liegen und laufen Schafe auf dem Weg. Wir bewegen uns auf 800 bis 1000 Meter, entsprechend kalt ist es da oben. In Summe dauert die Fahrt viel länger als gedacht und ist 70 km lang. In Norwegen kommt man wesentlich langsamer voran als wir es gewohnt sind, eine tolle Entschleunigung, aber das müssen wir erst mal einplanen lernen. Dann zum Abschluß eine Serpentinenstraße mit 15 mit unter spannenden Haarnadelkurven. Aber da ist er endlich der Lysebotn.
Wir geniesen die Ruhe und sind froh endlich da zu sein, es ist immerhin schon halb 7 Abends. Ich schaue nach Übernachtungsmöglichkeiten und stoße auf eine wenig angenehme Info. Unterkünfte gibt es genau 2 am Lysebotn, ein extrem teures Hotel und ein lächerlich teurer Campingplatz. Aber am Fjord gibt es ja Fähren, denke ich und schaue auf den Fahrplan, keine Fahrten Samstags! Na das fängt ja gut an, inzwischen regnet es natürlich wieder... Also gut, dann eine andere Unterkunft suchen, notfalls fahren wir nochmal eine halbe Stunde irgendwo hin. Aber auch diese Idee muss ich verwerfen, da ich leider überlesen habe, dass dies ein Sacktal ist und es nur genau einen Weg hinein und hinaus gibt... ja genau 70 km quer über die Hochebene, größtenteils einspurig mit Schafen auf dem Weg. Mir steigen die Tränen in die Augen, ich bin völlig erschöpft und die einzige Alternative sind mindestens 2 Stunden Weg zurück. Auf der Hochebene schlafen können wir auf Grund der Temperaturen dort nicht. Ben, mein Fels in der Brandung, sagt das es kein Thema ist zurück zu fahren, er sei noch fit. Ich weiss das ist geflunkert um mich zu beruhigen. Den restlichen Abend entschuldige ich mich bei ihm. Warum hatte ich das überlesen? Und woher bekommt man solch eine Info überhaupt?
Auf einem Schotterparkplatz finden wir endlich einen Platz zum schlafen. Zumindest mit Dunkelheit mussten wir auf der Fahrt nicht kämpfen, selbst in Südnorwegen wird es zu dieser Jahreszeit erst nach 11 Uhr dunkel.Read more
Latefossen, Bondhusvatn.
Wir werden wach vom Regen, die Vorhersage ist mies für komplett Südnorwegen. Johannes ist ebenfalls in Norwegen unterwegs und wir beschließen uns mit ihm in einigen Tagen zu treffen. Diese beiden Gründe lassen uns einen Weg weiter nach Norden einschlagen. Auf einem kleinen Rastplatz gehen wir duschen, kostenlos, sauber und warm. Norwegen ist wirklich ein Traum für Camper!
Ich suche 2 Sehenswürdigkeiten auf dem Weg raus und schon bald sind wir am berühmten Wasserfall Latefossen. Dieser ist so nah an der Straße, dass man schon bei der Anfahrt nass wird, wenn man das Fenster öffnet. Die Straße ist schmal und es tummeln sich jede Menge fotohungrige Touristen darauf. Wir haben Glück und bekommen einen Parkplatz und schon bald bin ich einer der vielen, um einen Blick auf dieses atemberaubende Naturschauspiel zu erhaschen. Die Gischt duscht uns und die Kamera mehrfach, aber es lohnt sich. Der Wasserfall donnert auf einen riesigen bewachsenen Felsen und teilt ihn, so das es wirkt als wären es Zwillinge die kurz getrennt werden und sich danach wieder finden. Wir können uns kaum lösen!
Doch irgendwann geben wir unseren begehrten Parkplatz wieder frei und es geht weiter zu einer kleinen Wanderung an den Gletschersee Bondhusvatn. Kinderfreundlich soll sie sein und einfach, sagt das Internet, na das lässt hoffen, da wir ja noch in der Erholungsphase nach unserer Grippe sind. Die Wanderung führt uns die ganze Zeit an einem Fluß entlang, kontinuierlich leicht berauf und dann ist er da, der See, spiegelglatt und ruhig. Aber der Regen zieht heran und ich mache eilig einige Fotos bevor die Reflektion im Wasser nicht mehr zu sehen ist. Tatsächlich beginnt es nach 20 min am See zu tröpfeln.
Zurück am Auto suche ich bei Park4Night einen passenden Parkplatz für die Nacht heraus... hoffentlich scheint Morgen mal die Sonne...Read more
Bergen und Huldefossen.
Langsam nervt es, es regnet... Ich merke wie ich wirklich Schwierigkeiten habe in diese Reise einzusteigen, habe wenig Lust zu schreiben und Fotos mache ich nur bei wirklichen Highlights. Ben und ich machen aus nicht mehr übers Wetter zu sprechen, aber faktisch geht das nicht, es beeinflusst alles, wenn man in einem Mini-Camper reist.
Wir verabreden einen Treffpunkt mit Johannes am Abend und machen uns auf in Richtung Bergen. Die Stadt ist voll, da mindestens 2 Kreuzfahrtschiffe vor Anker liegen, aber wir finden einen Platz für unser Auto und zahlen 8 Euro für 2 Stunden parken und schauen uns den wohl berühmtesten Stadtteil Brygge mit seinen alten Holzhäusern an. An den Streetfoodständen gönnen wir uns was zu Essen, 2 Mahlzeiten für ca 30 Euro, ein Schnapper für Norwegen.
Städte sind nicht unser Ding, daher reichen uns die 2 Stunden und wir reisen weiter Richtung Huldefossen, wieder ein Wasserfall. Dies mal mit einem kleinem Spaziergang durch Schaf- und Kuhweiden verbunden. Den Wassrfall haben wir ganz für uns alleine und lassen die Eindrücke auf uns wirken.
Am Abend treffen wir Johannes, die Freude ist groß...Read more
Die Nacht haben wir auf einem Parkplatz verbracht mit einer Toilette, fast schöner als unser Bad daheim, frisch renoviert und wie immer in Norwegen, sehr sauber.
Zum frühstücken lädt Johannes uns in seinen Bus ein, da sitzen wir schön zusammen und überlegen was wir den Tag so gemeinsam anstellen könnten. Für die Jungs steht schnell fest, sie möchten gemeinsam Angeln. Auf Google Maps wird eine geeignete Gegend gesucht, alles weitere sieht man dann vor Ort und auf gehts...
Zum Wetter hülle ich mich in Schweigen, aber man sieht es ja auf den Bildern...
Ich vertreibe mir die Zeit mit Beeren sammeln, die wahnsinnig schmackhaft sind. Die Natur hier bietet einen Snack an jeder Ecke, fast überall hier wachsen Blaubeeren, klein und sehr süß. Aber auch Erdbeeren und Himbeeren finden wir oft. Ich muss an den Text in Psalm 104 denken: "Was du ihnen gibst, sammeln sie ein. Wenn du deine Hand öffnest, werden sie mit Gutem gesättigt."
Die Jungs sehen viele Quallen im Fjord, haben allerdings kein Glück beim Angeln, dennoch macht es viel Spaß!
Am Abend zieht es Ben und mich auf einen Campingplatz, der heißen Dusche wegen. Johannes lässt sich zum Glück darauf ein und wir freuen uns über die gemeinsame Zeit. Den Abend verbringen wir wieder in Johannes Fanti (so heisst sein Bus) und er kocht lecker Nudeln für uns! Danke nochmal! 🙂Read more
Nach ausgiebigem ausschlafen verabschieden wir uns leider von Johannes, ihn zieht es langsam Richtung Schweden und wir wollen weiter in den Norden, der Sonne hinterher. In Südnorwegen gäbe es noch viel zu sehen, vielleicht verschieben wir das auf das Ende unserer Reise und geben dem Sommer hier noch etwas Zeit sich zu entfalten.
Heute schauen wir nichts bestimmtes an, sondern fahren eine panorama- und fährenreiche Route nach Norden.
Es scheint öfters die Sonne und die Aussichten sind sehr schön.
Hier findet man überall Rastplätze mit Toiletten, das macht das Reisen sehr einfach. Diese sind immer sauber, kostenlos und meist beheizt. Papier und Seife inklusive.
Einkaufen steht ebenfalls auf dem Plan und wir zahlen für unseren kleinen Einkauf unglaubliche 32 Euro im angeblich günstigsten Supermarkt Norwegens. Vielleicht machen wir nächstes mal eine Blaubeerdiät, denke ich mir...
Morgen soll es schön werden und wir haben was besonderes vor! Leider mussten wir aus verschiedenen Gründen auf die Trolltunga verzichten. Morgen soll es zu einer Alternative gehen... wir sind gespannt...Read more
Galten und Runde.
Heute soll endlich mal ein Tag mit Sonne-Wolken-Mix sein. Ich fixiere mich auf den "Sonne"-Teil im Wetterbericht und wir starten gut gelaunt in den Tag.
Wir möchten heute den Galten besteigen, dieser soll neben seinem Gipfel eine Felsnase haben und wird daher kleine Trolltunga genannt. Das Parken wird via Homepage geregelt. Unser Kennzeichen wurde bei einfahrt gescannt und ein paar Minuten später taucht unser Kennzeichen auf der Homepage auf und wir können online bezahlen. Sehr fortschrittlich diese Norweger!
Nach dem wir uns einen Rucksack gepackt haben, kann es losgehen. Der Weg beginnt steil und wird immer schlammiger, zwischendurch schnaufen wir ganz schön. Nach diversen Pausen, unzähligen Blaubeeren vom Wegesrand und einigen Höhenmetern sehen wir endlich den Gipfel. Ein Norweger der uns auf der Häfte des Wegen gut gelaunt überholt hatte, kommt uns inzwischen wieder entgegen, ohne Rucksack, wie auf einem Sonntagsspaziergang. Wir fühlen uns unfit, geniessen es aber dennoch endlich angekommen zu sein. Und da ist sie, diese atemberaubende Sicht auf den Fjord!
Ben traut sich nicht auf die Felsnase wegen seiner Höhenangst, also muss der Arme wie immer zum Bilder machen her halten, während ich, auch mit etwas weichen Knien auf der Felsnase herumhüpfe. Als alle Bilder gemacht sind und ich mich an die Höhe gewöhnt habe, setze ich mich auf den kühlen Fels und sauge die Umgebung in mich auf. So habe ich einige Minuten der Stille nur für mich alleine an diesem fantastischen Ort und denke nach, versöhne mich mit Norwegen, mit dem Wetter und der Kälte und danke Gott für diesen wunderbaren Ort.
Irgendwann reissen mich Stimmen aus meinen Gedanken und ich gebe den Ausblick für neue Ankömmlinge am Gipfel frei.
Der Weg runter ist leichter und wir gehen ihn mit neuem Schwung.
Am Nachmittag entscheiden wir nach Runde zu fahren, eine Insel weit im Westen auf der Papageientaucher zuhause sein sollen. Allein die Fahrt zur Insel ist schon sehenswert: Unzählige Brücken und Tunnel führen von Insel zu Insel. Angekommen gibt es wenig Alternativen zum Übernachten, faktisch nur ein Campingplatz kommt in Frage. Diesen fahren wir an und freuen uns, dass er noch einen Platz für uns hat. Es wird dort sehr voll, weil der Betreiber auf Grund der besonderen Lage (am Ende der Welt) niemanden weg schickt und so kommen bis spät Abends noch Unterkunftssuchende an.
Zu den Papageientauchern, wird uns an der Rezeption erklärt, geht man am besten Abends zwischen 19 und 21 Uhr, der Weg ist steil aber kurz. Da Ben noch die Wanderung von Morgens in den Knochen steckt, gehe ich alleine, wobei das so nicht stimmt. Der halbe Campingplatz ist mit allerlei Kameraequipment auf dem Weg zu den possierlichen Vögeln. Ich packe mir Kamera und Jacke ein, übertrage Ben dauerhaft meinen Standort und folge den Massen einen wirklich steilen Berg hinauf, über eine Hochebende mit Wollgras, um nach ca 50 Minuten bei einer Felskletterei anzukommen. Ich bewege mich langsam und vorsichtig um meine Kamera und mich nicht zu beschädigen. Leider gehört Trittsicherheit nicht zu meinen Stärken! Irgendwann sehe ich den ersten Papageientaucher meines Lebens, ca 30 Meter entfernt. Ich finde meinen Platz bei den ganzen Fotografen neben denen meine Kamera aussieht wie ein Spielzeug und da... kommt ein Vogel vorbeigeflogen. Ich frage eine Dame neben mir, mit einem Objektiv so groß wie ein Abwasserrohr, ob man sie auch mal sitzend und näher zu Gesicht bekommen wird? Sie bejaht, man müsse nur Geduld haben. Nun gut, nun war ich schon mal hier... und tatsächlich keine 5 Minuten später setzt sich einer der Papageientaucher einige Meter von mir weg auf einen Felsen. Das Rattern der Kameras geht los und alle flüstern um den Kleinen nicht zu verscheuchen, aber dennoch verschwindet er irgendwann in seiner Erdhöhle. Und so kommt im 5 Minutentakt einer nach dem anderen an uns vorbei oder setzt sich vor uns hin. Ein tolles Erlebnis!
Nach einer guten Stunde trifft eine Böe den Felsvorsprung und ein starker Wind lässt mich und die Anderen alles festhalten. Ich verstehe das als Signal heim zu gehen, da der Wind entsprechend kalt ist. Ich laufe beseelt und mit leichten Knieschmerzen (es ist wirklich sau steil, das letzte Stück bergab) zum Campingplatz zurück, wo Ben schon auf mich wartet.Read more
Es wird Zeit für eine Hütte!
Gesagt, getan, wir mieten uns für 2 Tage ein kleines Häuschen und Lüften uns, unsere Sachen und das Auto mal ausgiebig aus.
Was hab ich eigentlich so alles dabei? Tasächlich nicht viel und dennoch hatte ich bisher nur ein Bruchteil dessen in Benutzung:
2 Hemden
2 Pulllover
2 Fleece
8 Shirts
2 Langarmshirts
1 Leggins
2 Wanderhosen
1 Jeans
1 leichte Hose
1 Rock
1 Kleid
1 Bluse
1 Set zum schlafen aus Leggins, Shirt und Sweatshirt
Mütze, Handschuhe, Buff und Regenjacke
sowie diverse Unterwäsche und optimistischerweise.... Badesachen.Read more
Nach 2 Tagen in der Hütte sind wir nun frisch aufgetankt und entscheiden uns Strecke zu machen und in den hohen Norden zu fahren. Wir nehmen die landschaftlich attraktive Route über die FV17, eine Straße größtenteils an der Küste entlang mit einigen Fähren. Viele sind elektrisch betrieben und werden, während die Fahrzeuge einfahren, auch mit Strom "betankt". Das bezahlen geht ausnahmlos via Kennzeichen und ist damit sehr einfach. Eine besonders schöne Fährfahrt ist die von Forvik nach Tjøtta. Aber auch Brücken können die Norweger ganz gut und so bleibt die Strecke abwechslungsreich, wenngleich wir heute keine Sehenswürdigkeit anschauen...Read more
Polarkreiscenter und Saltstraumen Gezeitenströmung.
Auch heute machen wir wieder Strecke gen Norden. Auf dem Weg halten wir an einer Tankstelle die auch eine heiße Dusche für 20 Kronen (ca 1,70 €) anbietet. Dies nutzen wir und anschließend waschen wir das Auto, tanken und gehen im Supermarkt im Ort einkaufen. Hier zahlen wir wieder eine lächliche Hohe Summe für unseren Einkauf, aber das gehört halt zu Norwegen, denken wir uns...
Wir machen Kilometer um Kilometer immer weiter in Richtung Polarkreis. Auf einmal schaue ich in die großen, braunen Augen einer wunderschönen Norwegerin! Eine Elchkuh steht am Straßenrand auf einer Wiese und schaut uns an, als wollte sie uns fragen was wir hier eigentlich machen. Irgendwann reicht es ihr mit diesen neugierigen Touris und sie zieht sich in den Wald zurück.
Die Landschaft erinnert uns oft an Kanada und meine Vorfreude steigt, schon lange ist es mein Traum den Polarkreis zu überschreiten. Tatsächlich sind mir solche geografischen Punkte wichtig. Ich wollte immer mal auf der Südhalbkugel gewesen sein, irgendwann mal auf allen Kontinenten stehen und zum Nordpol, wobei letzteres wohl in diesem System ein Traum bleiben wird... und heute ist der nördliche Polarkreis dran, der Punkt über dem man die Mitternachtssonne sehen kann und im Winter die Polarnacht. Die Landschaft wird karger und da ist es: Das Polarkreiscenter. Wir steigen aus und verbringen einige Zeit dort. Ich kaufe das obligatorische T-Shirt mit "I have crossed the artic circle" und bin happy.
Der nächste Stopp ist der größte Gezeitenstrom der Welt, der Saltstraumen. "Durch einen 2,5 Kilometer langen und etwa 150 Meter breiten Sund strömen im Wechsel der Gezeiten fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser", sagt uns das Internet. Über diesen 150 Meter schmalen Abschnitt ist eine Brücke gebaut, von der aus man das Schauspiel betrachten kann. Ich gehe auf die Brücke, während Ben das Ganze vom Wasser aus betrachten möchte. Wir winken uns immer wieder zu und so kann ich ein Bild von der Gezeitenströmung machen mit Ben am Ufer. Durch den starken Sog entstehen rechts und links riesige Wirbel und Strudel. Wie hypnotisiert starre ich diese minutenlang an. Es ist wie ein Bild das in jeder Sekunde neu gemalt wird, wirklich beeindruckend. Aber letztlich vermisse ich Ben irgendwann und gehe zurück Richtung Parkplatz um dort im örtlichen Kaffee unser erstes Eis dieser Reise und vor allem... unser erstes Eis über dem Polarkreis zu geniessen...Read more