Auf nach Norden

April - August 2016
Ein 109-Tage Abenteuer von Monika Weiterlesen

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  • Etappenübersicht Juni

    30. Juni 2016 in Norwegen ⋅ 🌧 15 °C

    1. Kope – Kopenhagen: 50 km, 3:30 h, heiß, deutsche WS
    2. Kopenhagen Stadtbesichtigung, heiß
    3. Kopenhagen Stadtbesichtigung, heiß
    4. Kopenhagen Strand, heiß, Picknick mit WS im Park
    5. Kopenhagen – Helsingborg: 70 km, 4:30 h, heiß, sehr netter WS im Strandhaus
    6. Helsingborg – Ängelholm: 80 km, 4:45 h, heiß, Campieren am Strand, 3000 km

    Radweg Kattegattleden
    7. Ängelholm – Steningen: 95 km, 5:30 h, Campieren am Strand
    8. Steningen – Kärradal: 80 km, 4:45 h, Campingplatz
    9. Kärradal – Billdal: 95 km, 6 h, Campen im Wald mit Christian

    Von Göteburg nach Oslo
    10. Billdal - Jörlanda: 80 km, 5 h, Göteburg besichtigen
    11. Jörlanda - Lysekil: 80 km, 5 h, Camping am Meer mit rundum Felsen um SKR 280,-
    12. Lysekil – Tanumshede: 75 km, 4:30 h, hügelig
    13.Tanumshede – Strömstad: 55 km, 3:15 h,
    14.Strömstad – Fredrikstad: 70 km, 4:30 h, Großeinkauf vor Grenze, Reparatur Gepäcksträger
    15.Fredrikstad – Ski: 80 km, 5:30 h, Regentag, Camping im Industriegebiet
    16. Ski – Oslo: 25 km, 1:45 h, toller EkebergCamping
    17. - 19. Oslo mit Andrea im Hotel und Stadtbesichtigung

    Von Oslo nach Bergen
    20. Oslo – Honefoss: 70 km, 5:15 h, starker Regen, Schotter, viele Steigungen
    21. Honefoss – Flä: 95 km, 6:15 h, viele Hm, viel Schotter, landschaftliche Highlights, 4000 km
    22. Flä – Asen: 70 km, 5:15 h, viele Hm, landschaftliche Highlights
    23. Asen – Hardangavidda: 80 km, 6 h, nur bergauf, Campen neben Schneefelder
    24. Hardangavidda – Kvanndal: 115 km, 6:30 h, starker Regen, Nacht in Hütte
    25. Kvanndal – Eikedalen: 65 km, 4:45 h, sonnig, warm, wellig,
    26. Eikedalen – Bergen: 70 km, 4:45 h, Regen, WS in Keller nächtigen
    27. und 28.: Bergen Stadtbesichtigung

    Von Bergen nach Bodö
    29. Bergen – Eide: 90 km, 6 h, Regen
    30. Eide – Loneland: 65 km, 4:30 h, starker Regen, Weltuntergangstimmung, Maria und Terje laden mich in ihr Haus ein
    31. Bei Maria und Terje: Fischen und Schwimmen im Dalsfjord
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  • ☺☺☺☺☺☺☺☺☺

    1. Juli 2016 in Norwegen ⋅ ⛅ 12 °C

    Was für ein Tag ☺☺☺☺! Maria und Terje, das freundliche Ehepaar welche mich gestern bei strömenden Regen im Bushäuschen ansprachen und einluden, sie sind sensationell ☺☺☺☺!

    Nach dem gemeinsamen netten Frühstück fahren wir zum See. Für den Vormittag ist trockenes Wetter prognostiziert und es bewahrheitet sich auch. Mit dem Boot fahren wir im ruhigen Fjord Richtung Meer. An einem netten Plätzchen inmitten des Wassers stoppen wir. Maria springt ins Wasset, ich steige langsam die Stufen vom Boot hinunter. Die Lufttemperatur ist 15 Grad, das Wasser ebenso. Es ist herrlich!!! Gemeinsam mit Maria schwimme ich im Fjord, die geringe Wassertemperatur ist überraschend angenehm, es ist unglaublich schön! Ich jauchze vor Freude ☺☺☺. Ich bin glücklich! So toll, so himmlisch, paradiesisch, alles in mir lacht. Mir fehlen wieder einmal die Worte, dieses Gefühl tatsächlich zu beschreiben. Ich genieße das gemeinsame Schwimmen mit Maria während Terje im Boot neben uns herfährt.

    Anschließend packen wir uns gut ein, es ist doch ein wenig kühl, und die Fahrt geht weiter. Wir fahren an zwei schwimmenden Fjorddelfine vorbei zu einem guten Fischplatz. Zum 1. Mal in meinem Leben stehe ich mit einer Angel in einem Boot und warte aufs Anbeisen. Maria hat den 1. Fisch nach wenigen Minuten an der Angel. Innerhalb kurzer Zeit fängt jeder von uns 2 Fische: Scholle, Wels, Kabeljau. Ich bin sehr aufgeregt als ich die Fische an meiner Angel spüre und Terje hilft mir, sie sicher ins Boot zu bringen. Teilweise sind es große und beeindruckende Fische. In Summe haben wir mehr als 10 kg Fisch im Boot. Es ist eine Wucht. Und dann kommt pünktlich laut Prognose um 13.00 der Regen.

    Ein gemütlicher Nachmittag im Haus, nette Gespräche und viel Humor folgt. Die Fische werden ausgeräumt, geputzt, teilweise eingefroren und für den Abend zubereitet. Es gibt fangfrische Scholle zum Abendessen, aber so guten Fisch habe ich noch nie gegessen.

    Meinen Plan, morgen weiterzufahren lasse ich fallen. Nach mehrfacher Aufforderung, noch länger zu bleiben, sage ich zu. Morgen soll wieder starker Regen kommen, für Sonntag ist Wetterbesserung angesagt. So bleibe ich voll Freude noch einen Tag bei diesen gastfreundlichen Menschen.
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  • Neue Freunde

    2. Juli 2016 in Norwegen ⋅ ☁️ 12 °C

    Noch ein Tag mit meinen neuen norwegischen Freunden: Spaziergang am See, Plantschen im eiskalten Fluss, viel Spass und wieder köstlichen Fisch zum Abendessen. Unglaublich, wie wohl und vertraut ich mich hier mit diesen Menschen, die ich erst 2 Tage kenne, fühle.

    Trotzdem fahre ich morgen schweren Herzens weiter, ein wehmütiger Abschied. Aber der nächste Winterurlaub in Norwegen ist schon in meinem Kopf, hier in diesem Haus mit diesen Menschen.
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  • Amüsantes im Regen

    3. Juli 2016 in Norwegen ⋅ ⛅ 10 °C

    Zurück auf der Straße, zurück im Regen! Diesen Regen kannst du dir allerdings nicht vorstellen. So etwas gibt es bei uns nicht. Tagelang und stundenlanger Dauerregen, kein Nieseln und kein Gewiitter, anhaltender starker Dauerregen. Es regnet und regnet und regnet und ...... plötzlich kommt die Sonne, ...... für 10 min .... und dann regnet es wieder und regnet und regnet und ...... Und trotzdem sitze ich am Rad, sehe die unzähligen Wasserfälle, die einen Vergleich mit den Krimmler Wasserfällen durchaus standhalten, die rauschenden Wildbäche, die Blumen und Erdbeeren am Straßenrand, die felsigen und schneebedeckten Berge im Hintergrund und erfreue mich daran. Ich kann es selbst beinahe nicht glauben, dass ich mich mit solch nassen Wetter so gut arrangieren kann, die Schönheiten rund um mich wahrnehmen und genießen kann.

    Als die Regenregion noch neu für mich war, wunderte ich mich über die Einheimischen. An meinem ersten starken Regentag kam ich mit einem Läufer ins Gespräch. Warum er bei solch Regenwetter läuft, fragte ich ihn. "Es regnet immer. Wenn ich laufen will, muss ich im Regen laufen" antwortete er mir. Damals hielt ich das für unmöglich, für eine Übertreibung. Jetzt weiß ich, was er meinte.

    Gestern erzählte Terje einen Witz über die Bewohner der Stadt Bergen. Ich finde diesen Witz köstlich, vielleicht kannst du auch darüber lachen: Eine Gruppe von Menschen sitzt rund um ein Lagerfeuer. Einer nach dem Anderen wirft etwas ins Feuer um die Flammen am Brennen zu halten. Ein Teilnehmer der Gruppe allerdings wirft seinen Teil jedes Mal weg vom Feuer. Alle wundern sich darüber. Schließlich fragt ihn ein Gruppenmitglied warum er sein Stück jedes Mal wegwirft. "Das kommt aus Bergen, das brennt nicht." .... Du verstehst den Witz nicht? .... Das Stück aus Bergen ist zu nass, es würde das Feuer löschen...... Aber, gäbe es die Hexenverbrennungen noch und würde ich als Hexe auf den Scheiterhafen landen, ich hätte Glück. Ich würde auch nicht brennen bei so viel radfahren im Regen☺.

    Eine andere Geschte: Ein norwegischer Radfahrer, ich traf ihn im Süden als es noch sonnig warm war, meinte: "Das Schöne an diesen hellen Nächten ist unter Anderem, dass du in der Nacht radfahren kannst. Ist es am Tag zu heiß, fährst du nachts und schläfst am Tag." Derzeit amüsiert mich das. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu heiß ist. Heute packe ich zum 1. Mal meine warmen Winterhandschuhe aus um meine Hände zu wärmen.

    Und trotzallem, immer wieder kann ich Tag und Nacht das Schöne genießen. Auch nachts freue ich mich regelmäßig über die herrliche Ausblicke aus dem Zelt in meinen schlaflosen Nächten.
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  • Sonne, den ganzen Tag

    4. Juli 2016 in Norwegen ⋅ ⛅ 13 °C

    Es gibt sie noch, die Sonne, ich hatte einen ganzen Tag ohne Regen, einen ganzen trockenen Tag. Und wäre das Wetter jeden Tag trocken, ich würde tatsächlich diese Schönheit nicht aushalten. Ich würde platzen vor Glück!

    Unglaublich war der heutige Tag. Am Beginn fahre ich eine Nebenstraße ohne Verkehr entlang dieses verzaubert wirkenden Sees, dann durch ein enges Flusstal umgeben von Felswänden mit unzähligen Wasserfällen neben einen türkisfarbenen Wildbach, über Anhöhen mit Blick auf diverse Gletscher und Fjorde. Bezaubernd und himmlisch schön der ganze Tag!

    Nach einem kurzen Radtag treffe ich mich wie vereinbart mit Maria und Terje, meinen neuen Freunden aus Flekke, auf einem Campingplatz. Wir haben beim Abschied aus deren Haus überlegt, wo ich wohl in 2 Tagen sein werde. Mittlerweile kann ich das recht gut vorausplanen. Eine Autostunde ist ein Radtag, diese Regel stimmt ziemlich genau. Geht es auf schönen Straßen flach dahin, mache ich mit dem Rad rund 120 km, soviel wie ein Auto in einer Stunde. Auf schlechten Belag und hügelig bis bergigen Strecken kommt man auch mit dem Auto langsamer voran und fährt rund 80 km/h. Auf solchen Wegen lege ich am Tag auch nur 80 km zurück. Für mich waren es zum Treffpunkt 2 Radtage, für Maria und Terje mit dem Auto 2 Stunden Fahrzeit.

    Es ist schön, die Beiden wiederzusehen und wir verstehen uns auch in dieser anderen Umgebung blendend. Nach einem gemeinsamen Essen gehen Maria und ich schwimmen, die Wassertemperatur ist in diesem Fjord um einiges geringer, trotzdem ist es ein tolles Erlebnis für mich. Alleine wäre ich sicher nicht ins Wasser gestiegen, umso schöner ist es, eine Gefährtin zu haben. Anschließend machen wir wieder einige Spiele "Skip-bo". Ich habe dieses Kartenspiel vor einigen Tagen bei ihnen gelernt und wir haben unseren Spaß. Ich gewinne sogar zwei Mal. Dann heißt es noch einmal Abschied nehmen, aber ich bin sicher, wir werden uns wiedersehen, in Wien oder in Norwegen.

    Abends nehme ich mir Zeit für eine ausführlichen Tourenplanung für die verbleibende Zeit. Ja, der Abend mit Ulrike im Taubertal, den wir teilweise mit Etappenplanung verbrachten, war nachhaltig...... In Trondheim , ich werde in einer knappen Woche dort sein, möchte ich mich um meine Rückreise kümmern. Das Nordkapp geht sich zeitlich nicht mehr aus. Norwegen ist unendlich groß und lang. Dreht man Norwegen um 180 Grad, d. h. der südliche Punkt des Landes bleibt und man dreht den nördlichsten Punkt nach unten, so reicht Norwegen bis ans Mittelmeer.

    Am Nordkapp anzukommen war mir von Anfang an nicht so wichtig. Ich machte zahlreiche Umwege, bevorzugte kleine, landschaftlich schöne Straßen und Wege und besuchte viele Freunde. Unterwegs zu sein war und ist mein Ziel. Rad zu fahren, schöne Landstriche kennenzulernen, interessante Begegnungen zu machen und Abenteuer zu erleben sind die Schwerpunkte meiner Reise.

    Meine derzeitigen Überlegungen sind bis Tromso zu fahren, das sind noch 1700 km. Plane ich mit einem Sicherheitspolster für diverse Ausfälle wegen Pannen, Müdigkeit oder Sonstigen müßte ich in 3 - 4 Wochen dort sein. Meine Etappenplanung werde ich die nächsten Tage testen und dann in Trondheim meinen Rückflug Anfang August buchen.
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  • Seit 2 Monate unterwegs

    5. Juli 2016 in Norwegen ⋅ ⛅ 11 °C

    Während des Radfahrens habe ich die Idee, nach 2 Monaten einen Rückblick auf die Reise zu machen und für verschiedene Faktoren Smiles zu vergeben. Aber das geht nicht. Faktoren wie Befindlichkeit, Begegnungen, Abenteuer, Landschaft Wetter, .... es ist wellenförmig. Derzeit bin ich ganz oben auf der Welle, ausgenommen beim Wetter. Die Natur wird noch immer schöner , es ist ohnedies seit Langem eine Wucht, die netten Menschen der letzten Tage sind unglaublich, das Rad rollt unter mir fast von alleine, ich taumel auf Glückswolken dahin....... Aber je höher die Welle, umso tiefer ist das Wellental. Und das nächste Tief wird kommen, vermutlich nach den anstrengenden Bergetappen der nächsten Tag. Heute habe ich das Fjordland verlassen und der Schnee kommt wieder näher. Es ist abends recht kalt, Flies, Winterjacke, Haube und Handschuhe sind gut verträglich. Und die Berge warten auf mich.

    Aber eines ist gewiss: Landschaftlich wird es immer beeindruckender. Norwegen hat schon viel zu bieten, eine Reise hierher lohnt sich auf alle Fälle. Ja, das Land ist teuer, aber es ist durchaus auch möglich, billig zu reisen. Für das Schlafen zahle ich selten, die Möglichkeit des freien Campierens und die Gastfreundschaft machen das möglich. Das Essen koche ich mir meistens selbst und so brauche ich nur den Supermarkt, die tägliche Ration Mehlspeisen und gelegentlich Kaffee. Mein Urlaubsbudget ist bei Weitem nicht ausgeschöpft, da gibt es noch reichlich Platz noch oben. Aber wofür, wozu? Ich habe alles was ich brauche und mit Geld kaufen kann.

    Ein Detail am Rande: Ich werde eine lokale Berühmtheit hier, ich komme in die Zeitung! An einem Aussichtspunkt spricht mich ein Einheimischer in deutsch an. Er schreibt für eine Touristenzeitung und ist auf der Suche nach Aktivitäten für Touristen hier in Norwegen. Er befragt und fotografiert mich und verspricht mir, eine Ausgabe der Zeitung mit dem Artikel über mich zu schicken.

    Nun gut, jetzt werde ich doch einen Versuch machen, für verschiedene Faktoren Smiles zu vergeben. Diese Bewertung bezieht sich allerdings großteils auf meine 3 Wochen in Norwegen.

    Landschaft: ☺☺☺☺☺ Einzigartige Berge, Fjorde, Wasserfälle, Wildbäche und Seen gehören hier zum Landschaftsbild. Einmalig schön!

    Abenteuer: ☺☺☺☺ Kaum ein Tag vergeht ohne Abenteuer. Nie weiß ich, was mich in einer Minute, Stunde oder am Abend erwartet. Wird es regnen, treffe ich Menschen, komme ich zu einem Campingplatz, wird meine Wäsche trocken, ..... Nichts desto trotz, ein wenig Platz nach oben ist noch frei

    Radfahren:☺☺☺ 4700 km mit vielen Hm bin ich in Summe schon gefahren. Mein Körper, insbesonders meine Beine funktionieren noch hervorragend, vielleicht sogar besser als zu Beginn der Reise. Wenn es ein bißchen einfacher zu fahren wäre würde es mir allerdings auch reichen.

    Begegnungen:☺☺☺☺☺ Radfahrer traf ich kaum, aber viele Freunde, Autoreisende und Einheimische habe ich kennengelernt. Die unterschiedlichsten Menschen gaben mir Quartier, eine Sozialstudie über die verschiedenen Persönlichkeiten und Familienstrukturen wäre durchaus interessant. Nicht nur eine Schlafmöglichkeit, auch mit Unterhaltung, Essbarem - Selbstgekochtes bis zu exquisiten Speiselokal - und Trinkbarem wurde ich
    verwöhnt. Zusätzlich wurde ich mit diversen nützlichen Gegenständen reichlich
    beschenkt: Landkarten, Reiseführer, Zeltlampe, Pannenweste, Kartenspiel, ......

    Befindlichkeit:☺☺☺☺ Einmal hoch oben und dann geht es wieder berab. Ich wünschte, die Stimmungstiefs wären etwas höher.

    Wetter:☺☺ viel zu nass und kalt
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  • Geiranger

    6. Juli 2016 in Norwegen ⋅ ⛅ 7 °C

    Schon um 6.00 starte ich meinen Tag mit der üblichen Morgenroutine: Taschen packen, Zelt abbauen, Kaffee trinken, Rad beladen und ab zur Fähre über den Geirangerflord. Dieser Fjord ist sehr bekannt und wird von Touristen stark frequentiert. Auch ich finde ihn besonders imposant. Majestätisch, sogar ein wenig Furcht einflößend liegt er zwischen mehreren 100m hohen Felswänden, von Wolken umhüllt in dunklem Blau rund um die Fähre. Vorbei an unzähligen imposanten Wasserfällen und Bergbauernhöfen geht die Fahrt mit dem Schiff zum Touristenort Geiranger. Nach 1-stündiger Fahrt ist die Idylle vorbei. Mehrere Kreuzfahrtsschiffe liegen vor Anker, zahlreiche Busse stehe im Hafen und Unmengen Touristen tummeln sich auf den engen Straßen.

    Ich verlasse Geiranger schnell und beginne gleich mit der 1. Bergetappe des Tages. 15 Serpentinen fahre ich mit häufigen Fotostops hoch. Immer wieder habe ich schöne Ausblicke auf den Fjord mit seinen Felswände und Wasserfällen. Trotzdem sich die Sonne zeigt ist es kalt, auch bergauf fahre ich mit langer Hose und Langarmtrikot. 10 km geht es hoch bis knapp unter die Baumgrenze und dann folgt eine super tolle Abfahrt. Gut, dass ich vor diesen Bergen meine Bremsbeläge erneuert habe, gute Bremsen sind hier überlebenwichtig. Die Abfahrt führt mich gleich zur nächsten Fähre, über den nächsten Fjord und auch die nächste Gebirgskette wartet auf mich.

    Die Kälte macht mir heute zu schaffen. Ich bin gut angezogen, mir ist nicht kalt, aber die Kälte raubt mir meine Enerie. Trotz Sonnenschein setze ich mich zum Kaffee in einen windstillen, warmen Innenraum und mache eine lange Pause bevor ich mich wieder in die Berge begebe.

    Ein warmes windstilles Tal fahre ich entlang Richtung "Trollstiger", so heißt die berühmteste Gebirgsstraße Norwegens, das Bild mit etlichen Serpentinen ist vielen bekannt. Im gesamten Tal werden Erdbeeren gepflanzt, ein Erdbeerfeld neben dem Anderem und dazwischen die Verkaufsstände. Auch ich kaufe mir frische Erdbeeren als Nachspeise für den Abend. Leicht bergauf trete ich Kilometer für Kilometer, 30 km bergauf liegen vor mir. Die Steigung ist moderat, sie bewegt sich um 8 %, und ist einfach zu fahren. Der rauschende türkisfarbene Wildbach und ein ganz besonderer Wasserfall - er dreht sich im Kreis und spingt über mehrere Stufen - verschönern mir den Anstieg.

    Ich komme immer höher, es wird wieder kälter und schließlich holt mich auch der Regen wieder ein. Kaffee und Kuchen von einem dankbaren Radfahrer, der sich meine Luftpumpe ausborgt, bringt mir Abwechslung. Auch eine Unterhaltung mit einem entgegenkommenden Fahrer - er fährt vom Nordkapp nach Gibraltar - versüßt mir die Kälte und den nassen Anstieg.

    Auf der Passhöhe angekomnen regnet es noch immer und alle Berge um mich sind von Wolken umhüllt. Ich möchte diese Berge sehen bevor ich mich auf den Weg nach unter mache. So schlage ich wieder einmal am höchsten Punkt des Weges mein Zelt auf. Während des Aufbauens bemerke ich schon meinen Fehler. Es regnet, es ist kalt und ich habe keine Unterstellmöglichkeit. Aber wieder einpacken ist unmöglich, alles wäre nass. So baue ich meinen Schlafplatz neben einigen Wohnwägen auf knapp 1000 m.ü.M. frierend in den kahlen Bergen fertig auf. Und schon kommt die nächste nette Überraschung. Eine Italienerin vom Wohnwagen lädt mich zum Essen ein. Unglaublich! In 1/2 Stunde darf ich mich im warmen Wohnwagen zum Tisch setzen und mit dem jungen Ehepaar speisen. Sie sahen mich auf der Fähre zum 1. Mal und als sie mich den Berg hochkommen sahen, war ich für sie ein Held. Das Essen schmeckt natürlich hervorragend, der warme Raum ist toll zum Aufwärmen, die Unterhaltung ist nett, ...... Einfach unglaublich, wie immer wieder verschiedenste Menschen mich unterstützen und mich so gastfreundlich aufnehmen. Zum Früstück bin ich ebenfalls bei ihnen eingeladen.

    Mittlerweile ist es 22.00, draußen hat es nur mehr 5 Grad und ich bin gespannt, wie ich die Nacht überstehen werde. So kalt hatte ich es noch nie.
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  • Überglücklich

    7. Juli 2016 in Norwegen ⋅ ⛅ 13 °C

    In der Nacht kommt meine warme Kleidung zum Einsatz, ich habe genug warme Sachen und friere nicht. Und die Nacht am Berg hat sich gelohnt. Der Morgen ist trocken und einigen Sonnenfenster zeigen sich am Himmel. Ich fahre mit meiner Winterkleidung los, vorbei an steinigen Berggipfeln, Seen und spärlichen Wiesen. Die berühmte Serpentinenstraße "Trollstigen" fahre ich mit unzähligen Fotostops hinunter, die einmalige Berglandschaft läßt sich nicht mit Worten beschreiben. Unendlich schön!

    Unten angekommen erwartet mich die Wärme der Sonne. Beim Umziehen komme ich mit finnischen Reisenden ins Gespräch. Sie bestaunen ebenfalls die Berggipfel und erzählen mir, dass es in Finnland keine Berge gibt. Außerdem bewundern sie meine Fitness, die es mir ermöglicht, hier in diesem bergigen Gebiet mit dem Rad unterwegs zu sein. "Wenn ich alt und nicht mehr so stark bin werde ich das flache Finnland mit dem Rad bereisen" meine ich scherzhaft. Wir lachen gemeinsam und ich genieße die lustige Unterhaltung.
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  • Fähren, Tunnels und Brücken

    7. Juli 2016 in Norwegen ⋅ ⛅ 14 °C

    Erlebnisreiche Tage liegen hinter mir, die aufregenden Tage mit meinen neuen Freunden und die Fahrt über die Berge haben mich mit Glück erfüllt und auch ermüdet. Jetzt könnte wieder ein wenig Ruhe einkehren, nur radfahren und alltägliche Erledigungen würden für einige Tage reichen. Heute war so ein ruhiger Tag ohne größere Besonderheiten und OHNE Regen! Kein einziger Regentropfen den ganzen Tag!!!

    Das Fjordland habe ich vor einigen Tagen verlassen, allerdings nicht die Fjorde. Diese Wasserarme machen meine Radstrecke täglich länger als es auf der Karte aussieht. Beim Fahren mit der Fähre bin ich jedoch schon routiniert, 18 x überquerte ich auf meiner Reise schon einen Fluß oder einen Fjord mit der Fähre. Einsteigen und falls es etwas zu bezahlen gibt, kommt ein Ticketverkäufer auf mich zu. Hier in Norwegen sind die Fähren jedoch häufig kostenlos oder sehr billig. Die Fähre gilt als normales Verkehrsmittel und erscheint mir billiger als der Bus. Die Fähre nütze ich gelegentlich zum Aufwärmen, Wasser nachfüllen, Zähne putzen und waschen, Kaffee trinken und als willkommene Radpause. Meistens könnte die Fahrt für mich länger dauern.

    Vor einiger Zeit, vor Tagen oder Wochen - was weiß ich wann das war - durfte ich eine kostenlose Fährenrundfahrt machen. Ich kam im starken Regen zur Fähre, das Fährschiff legte gerade an. Leider fuhr diese Fähre in entgegengesetzte Richtung und meine Fähre sollte planmäßig erst in einer Stunde hier sein. Ich hätte im Regen so lange warten müssen. Der Ticketverkäufer meinte, ich solle mit ihm fahren und die Aussicht genießen. Das tat ich dann auch, 1h + 1/2h auf der Fähre im Warmen und Trockenen war damals eine Freude, die Aussicht war die Draufgabe. Wenn du dir vielleicht vorstellst, dass es beim Fähranleger ein Cafe oder Restaurante gibt, irrst du dich. Manchmal gibt es eine Toilette und eine Unterstellmöglichkeit, das wars dann auch. Kein Fahrplan, Ticketschalter oder Sonstiges. Die Straße endet beim Schranken vor dem Wasser und aus.

    Da zwischen den Fjorden meistens Felswände, Klippen und felsige Berge liegen, gibt es auch zahlreiche Tunnels. Viele Tunnels sind nur wenige Jahre alt und ich sehe viele Baustellen beim Bau neuer Tunnels. Die etwas längeren Tunnels sind fast immer für Radfahrer verboten. Mit dem Rad darf ich die alte Straße benützen, sie ist meistens herrlich zu fahren und landschaftlich sehr reizvoll. Diese autofreien Straßen sind oft an der Küste in den Felsen gehauen, mit tollen Ausblicken auf Fjorde, Seen und Flüsse. Der Nachteil dieser alten Straßen ist, dass es oft große Umwege bedeutet. Ist der Tunnel 3 km lang, ist meine Umfahrungsstrecke rund 10 km. Ja, eigentlich ist die Umfahrung beinahe immer zirka 3 x so lang wie der Tunnel.

    Heute muss ich erstmals mit dem Bus über bzw. unter einem Fjord durch. Es ist ein Tunnel unter dem Meer, der für Radfahrer und Fußgänger verboten ist. Mit dem Bus auf die andere Seite zu kommen gestaltet sich überraschend einfach. Das Fahrrad kann ich voll bepackt über 3 Stufen in den Bus heben, der Chauffeur hilft mir beim Einsteigen und das ist es. Ticket benötige ich nur für mich, das Rad darf gratis mit.

    Ja, und Brücken gibt es auch viele, teilweise ebenfalls sehr imposante kilometerlange Brücken mit ungewöhnliche Formen. Großteils haben sie einen Radstreifen auf Gehsteigniveau, einige wenige dürfen mit dem Rad nicht benützt werden. Dann heißt es wieder: Extraschleife.
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  • 5000 km in Kristiansund

    8. Juli 2016 in Norwegen ⋅ ⛅ 14 °C

    Von den Bergen hinunter ans Meer führt mich diese Tour. Die Atlantikstraße, eine sehenswerte Touristenstrecke wurde mir von etlichen Wohnmobil- und Radreisenden empfohlen. In den letzten Tagen traf ich seit Langem wieder Radfahren, täglich 2 -3 entgegenkommende Tourenfahrer vom Nordkapp. Anscheinend bin ich jetzt auf die Hauptroute gestoßen.

    Die begeisterten Erzählungen von der Atlantikstraße machten mich neugierig und ich ändere kurzfristig meine Tour. Und ja, tatsächlich sehenswert! Ganz anders als alle bisherigen Küstenabschnitte führt die Straße entlang des "big ocean", so nennen die Norweger das Meer im Gegensatz zu den Fjorden. Über etliche sehr kleine Inseln, die mit kurzen Brücken verbunden sind, vorbei an rundliche Felsen und zahlreichen Schären führt mich die Straße. Ein Fotostop nach dem anderen verlangsamt meine Fahrt. Unbeschreiblich schön, einmalig, und ein Festmahl für die Augen! Zusätzlich zeigt sich der Himmel heute von seiner schönsten Seite, ein ganzer sonniger Tag mit wenig Wolken. Der Wind macht es trotzdem kühl, aber das stört mich kaum. Kilometerlang pedaliere ich gegen den Wind diesen herrlichen Küstenabschnitt entlang.

    Kurz vor meinem heutigen Tagesziel , die Stadt Kristiansund, muß ich wieder in den Bus steigen. Der 5 km lange "Atlantiktunnel" unter dem Meer ist für Radfahrer verboten. Auch diesmal klappt das Busfahren und ich lande bei exakt 5000 gefahrenen Kilometern am Campingplatz der Stadt Kristiansund. "Die runden 5000 km sind eigentlich ein Grund zum Feiern, anstoßen mit einem Glas Wein", denke ich mir. Aber alleine feiern , ohne prosten, ist langweilig. Und wie mein Leben derzeit so läuft, ergibt es sich wieder einmal passend. Ich komme mit Campern ins Gespräch, wir sitzen am Abend bei gemütlicher Unterhaltung zusammen und stoßen auf meinen 5000 mit Rotwein an.
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