• Preikestolen! Das pastorale Plateau

    August 24, 2024 in Norway ⋅ 🌧 13 °C

    Nix für Menschen mit Höhenangst! Es ist „das Ding“ in Norwegen. Der Stuhl des Predigers. Preikestolen. 604 Meter hoch ist das Felsplateau. Ikonisch. Muss man gesehen haben. Natürlich wandern wir hin. Egal, was das Wetter sagt. Und das hat an diesem Tag viel zu erzählen. Wolken, Regen, Sonne, extremer Wind, eisiger Regen, Sonne, Windstille. Wir sind präpariert…

    Der Preikestolen, auch bekannt als "Pulpit Rock", ist eine der berühmtesten Touristenattraktionen in Norwegen und zieht jährlich Tausende von Besuchern aus aller Welt an. Diese beeindruckende Felsplattform ragt majestätisch über den Lysefjord und bietet eine der spektakulärsten Aussichten.

    Der Preikestolen thront 604 Meter über dem Lysefjord und bietet eine nahezu senkrechte Abbruchkante, die steil in den Fjord hinabfällt. Die Plattform selbst ist etwa 25 x 25 Meter groß und bietet ausreichend Platz, um die atemberaubende Aussicht zu genießen. Der Preikestolen entstand vor etwa 10.000 Jahren durch Frostsprengung, als das Gletscherwasser in die Risse des Felsens eindrang, fror und den Felsen schließlich absprengte, wodurch die ikonische Plattform entstand.

    Der Wanderweg ist hin und zurück etwa acht Kilometer lang und dauert in der Regel zwischen vier und sechs Stunden. Mit unserem längeren Aufenthalt oben liegen wir bei knapp vier Stunden. Der Höhenunterschied beträgt etwa 350 Meter. Wir sind aber Schlimmeres von Rampestreken und der Wanderung zur Trollkirche gewohnt. Und dennoch: Die Wanderung wird als mittelschwer eingestuft. Der Weg führt über unwegsames Gelände, felsige Pfade und erfordert an einigen Stellen Trittsicherheit und eine gute Kondition. Trotz der Herausforderung ist dieser Weg mal wirklich gut markiert und mit Steinplatten und Brücken an den schwierigeren Stellen ausgebaut. Danke an die Sherpas!

    Wir genießen die Wanderung. Es ist auch nicht viel los heute. Das schlechte Wetter hat die Massen abgeschreckt, Prima für uns. Die Wanderung bietet abwechslungsreiche Landschaften – von dichten Wäldern und Mooren bis hin zu offenen Felsplateaus. Unterwegs gibt es mehrere Aussichtspunkte. Nice.

    Hinter der letzten Biegung wird es schmal. Sehr schmal. Uns stehen die Münder offen. Der Abgrund gähnt. 604 Meter tief. Meine Güte! Wir legen uns auf den Bauch und robben an die Kante. Wow, das ist wirklich sehr senkrecht. Und sehr tief. Absperrungen gibt es keine. Ein Wunder, dass hier noch niemand unabsichtlich abgestürzt ist. Die meisten Menschen halten sich aber auch ein paar Meter fern von der gefährlichen Kante. Einige wenige setzen sich tatsächlich an den Rand und lassen die Beine baumeln. Uiuiuiui.

    Plötzlich starke Windböen. Eisig. Und dann setzt unvermittelt der Regen ein. Wie in einer Waschstraße. Er fegt das Plateau leer. Die wenigen, die hier waren, flüchten. Knappe fünf Minuten später ist der Spuk vorbei. Ein paar Sonnenstrahlen! Und wir haben des Predigerstuhl für uns allein. Für ein paar magische Momente am Abgrund.

    Der Preikestolen - spektakulär. Wir würden nochmal raufsteigen. Vielleicht bei einer etwas beständigeren Wetterprognose…
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