• Der letzte Game-Drive

    December 1, 2024 in South Africa ⋅ ☀️ 21 °C

    Heute, am 1. Advent, haben wir Zeit, um die Lodge etwas auf uns wirken zu lassen.

    Die Bellevue Forest Lodge ist eine Oase inmitten der afrikanischen Savanne – ein Ort, an dem die Wildnis zum Greifen nah und der Alltag ganz weit weg scheint. Die Lodge fügt sich harmonisch in ihre natürliche Umgebung ein.
    Mit einer Mischung aus rustikalem Charme und liebevoll arrangierten Details. Ein Elektro-Zaun schützt uns vor wilden Tieren und die Hauptstraße ist mit bloßem Auge ebenfalls sichtbar, aber nicht störend!
    Unser Zimmer Nummer 4 ist nicht besonders fein, aber wir haben uns preislich hier auch nicht angestrengt. 3 Nächte, Vollpension plus 2 Game-Drives/pro Tag im eigenen Reservat inklusive, was will man mehr für 600 Euro ohne Trinkgelder!
    Bei Buchung wäre vielleicht wichtig,
    dass man die Nummer 4 ausschließt, denn es scheinen die übrigen Zimmer in frisch renoviertem Glanz, geräumig und modern zu sein – perfekt, um nach einem Tag voller Abenteuer zur Ruhe zu kommen.
    Was hier selbstverständlich ist, dass die Guides nicht nur im Landrover glänzen, sondern sich auch in Lodge und Hof einbringen. Mit vereinten Kräften – und einer überraschenden Hingabe zum Boden – untersuchen diese mutigen Männer das Mysterium des Wassers im kleinen Pool! Ist es der Filter? Der pH-Wert? Oder hat sich etwa ein Reptil eingeschlichen? Während einer mit einem Kescher heldenhaft die Oberfläche scannt, liegt ein anderer tief in der Spurensuche, Nase fast im Wasser. Der Rest überwacht kritisch – oder ist das eine spontane Sicherheitskonferenz? Egal,
    am Ende war das Problem gelöst und alle waren zufrieden.

    Abenteuer mit Giraffen, Elefanten und einer Prise Löwen-Grusel

    Unser letzter Gamedrive im Bellevue-Resort startete mit einem Himmel, der nach Regen aussah, und einem Wind, der sich kalt anfühlte, also: warm einpacken, mutig auf den Landrover klettern und los! Connor hieß unser Guide,
    und er enttäuschte nicht: Gleich zu Beginn begegnete uns schon eine Elefantenherde, die im Gänsemarsch ihres Weges zog. „Und der da hinten“, erklärte unser Guide Connor mit einem Augenzwinkern, „das ist Andy. Der ist immer der Letzte – ein bisschen langsam, ein bisschen gemütlich, aber dafür der unangefochtene Schlusslicht-Champion.“ Wir gaben Andy die Zeit, die er brauchte, während er uns mit stoischer Gelassenheit musterte, als wollte er sagen: „Hetzt mich nicht.“
    Weiter ging es, und der Busch schien an diesem grauen Tag besonders lebendig. Eine Giraffenfamilie bewegte sich elegant durch das dichte Grün, die Hälse wie anmutige Silhouetten gegen den bedeckten Himmel. Plötzlich rannten uns ein paar Gnus und Springböcke knapp vor den Landrover – wie ein wilder Sprint durch die Rushhour. Es war mächtig was los, als hätten sich alle Tiere des Reservats für eine spontane Parade verabredet.
    Die Einzigen, die fehlten waren die Löwen - aber die hatten wir ja gestern.
    Unser Guide Connor übertraf sich mal wieder selbst und lenkte uns mit sicherer Hand durch das unwegsame Gelände. Es gab eine kleine Pause mit Gin-Tonic zum aufwärmen und dann fühlte sich jede nachfolgende Schlaglochpiste und jeder steile Hang wie ein zusätzlicher Nervenkitzel an – eine Art Achterbahn für Abenteurer, nur mit besserer Aussicht. Die Fotos wurden immer besser, und wir verabschiedeten uns nach drei spannenden Stunden von der Wildnis und freuten uns auf das letzte Abendessen in der Lodge, das uns tatsächlich am warmen Kamin serviert wurde.
    Doch der wahre Höhepunkt kam später: Als wir vor unserem Zimmer saßen, war da lautes Knurren - kein Hund, nein, was ist das? War es schnurren, plötzlich Gebrüll, laut und gefährlich.
    Eindeutig! Die Löwen waren nah am Zaun und sie hatten eindeutig Hunger. Irgendwie hatten wir das Gefühl, als wollten sie uns in der Dunkelheit ein bisschen das Herz in die Hose rutschen lassen. Was passiert war, bleibt ihr Geheimnis. Wir jedenfalls zogen uns schnell in unser Zimmer zurück – sicher ist sicher.

    Fazit: Ein Gamedrive wie aus dem Bilderbuch, ein Guide mit Leidenschaft und ein Löwenpaar, das uns zum Abschied nochmal zeigte, wer hier wirklich das Sagen hat. Abenteuer pur – genau so lieben wir es!
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