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  • Day 6

    Jahrhunderthagel am Tegernsee

    August 26, 2023 in Germany ⋅ 🌧 22 °C

    Ich bin noch einen Bericht schuldig .....der ist leider untergegangen nach dem Chaos das das Jahrhundertunwetter angerichtet hat.

    Wir sind heute mit Fahrrad zur Wallbergbahn gefahren (mit dem kleinen Umweg über die Schau-Käserei) und haben uns mit einer der 4er-Gondel auf den Berg schaukeln lassen.

    Herrlichstes Wetter trotz angesagter Gewitter.....mit der Zeit trübte sich das über den westlichen Bergen ein wenig ein und wurde auch dunkler. Da in der Talstation eine klare Ansage ausgehängt war das die Bahn den Betrieb bei zuviel Wind einstellt habe ich dann beschlossen das wir zügig wieder runter fahren da es doch deutlich sichtbar gewittrig wurde.

    Die Bahnmitarbeiter haben zu diesem Zeitpunkt an der Bergstation bereits die ersten Gondel aus dem Betrieb genommen, wir sind also in eine eingestiegen und haben uns auf den Weg nach unten gemacht....

    Das Wetter wurde rasant schlechter und mir war klar das da ein ordentliches Gewitter über den See kommt....

    Etwa 300 Meter vor der Talstation machte die Gondel einen Rucker - und blieb stehen. "Ok", dachte ich mir, "schauen wir mal wie lang das dauert". Über dem See war das herannahende Unwetter bereits gut sichtbar und die Wolkenfarben mit Ihrem schmutzig-orangen bis violetten Farbverlauf verhießen schon nichts Gutes.

    In weniger als 2 Minuten hat es dann auch angefangen zu regnen, das steigerte sich dann rasant in heftigsten Regen mit Orkanböen, die Gondel schaukelte ein wenig hin und her, die ersten kleinen Hagelkörner in Erbsengröße prasselten mit dem Starkregen gegen die Gondelfenster und wir wussten immer noch nicht wie lange das dauern würde. Nach unten wären es gut 30 Meter gewesen, also keine Option....

    In kürzester Zeit steigerte sich dann auch die Hagelgröße über Walnussgröße, Golfballgröße bis zur Orangengröße......der Lärm in der Gondel durch das prasseln verhinderte jegliches Gespräch.

    Anna hat sich tapfer gehalten, hatte wohl Angst, wusste aber das wenn ich ruhig bleibe noch alles in Ordnung ist.

    Und meine Sorge war nicht die Gondel, nicht der Hagel (die Scheiben sind Vandalismussicher und halten, das Dach ist massives Alu und rausspringen kann so ne Gondel auch nicht einfach) sonder eher wie lang die brauchen die Technik zum laufen zu bringen oder ob wir am Ende mit dem Heli da rausgeholt werden müssen (ok, den Freiflug hätte ich mitgenommen...).

    Dazu kam das telefonisch bei der Bahn ausser dem AB niemand erreichbar war und die Leitstelle auch keine Auskunft geben konnte, wir also ohne jede Auskunft da saßen.

    Nach etwas über 20 Minuten tat die Gondel dann allerdings einen Rucker und weiter ging die Fahrt, die paar Meter zur Talstation vollends. Wie wir diese erreicht hatten und ausgestiegen sind blieb die Bahn dann aber wieder stehen...

    Unter dem Strich können wir froh sein in der Gondel gesteckt zu haben - wären wir normal da raus gekommen hätte uns der Hagel auf dem Rückweg mit dem Fahrrad auf freiem Feld erwischt, ohne jede Schutzmöglichkeit...

    Wir also dann zurück mit dem Rad, die Landschaft sah aus wie im Kriegsgebiet, dutzende zerstörte Autos, Häuser, Dächer, PV-Anlagen...

    Am WoMo angekommen Schadensaufnahme: alle Dachfenster beschädigt, beide Spiegel zertrümmert, Dellen in der Motorhaube. Insgesamt 6000 EUR Sachschaden. Und wir hatten wenig, bei anderen Campern waren die Wohnwagen und WoMos Schrottreif....
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