Auf nach Norden

4月 - 8月 2016
Monikaによる109日間のアドベンチャー もっと詳しく

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なし
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  • Einfache Kilometer?

    2016年6月21日, ノルウェー ⋅ 🌧 12 °C

    Nass packe ich das Zelt und die Regenkleidung am Morgen ein. Es regnete die Nacht, aber der Tag war glücklicherweise trocken und großteils sonnig. Solange nach einem Regentag wieder die Sonne scheint, komme ich in keine gröberen Schwierigkeiten, alles kann gut trocknen.

    Heute will ich wieder eine größere Strecke zurücklegen. Die Strecke beginnt gemütlich auf schönen Straßen, leicht wellig. Im ersten Ort mache ich eine Frühstückspause und wieder einen Besuch in der Radwerkstatt. Meine Hinterbremse funktioniert nicht mehr. Der Bremsbelag ist auf Grund eines Fehlers bei der Montage des neuen Gepäcksträgers vor einigen Tagen einseitig abgefahren. Ich finde ein nettes Geschäft mit einem freundlicher Mechaniker und einem unterhaltsamen, hilfsbereiten Kunden, der mich zum Einstieg des nächsten Radweges führt. Ja, mit den Norwegern komme ich einfach ins Gespräch, wir verstehen uns schnell.

    Ich fahre viele Kilometer einen Fluß entlang, der sich in Schlangenlinien durch bewaldete Hügeln schlängelt. Am frühen Nachmittag muss ich mich zwischen 2 Routen entscheiden: Ein kürzerer Weg über die Berge oder etwas länger und weiterhin den Fluss entlang. Ich entscheide mich für den Fluss, im Glauben das diese Strecke weniger Höhenmeter hat. Ich will einen einfachen Weg, die Berge erwarten mich ohnedies in wenigen Tagen. Einfach ist der gewählte Weg allerdings nicht. Die asphaltierte Straße endet und der Radweg führt auf privaten Schotterwegen die Berge hoch. Ohne Verkehr, in Stille fahre ich durch herrliche Landschaften mit zahlreichen Flüssen und Wasserfällen, durch Fichtenwälder mit unzähligen Farnen kilometerlang steil bergauf. Immer wieder bin ich knapp vor dem Absteigen und denke daran, das Rad zu schieben. Letztendlich sammel ich all meine Kräfte und Energie und trete alle Steigungen hoch. Schnee kommt in mein Blickfeld. Er ist noch ein Stück entfernt und ich weiß nicht, ob ich im Sommer tatsächlich mit dem Rad durch Schnee fahren möchte.

    Für das Abendessen finde ich ein nettes felsiges Plätzchen am Wegrand. Schon nach wenigen Minuten haben mich allerdings die Gelsen entdeckt und mit der Ruhe ist es vorbei. Auch gestern haben sie mich schon gequält. In Horden fallen sie über mich her. Trotz Sonne und Wärme packe ich mich in meine Regenkleidung, so muss ich nur mein Gesicht und meine Händen vor diesen bissigen Monstern schützen. Kochen, essen, zusammenpacken und schnell weiterfahren. Am Rad habe ich wieder Ruhe vor diesen lästigen Tieren. Doch beim Zelt aufbauen ist die Situation ähnlich. Ich arbeite zügig und verkrieche mich gleich ins Zelt während die Mücken vergeblich einen Weg zu mir suchen.

    Das Bild zeigt meine Nachtumgebung um Mitternacht. Dunkel ist es noch nicht, wird es auch nicht werden. Und das Einschlafen bei dieser Helligkeit ist für mich immer noch sehr seltsam.
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  • Wieder ein 1000er!

    2016年6月22日, ノルウェー ⋅ ⛅ 15 °C

    Kurz nachdem ich das reizvolle Flusstal "Hallingdal" verlase, mache ich den 4. Tausender voll. Es war ein langer 1000-er. 16 Tage benötigte ich dafür, allerdings mit 5 unterhaltsamen, gemütlichen aber radfreien Tagen in Oslo.

    Bei meiner heutigen Fahrt mache ich bei der Abzweigung vom Fluss Hallingdal in die Berge eine Kaffeepause. Bevor ich in die Berge einfahre will ich nach Möglichkeit noch das Wäschewaschen erledigen. In einem kleinen Einkaufszentrum finde ich eine gute Gelegenheit dafür. Im Behinderten-WC kann ich ungestört meine Kleidung der letzten Tage gründlich reinigen. Das anschließende Trocknen erledigt die Sonne und der Fahrtwind. Abends sind alle Kleidungsstücke trocken.

    Der ganze Tag bleibt landschaftlich wunderschön. Das Rukkedalen ist ein traumhaft schönes Tal, ich fahre die ganze Zeit bergauf entlang eines Wildbaches. Ich überquere die erste richtige Bergkette hier in Norwegen, eigentlich dachte ich nur, dass ich sie überquere. 30 km waren es bis zum nächsten Ort der meiner Meinung nach wieder im Tal liegt. Ich rechne mit 15 km bergauf und dann eine ebensolange Abfahrt. Es kommt anders. Der Anstiegist angenehm zu fahren, schöner Asphalt, kaum Verkehr und eine moderate Steigung. Nur, die Steigung hört nicht auf, ich erwarte nach jeder Kurve oder Bergkuppe die Abfahrt. Diese kommt allerdings nicht. Immer weiter führt mich die Straße hinauf, 30 km bergauf, immer im kleinsten Gang bis zum nächsten kleinen Ort. Oben angekommen habe ich einen Ausblick auf einen von Moor, Moos und Wald umgebenen See. Schön! Auf rund 1000 M. bewege ich mich und bin ich auch jetzt noch.

    Der Anstieg machte mich hungrig, als Koch- und Essplatz bietet sich ein Friedhof an. Es ist ein schöner, ruhiger Ort und es gibt Wasser zum Kochen, Trinkflaschen füllen und zum Geschirr abwaschen. Herrlich! Als besonderen Komfort kann ich sogar bei Tisch kultiviert essen ☺. Ich nütze diese Gelegenheit und esse mich satt.

    Die ersehnte Abfahrt kommt auch nach der Essenspause nicht. Kurze Abfahrten halten sich mit kurzen Anstiegen die Waage. So bin ich immer noch hoch in den Bergen und der Schnee ikommt näher, leider auch die berühmt berüchtigten Mücken. Nicht nur die Gelsen sondern auch ganz kleine , rund 2 mm große Mücken treten in Schwärmen auf. Sie finden mich sobald ich vom Rad steige und belästigen mich. Sie wollen mir ganz nahe sein und tun dies auch ungefragt. Besondere Vorsicht ist bei Vegetarier notwendig, diese Mücken fliegen auch gerne in den Mund!
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  • Vor Geilo

    2016年6月23日, ノルウェー ⋅ ⛅ 17 °C

    Lange Zeit fahre ich auf rund 1000 m. Auf der Radstrecke vom Norseman, einem Extrem-Triathlon bin ich unterwegs, einen Großteil der Rennstrecke bin ich und werde ich Morgen fahren. Landschaftlich ein Traum! Anfangs führt mich die Straße entlang von Seen und Bächen, ich umrunde Seen und sehe rund um mich schneebedeckten Berge. Viele Schigebiete mit zahlreichen Hütten, Winterhotels und geschlossenen Gaststuben liegen auf dieser Strecke. Die Landschaft wird mit zunehmender Höhe rauher, doch noch wachsen Bäume neben der Straße.もっと詳しく

  • Im Gebirge Hardanger

    2016年6月24日, ノルウェー ⋅ 🌧 9 °C

    Unglaublich, von Tag zu Tag wird alles dichter, intensiver, anspruchsvoller und schöner!

    Beim Radfahren kann die Steigerung nicht mehr lange so weitergehen, ich komme langsam an mein Limit. Heute geht es nur bergauf. Ganz stimmt das nicht, die gestrigen Vorberge darf ich teilweise abfahren, ein paar kurze Stücke. Und zwischendurch geht es auch immer wieder ein wenig bergab, aber das brauche ich zum Erholen und Motivieren für den nächsten Anstieg.

    Bevor ich nochmals höher hinauffahre zeigt mir ein überdimensional großes Verkehrsschild Fahrverbot für Radfahrer wegen eines Erdrutsch in einem bestimmten Tal. Ich bin unsicher ob ich diese Straße auf meinem Weg brauche und befrage mehrere Personen. Alle sind sich unsicher, der Tenor ist jedoch, dass mich diese Sperre nicht betrifft. Umdrehen wäre für mich ohnedies bitter, zurück über die Berge und 2 Tage Umweg rund um die Berge. Ich fahre etwas verunsichert weiter.

    Hardangervidda heißt die gewaltige Hochebene, auf die ich hinauf will. Es ist die größte Hochebene Europas in rund 1400 m Höhe und großteils ein Nationalpark. Sie ist nicht bewohnt und die Landschaft ist von moosbewachsene Steinen , Sümpfen, Bächen und Wasserlacken geprägt. Steiniges und felsiges Areal sowie Schneefelder neben der Straße begleiteten mich durch die Berge. Die Straße ist stetig ansteigend. Ich sehe keine Bergkuppen vor mir und trotzdem fahre ich stetig bergauf. Dem Himmel entgegen, so kommt es mir vor. Mit der Zeit ändern sich die Anstiege, es kommen zwischendurch kurze Abfahrten um danach wieder hochzufahren. Etliche Mulden durchquere ich und immer wieder denke ich, es sei die Letzte. Der Gegenwind macht mir das Fahren zusätzlich schwer. Und diese karge Hochebene, so reizvoll sie ist, zieht sich in die Länge. Ich weiß nicht, wieviele Mulden noch vor mir liegen. Meine Karte ist für dieses Gebiet ohne Häuseransammlungen zu ungenau. Ich weiß nicht, wie lange sich diese Hochebene noch vor mir erstreckt, weiß nicht wie lange ich noch auf dieser Höhe zu fahren habe.

    Für heute mache ich Schluß mit dem Radfahren. Nach 80 km, davon geschätzte 60 km bergauf, bin ich müde. 6 Stunden saß ich im Sattel und gurkte mit 13,2 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit hinauf auf den Berg. Wie weit es noch bis zur Passhöhe ist? Ich weiß es nicht, vielleicht 10 km, vielleicht weniger, es kann aber auch deutlich mehr sein.

    Auch mein Vagabundenleben wird immer ärger, meine Schlafplätze immer wilder. Kein idyllischer Strandplatz, kein Getreidefeld, kein Platz unter Bäumer! Heute steht mein Zelt im Windschatten einer unbewohnten Hütte neben einem Schneefeld auf rund 1200 m Höhe. Hinter der Hütte fließt ein ruhiger Bach und versorgt mich mit Trinkwasser. Zähneputzen muss ich im eiskalten Wasser eines Bächleins neben einem Schneefeld. Auf die Körperreinigung warte ich aber doch lieber auf warmes Wasser. Im Windschutz sind die Temperaturen in der Somme um 21.30 noch gut erträglich. Mit warmer Suppe und Tee bereite ich mich auf die kalte Nacht vor. Mal schauen wie kalt die Nacht wird. Aber ich denke, ich bin gut ausgerüstet....... Und der Vorteil hier auf dieser Höhe: Es gibt keine Gelsen und Mücken!
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  • Atemberaubend schön!

    2016年6月25日, ノルウェー ⋅ ☀️ 17 °C

    Ein langer Tag ist zu Ende. War das Aufwachen am Berg tatsächlich heute? ...... Viel ist geschehen, viel Schönes habe ich gesehen und erlebt. Also, wo soll ich beginnen?...... Am Besten beim Erwachen.

    Die Nacht ist überraschend warm bzw ich bin tatsächlich gut für die Kälte gerüstet. Eigentlich war es von Vorteil, dass es zu Beginn meiner Reise in Deutschland so nass und kalt war. So konnte ich rechtzeitig für kalte Nächte (ich kaufte eine leichte, dünne aber warme Outdoordecke und Wollsocken) und Regen (der Regenponcho und die Überschuhe begeistern mich an jedem Regentag) nachrüsten. Am Morgen ist es trocken, aber kalt. Ich packe meine Sachen und fahre ohne Frühstück ins Ungewisse los. Gezeichnet vom Fahren im Wind, meine Augen sind extrem angeschwommen, habe ich Mühe beim Schauen. Schon nach wenigen Kilometern, ich bin noch nicht warmgefahren erreiche ich überraschenderweise die Passhöhe und es geht bergab. Aber wie! Eine 30 km lange Abfahrt erwartet mich. Zuerst in der morgendlichen Kälte rolle ich durch Schneefelder und steinig kahle Berglandschaft. Auch bei einigen Skigebiete mit lieblichen Hotelsanlagen und Apres Ski Lokalen fahre ich wieder vorbei. Jetzt ist doch zu wenig Schnee zum Schifahren, alles ist geschlossen und wirkt tot. Allerdings sind alle Pisten mit Fluglichtanlage ausgestattet. Muss ja so sein, im Winter ist es hier immer dunkel....... Plötzlich wird es grün um mich. Wälder, Wiesen, Bäche und gewaltige Wasserfälle, die mehrere 100 Meter die Felswände hinterspringen umgeben mich. Diese lieblich grüne Landschaft ist eine Wohltat nach dieser rauhen Leere auf der Höhe.

    Und dann kommt auch wieder das Schild mit dem Fahrverbot für Radfahrer. Es ist tatsächlich verboten, mit dem Rad weiter hinunter zu fahren. Die Straße mit zahlreichen Tunnels ist für Autos frei und die Umfahrungen der Tunnels wegen eines Erdrutsches gesperrt. Ich weiß, ich drehe nicht um, irgendwie komme ich hinunter. Ich frage einige Autofahrer ob sie mich mit dem Rad durch die zahlreiche Tunnels mitnehmen, ohne Erfolg. Durch die kilometerlangen Tunnels verbotenerweise zu fahren erscheint mir zu gefährlich. So probiere ich es am gesperrten Radweg. Die ersten Tunnelumfahrung funktioniert problemlos. Der Radweg ist landschaftlich eine Wucht. Ein enges Tag, von unvorstellbar hohen Felswänden begrenzt, ein rauschender Wildbach, steile Felswände mit Wasserfällen und ich am Radweg irgendwo dazwischen. Durch diese traumhafte Natur zu fahren ist ein unglaublich schönes Erlebnis. Und dann ist der Radweg nochmals gesperrt, diesmal mit einem Bauzaun. Kurzerhand hebe ich den Zaun zur Seite, schiebe das Rad durch und rolle zweifelnd nach unten. Zumindest auf die Straße will ich wieder kommen. Viele Steine, Äste und einige Felsbrocken liegen am Radweg. Vorsichtig bewege ich mich durch die Hindernisse und komme tatsächlich zur Straße. Aber der nächste Straßentunnel läßt nicht lange auf sich warten und wieder ist Radfahrverbot. Abermals biege ich in den gesperrten Radweg ein und komme so gut bis hinunter. Landschaftlich ein Hammer, abenteuermäßig reichlich Adrenalin und radfahrerisch ein Hit!

    Unten ist es deutlich wärmer, die Kaffeepause mache ich noch in der Sonne und dann kommt der angekündigte starke Regen. Es regnet den ganzen Nachmittag, mal stärker, mal schwächer, aber es regnet. Ich bin so erfüllt von meinen Bergerlebnissen, vom tollen Vormittag und freue mich, dass mich dieser Regen nicht am Berg erreicht hat. Aber auch unten im Tal bin ich nach wie vor von eindruchsvoller Natur umgeben. Ich pedalierte den Eidfjord entlang, der ebenfalls von gewaltigen Felswänden mit eindrucksvollen Wasserfällen umgeben ist. Falls du Sehnsucht nach der paradiesischen Natur Neusseelands hast, hier in Norwegen siehst du Ähnliches. Gewaltige Naturschönheiten mit wenig Besiedlung, nicht weniger eindrucksvoll als das weit entfernte Neuseeland!

    Ich fahre wellig im Regen dahin und überquere eine weitere Hügelkette die nach den Herausforderungen der letzten beiden Tagen einfach zu bewältigen ist. Das Rad rollt heute gut mit mir. Für den Abend will ich heute allerdings dringend eine Dusche. Ein für Radfahrer gesperrter 7,3 km langer Tunnel zwingt mich zu einer Extraschleife von 30 km. So kann ich den geplanten Campingplatz nicht ereichen, die Tagesetappe war in meiner Planung ohnedies schon länger als 100 km. Eine Alternative muss her. Bei diesem Regenwetter und nach diesen Bergstrapatzen überlege ich mir, ein Zimmer zu suchen. In einem Touristenzentrum werde ich fündig, eine Kabine auf einem Campingplatz scheint mir preisgünstig und vorallem trocken.

    Das Finden des Campingplatzes zieht sich nochmals in die Länge. Wieder muss ich einen Berg umrunden, etliche Höhenmeter hinauf- und hinunterfahren. Schlussendlich erreiche ich nach 115 km den Platz und beziehe meine kleine, einfache, trockene und warme Hütte. Wieder einmal habe ich eine gute Entscheidung getroffen. Während ich gemütlich im Trockenen meine Alltagsgeschichten erledige, tobt draußen der Regen und Sturm noch viele Stunden.
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  • Erschöpfung

    2016年6月26日, ノルウェー ⋅ 🌧 14 °C

    Die Berge, der Regen und der Wind der letzten Tage haben mich ausgelaugt. Ich bin müde und erschöpft. Ich mache an diesem sonnig warmen Tag beinahe mehr Pausen als Radkilometer. Wlan-Pause beim Supermarkt, "fish and chips"-Pause bei der Tankstelle, Pause am Fjord sitzend und ins Wasser schauen, Besichtigung einer Holzkirche, ein kleiner Spaziergang zum Wasserfall "Steinsdal" (er springt tatsächlich 50m über eine senkrechte Felswand) und dazwischen ein wenig radfahren, 60 km werden es nur. Könnte ich es mir aussuchen würde ich einen mitteleuropäischen Flußradweg mit maximal 100 Hm pro 100 km fahren wollen. Donau- oder Rheinradweg wären gerade recht, der Taubertalweg würde auch noch passen. Aber nein, so flache Straßen gibt es in Norwegen nicht. Höhenmeter mache ich trotz wellig bis hügeligen Gelände reichlich.

    Am späten Nachmittag kommt noch ein Adrenalinschub. Es geht einen Berg hinauf. Auf den ersten 6 km gibt es 4 Tunnels. Alle Umfahrungswege für Radfahrer sind gesperrt, bei den Tunneln ist kein Radfahrverbot. So fahre ich durch die schlecht beleuchteten, in Felsen gebauten kurvenreichen und ansteigenden Röhren. Kraft und Kondition sind nötig und bei Bedarf sofort verfügbar. Auch Angstschweiß begleitet mich, Spur halten bei geringer Geschwindigkeit braucht reichlich Konzentration und ist trotzdem nicht immer möglich. Langsam lerne ich die Autogeräusche zu unterscheiden und zum Schluß erkenne ich am Geräusch aus welcher Richtung das Auto kommt. Das macht das Fahren einfacher und beim letzten Tunnel kommt der Schweiß nur mehr von der Anstrengung. Ich fahre so schnell wie möglich um den Tunnel möglichst bald wieder verlassen zu können. Durch diesen langen Anstieg rückt auch der Schnee wieder verdächtig nahe, ich bin kurz unterhalb der Baumgrenze. Aber ganz so hoch geht es doch nicht und nach beeindruckenden Felswänden, weiteren Wasserfällen und lieblichen Flußtälern verlasse ich die Höhe bevor ich mir einen Schlafplatz suche.

    Schlafplatz habe ich schon gefunden, alles ist erledigt. Ich liege irgendwo in den Bergen im Zelt und schaue vor dem Einschlafen nochmals hinaus. Es ist 23.20 und ich sehe einen Himmel mit rötlichen Wolkenformationen. Bezaubernd, überwältigend, unglaublich schön!
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  • Ausrüstung

    2016年6月27日, ノルウェー ⋅ ⛅ 12 °C

    Ein Regentag ohne besondere Ereignisse. So informiere ich dich heute ausführliche über meine Ausrüstung und Material.

    Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand bei dieser Reise ist sicherlich mein Rad! Und das zeigt sich altersschwach. Mehr als 20 Jahre fahre ich schon mit diesem Trek-Rad aber noch nie fuhr ich so viele Kilometer wie in diesem Jahr. Das macht sich bemerkbar, schon einige Male musste ich auf dieser Reise eine Werkstatt aufsuchen.

    Gleich zu Beginn in Passau brauchte ich Unterstützung bei der Halterung der vorderen Taschen. Die Halterung war locker und beim Festschrauben drehte ich die Schraube ab. Der Mechaniker improvisierte und montierte die Halterung neu.

    Die Schaltung ließ ich mir vor dieser Reise neu machen, sie funktioniert auch, aber nicht einwandfrei. Verschiedene Mechaniker bemühten sich vergeblich, sie perfekt einzustellen. Beim Schalten auf den kleinsten Gang habe ich mit diesem schweren Gepäck immer wieder Schwierigkeiten. Mal springt die Kette nicht auf den kleinen Kranz, dann wiederum springt sie zu weit und fällt nach innen hinaus. Beides ist beim Bergfahren kein Vergnügen.

    Der Seitenständer und der Gepäcksträger zeigten sich altersbedingt müde. Sie waren dem schweren Gewicht nicht gewachsen. Der Ständer konnte gerade gebogen werden und ich hoffe, dass er bis zum Ende dieser Reise seinen Dienst macht. Der Gepäcksträger gab den Geist auf, die Streben sind auf einer Seite komplett abgebrochen, der Gepäcksträger musste erneuert werden und er sollte mir keine Schwierigkeiten mehr machen.

    Allerdings machte der Radmechaniker bei der Montage einen Fehler. Durch die Streben des neuen Gepäckträgers wurde die Bremse blockiert sodass ich einige Tage später keine Bremswirkung mehr hatte. Wieder mußte ich in die Radwerkstatt, neue Bremsbeläge aufs Rad und weiter geht die Fahrt.

    Der Platten, den ich in Deutschland hatte, nun ja, der kann jederzeit passieren und ist schnell behoben. Ich reise hier im wenig besiedelten Gebiet mit 2 Ersatzschläuchen. So fühle ich mich sicher und kann jederzeit einen Schlauch wechseln.

    Neben den beiden Schläuchen habe ich noch Radwerkzeug für kleine Reparaturen bei mir. Kabelbinder, Schnüre, Klebeband und Gummizüge für diverse provisorische Problemlösungen (den Gepäcksträger konnte ich damit soweit fixieren, dass er mein Gepäck 50 km zur nächsten Werkstatt trug) sind auch in meinem Werkzeugsack. Kleber und Schrauben für alle Fälle führe ich ebenfalls mit mir. Kettenöl, Putzfetzen und eine kleine Luftpumpe fehlen auch nicht. Und ich hoffe, diesen Werkzeugsack nicht allzu oft auspacken zu müssen, er ist ganz unten in einer großen Tasche verstaut.

    Die tolle neue Lichtanlage am Rad funktioniert hervorragend. Das Licht werde ich allerdings nur in den Tunnels brauchen. Im Freien ist es bis 23.00 so hell dass man kein Licht benötigt. Und um 3.00 ist es wieder taghell , so brauche ich das Radlicht am Morgen auch nicht. Auch das Aufladen meiner Geräte mittels Dynamo ist perfekt. Bei Regen kann ich es nicht benützen da die Steckverbindung nicht wasserfest ist und wenn die Radstrecke zu viele Steigungen aufweist funktioniert das Aufladen auch nicht. Eine Mindestgeschwindigkeit von zirka 12 km/h ist für die Stromerzeugung notwendig.

    Gute Radkleidung ist mir bei jeder Tour wichtig. Für warme Temperaturen die kurzen Kleidungsstücke bis hin zur winterlicher Radgarderobe inklusive warmer Unterwäsche und Winterjacke habe ich dabei. Auch mit Regenkleidung fürs Radfahren habe ich mich gut ausgestattet: Regenumhang, - jacke, - hose, und Regenüberschuhe. Um bei Regen trocken zu bleiben muss ich mir diese Regenkleidung nur rechtzeitig überziehen. Und dann, ich kann es selbst kaum glauben, aber es funktioniert. Mit dieser Regenkleidung bleibe ich nicht ewig, aber tatsächlich stundenlange im Regen trocken.

    Zugehörig zum Rad sind die wasserdichten Radtaschen, sie sind ausgezeichnet und halten jeden Regen stand, von besonderer Wichtigkeit. Auch der wasserdichte Zeltsack mit allen Schlafsachen (Zelt, Unterlage, Schlafsack, Decke, Schlafkleidung,) leistet mir gute Dienste. Als Schlafbekleidung habe ich ein Langarmshirt mit Kaputze bei mir. Die Kaputze ist bei kühlen Temperaturen toll. Da man über den Kopf sehr viel Wärme verliert kann man die Wärme auch mit Kaputze halten.

    Weiters habe ich kleine Radreiseführer mit Etappenvorschlägen und Tips zur Tourenplanung und eine Übersichtskarte für jedes bereiste Land bei mir. Die Detailkarten kaufe ich mir vor Ort und schenke sie anschließend weiter (falls ich Besuch aus der Heimat bekomme, kommen diese Karten mit der Gästin nach Hause ☺).

    Auch zum Kochen bin ich ausgerüstet. Benzinkocher, Campinggeschirr, Becher, Besteck und eine Thermoskanne sind meine Grundausrüstungund. Die Thermoskanne fülle ich mit kochenden oder heißen Wasser und so kann ich jederzeit Tee oder Kaffee machen. Bei kalten Temperaturen kann ich mit diesem heißen Wasser meine Trinkflasche vor dem Einfrieren schützend ☺. Mit Essbarem bin ich auch immer gerüstet. Nudeln, Cousous, Reis oder Kartoffel habe ich immer in meiner Packtasche. Diverse Packerlsuppen - und saucen, Fischdosen und vereinzelte Konserven machen meine Essensvorräte komplett. Mit Salz und zwei unterschiedliche Gewürzmischung komme ich auf Reisen beim Kochen aus.

    Bei den Kleidungsstücken erscheinen mir Stücke die für verschiedene Zwecke geeignet sind sinnvoll Meine lange Hose kann ich zum Wandern, Radfahren oder als schwarze Alltagshose verwenden. Weiters ist eine kurze Hose, ein langes und ein kurzes Shirt, Unterwäsche und ein Paar Trekkingschuhe mit denen ich Wandern, Stadtbesichtigen und Radfahren kann in meinem Gepäck. Die Flipflops verwende ich als Badeschlapfen und bei Schönwetter als Sandalenersatz. Ein Sommerkleid dient mir in Räumen oder bei heißem Wetter als Nachtbekleidung oder eben als Sommerkleid. Ein Pikini noch und das wars auch schon.

    Bei den Toilettsachen habe ich den Fön und die Schminksachen zu Hause gelassen ☺. Ein kleines 1. Hilfe Packet und die nötigsten Pflegeartikel habe ich bei mir.

    Besonders hilfreich erscheinen mir die kleinen Helferlein, die leicht sind und vielseitig verwendbar sind: Gummiringerl, Sicherheitsnadeln, Zeitungspapier (für nasse Schuhe), Schmutzwäschesack, Toilettpapier.

    Um meine Sachen in den großen Taschen einfach zu finden und gut Ordnung halten zu können, verwende ich einzelne Nylontaschen. Eine Tasche mit Toilettsachen, eine Tasche mit allem Notwendigen zum Kaffeemachen, ein Schmutzwäschesack, Regensachen, Radernährung für Unterwegs, eine Wertsachentasche die ich immer bei mir habe, ...... Dieses System hat sich bei mir gut bewährt und ich muss nicht lange suchen ☺. Zum Suchen würde mir ohnedies die Geduld fehlen, ich kann suchen überhaupt nicht leiden.

    Ich glaube, das ist meine ganze Ausrüstung. Alles zusammen wiegt rund 35 kg. Manche Radreisende haben deutlich weniger Gepäck, aber ich wüßte nicht was ich weglassen kann ohne meine Autonomie und Unabhängigkeit zu reduzieren.
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  • Bergen

    2016年6月28日, ノルウェー ⋅ ☀️ 13 °C

    Die Stadt Bergen, wunderschön an der Westküste gelegen, eingebettet in Berg und Fjorde hat einiges zu bieten. Kulturell gibt es hier zahlreiche Museen zu besichtigen, diverse Musik - Festivals mit traditioneller und moderner Musik, architektonisch zeigt es vor allem Altes, die Festung, Kirchen und unzählige bezaubernde Holzhäuser. Als Handelsstadt mit langer Tradition ist der Stadtteil "Bryggen" mit mitteralterlichen gut erhaltenen Holzhäusern besonders berühmt und sehenswert. Der Fischmarkt am Hafen präsentiert sich als touristischer Höhepunkt.

    Was mich allerdings in dieser Stadt am meisten beschäftigt und beeindruckt ist das Wetter. "Es regnet immer", sagen die Einwohner der Stadt und dennoch lieben sie ihren Wohnort und leben gerne hier. 280 Tage regnet es pro Jahr, der Rekord liegt bei 92 Regentage hintereinander. Stell dir das einmal vor, es regnet 3 Monate jeden Tag! Und trotzdem gibt es viel Zuwanderung aus dem benachbarten Schweden und Deutschland.

    2 Tage regnet es bei mir schon hier und ich bin im Regen in der Stadt unterwegs. Gut für das Schlechtwetter ausgerüstet bin ich dennoch nicht zufrieden. Die Einheimischen allerdings gehen mit ihren Kaputzenjacken durch strömenden Regen ohne die Miene zu verziehen oder die Schritte zu beschleunigen. Sie gehen durch den Regen als ob nichts wäre. Auch Läufer und Radfahrer sind viele unterwegs. Meine Bewunderung ist groß. Ich bin nicht sonderlich heikel bei Regenwetter, aber dieses ausdauernde Regenwetter ist mir nicht gleichgültig, meine Stimmung ist gedämpft. "Der gestrige Regen war harmlos, eher wenig", sagt mir meine Gastgeberin. Wie kann man nur bei diesem grauen, feuchten Wetter ruhig und gut gelaunt durch die Straßen spazieren? Unglaublich!

    Meine Stimmung ist auf einem neuen Tiefpunkt. Ich recherchiere zum 1. Mal auf dieser Reise bezüglich einer Rückfahrmöglichkeit ins sonnige Wien. Lange mache ich dieses feuchte Wetter nicht mehr mit. Meine Kleidung wird seit 2 Tagen im geschlossenen Kellerraum nicht trocken und auch meine Schuhe bleiben nass. Und das ewige An- und Ausziehen von Jacke und Regenkleidung nervt mich auch.

    Heute, nach 2 Tagen Regen zeigen sich doch vereinzelte Sonnenfenster und blauer Himmel. Es gibt sie doch noch, die Sonne. Ich fahre mit dem Rad ohne Gepäck den Hausberg Floien hoch und muss in diesen 40 min. nur 2x die Regenkleidung überwerfen, schon ein Fortschritt zum gestrigen Tag. Oben angelangt kommt tatsächlich die Sonne für 30 min hervor. Das sind meine kleinen Highlights in der Stadt Bergen.

    Erstaunlicherweise bleibt der Nachmittag trocken und sogar großteils sonnig. Ich fahre zurück zu meinem tristen Kellerraum, hänge die Kleidung zum Trocknen in die Sonne und bewache sie. Es könnte jederzeit innerhalb weniger Minuten zu regnen beginnen, dann wäre wieder alles patschnass,. Das will ich nicht riskieren und so verbringe ich einen Großteil des Nachmittags im Garten. Neben dem Bewachen der Kleidung packe ich in Ruhe meine Taschen für die morgige Abfahrt, koche nochmals richtig auf und erledige einiges im Internet.
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  • Heim nach Austria

    2016年6月29日, ノルウェー ⋅ ☀️ 13 °C

    50 Radkilometer benötige ich um meine miese Stimmung aus meinem ungemütlichen Keller mit den ungewöhnlichen WS Gastgebern in Bergen loszuwerden. Die Warmshowers in Norwegen sind nicht so mein Fall, auf 3/4 meiner Anfragen bekomme ich keine Antwort. So kenne ich diese Online-Gemeinschaft nicht, in den bisher bereisten Ländern habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Und meine gestrige Gastgeberin, nun ja, der Kellerraum war nicht das Schlimmste, es war besser als im Regen im Zelt zu schlafen. Aber der Umgang mit mir als Gast, ich weiß nicht, sehr ungewöhnlich und nichts für mich. In diesen 3 Tagen sahen wir uns einmal beim Abendessen, ansonsten ging die Frau ihrer Wege und sagte oder erklärte mir im Haus auch nichts. Bevor ich ankam teilte sie mir per sms mit, wie ich ins Haus komme und dass ich im Keller schlafen kann. Das war die ganze Erklärung. Ich fühlte mich in diesem Haus nicht wohl und hatte schreckliches Heimweh.

    Heute auf der Fahrt sehe ich einen Weigweiser, der mein Heimweh verstärkt. "Austroheim 21" steht auf dem Schild. Zwei Buchstaben fehlen, "Austria" sollte es heißen. Und die Zahl 21? Kilometer nach Österreich können es nicht sein, aber vielleicht Tage. Möglicherweise bin ich in 21 Tagen in Austr(ia) (da)heim? ... Bis zum Nordkapp werde ich auf jeden Fall nicht kommen. Dafür habe ich zu viele Schleifen auf landschaftlich schönen Strecken oder zu Freunden gemacht. Und Gedanken von welcher Stadt ich mit Zug, Bus oder Flieger zurück nach Wien komme, mache ich mir schon. Die Städte und Verkehrsverbindungen werden jedoch mit jedem Tag weniger.

    Nichts desto trotz, das Radfahren macht auch im Regen und trotz zahlreicher Hügel und steiler Rampen wieder Spaß. Der Regen macht mir in den Pausen und abends zu schaffen. Untertags lassen sich trockene Orte zum Essen oder Ausruhen nicht immer finden. Oft esse ich halbtrocken unter Bäumen, muss aber schnell weiterziehen. Es ist ungemütlich und beim Sitzen auch kalt.

    Und Abend im Regen einem Platz zum Schlafen zu finden gestaltet sich auch etwas schwierig. Campingplätze und Hütten zum Schlafen sind selten. So halte ich Ausschau nach einem Zeltplatz in der Nähe einer Unterstellmöglichkeit. Heute werde ich fündig, eine frisch gemähte Wiese neben einer überdachten Bushaltestelle. Glück im Regenwetter! Es regnet die ganze Nacht und ich kann mich am Morgen nicht aufraffen, in den Regen hinauszuschlüpfen. Wach liege ich lange im Zelt und lasse meinen Gedanken freien Lauf. Keine Ahnung, wie ich bei diesem Sauwetter weitermachen soll? Es muss doch einmal zu regnen aufhören, ewig kann das Wetter doch nicht so regnerisch bleiben? Wie lange brauche ich wohl um aus diesem regenreichen Gebiet hinauszufahren? Wie und wo werde ich am nächsten Abend einen Platz zum Schlafen finden? Wie kann ich meine Reise bei diesem Wetter umorganisieren? Viele Gedanken und keine Antworten gehen durch meinen Kopf.

    Doch dann höre ich kein Prasseln der Regentropfen auf die Zeltwand mehr. Es hört zu regnen auf! Schnell schlüpfe ich aus dem Zelt, packe meine Sachen und bringe alles ins Trockene zur Bushaltestelle. Ja, geschafft! Ich kann in Ruhe unter einem Dach Kaffee trinken, das Zelt notdürftig trocknen, geordnet einpacken und einen neuen Tag beginnen lassen.
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  • Fjorde, Berge und eine Überraschung

    2016年6月30日, ノルウェー ⋅ ⛅ 12 °C

    Regen die ganze Nacht, Morgenkaffee im Bushäuschen und bei trockenem Wetter entlang von Fjorden bis zur Frühstückspause. Ich bewege mich durchs Land der Fjorde. Einen Fjord nach dem anderen fahre ich entlang. Und jeder Fjord ist anders, die Steine und Klippen direkt neben dem Meer beindrucken mich gewaltig. Die Dörfer werden immer seltener und den ganzen Tag sehe ich keinen Supermarkt, keine Tankstelle oder ein Lokal. Auf meiner Landkarte sind auch Häuseransammlungen eingezeichnet, dort stehen zwischen 2 und 10 Häuser und sonst nichts. An solchen Häuseransammlungen fahre ich des Öfteren vorbei, aber kein Dorf oder Städtchen passiere ich.

    Zwischen den einzelnen Fjorden geht es über Brücken, durch Tunnels, über Berge oder Fähren. Die Landschaft ist einmalig, atemberaubend schön. Trotz Weltuntergangswetter kann ich die Naturschönheiten genießen.

    Das Wetter ist mehr als bescheiden. Es schüttet den ganzen Nachmittag, es weht heftiger Sturm und die nassen Abfahrten sind kalt. 11 Grad hat es untertags. Über jede Minuten ohne Regen freue ich mich. Zum Glück kann ich bei diesem unfreundlichen Wetter die Mittagspause auf einer Fähre mit Innenraum verbringen. Ich sitze für 1 1/2 Stunde im warmen und trockenen Raum und esse eine 200g Packung Schokolade. Die letzte Rippe ist mir eigentlich zu viel, aber so ein kleines Stück wieder einzupacken lohnt sich auch nicht.

    Nach der Überfahrt geht es im starken Regen weiter entlang von Fjorden und über Berge. Auch heute werde ich keine Hütte für die Nacht finden. Es gibt hier in der Gegend einfach nichts zum Nächtigen. Ich werde wieder irgendwo mein Zelt aufschlagen oder vielleicht in einem Bushäuschen schlafen? Zum Glück gibt es viele Busverbindungen und somit Busstationen. Diese überdachten Plätze machen mir den heutigen Tag erträglich. Für das Abendessen richte ich mich in solch einer Bushaltestelle ein. Kleidung zum Trocknen aufhängen, warm anziehen und Kocher anwerfen. Und wie ich so mitten im Kochen bin kommt die Überraschung.

    Es bleibt ein Auto stehen. Das Ehepaar spricht mich an und lädt mich zu sich nach Hause zum Abendessen ein. Nach kurzen Überlegungen willige ich gerne ein. Sie wohnen in einem netten Häuschen nur wenige Meter entfernt. Herzlich werde ich willkommen geheißen. Ich kann diese Freundlichkeit kaum glauben. Sie sind so nett! Ihr Haus ist herrlich gelegen, sauber und gemütlich, mit Blick auf einen See. Das Abendessen, vom Hausherrn gekocht, schmeckt super gut und die Unterhaltung ist sehr angenehm. Ich bekomme einen Platz zum Trocknen meiner nassen Kleidung, ein Zimmer zum Schlafen, eine Dusche und ...... Am Abend machen wir einen gemütlichen Regenspaziergang durch den Wald zu einem kleinen Wasserfall . Und ich kann es nicht so recht fassen, so nett, so freundlich, so angenehm, so herrlich! Mehrmals laden sie mich ein, einige Tage bei ihnen zu bleiben.Ich sage zu und werde Morgen beim Bootsausflug zum Schwimmen und Fischen im Fjord mitmachen.
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