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- Day 29–30
- October 22, 2024 - October 23, 2024
- 1 night
- 🌬 20 °C
- Altitude: 6 m
GreeceΑπόλλωνας37°10’44” N 25°33’11” E
Apollonas, Naxos 🇬🇷☀️❤️

Es sind diese unfassbar tollen Geschichten, die man eigentlich nur erlebt, wenn man auf Reisen ist. Gestern Abend im Hotel Kouros… 🏨
Aber der Reihe nach. Nachdem wir vergangene Woche unsere kulinarischen Hot Spots abgeklappert hatten und jeden Abend an einem anderen Strand 🏖️ standen, wollten wir gestern für mindestens eine Woche in die Abgeschiedenheit eines fast menschenleeren Fischerdorfes auf der Ostseite der Insel fahren. Zu erreichen nur über steile Serpentinen und so ging es erstmal hoch auf 720 Meter. ⛰️
Atemberaubende Sicht auf die umliegenden Inseln sowie kleinen Bergdörfer. Dann ging es spektakulär runter zur besagten Bucht. Auf halber Strecke bemerkten wir einen beißenden Geruch, der auf nichts Gutes hinzuweisen schien. In einer Kurve hielten wir an und bemerkten unsere dampfenden Bremsbeläge. Knapp 3,5 Tonnen und ständiges Bremsen bergab, waren keine gute Idee, zudem ich es versäumt hatte mit Motorbremse zu fahren. Wir waren dann etwas schissig und kehrten um. Oben angekommen machten wir etwas Pause, auch um Fading zu verhindern und fuhren zum nördlichsten Punkt der Insel, nach Apollonas. 🧭
Apollonas ist eigentlich kein besonders schöner Ort. In der Hochsaison werden hier die Touristen herangekarrt, um sich eine der beiden „bedeutenden“ Steinstatuen (Kouros) der Insel anzusehen und bleiben dann in einer der vier Tavernen um zu essen und zu trinken. Jetzt Ende Oktober hat nur eine Taverne geöffnet und außer der Tavernenbesitzerin und ein paar streunende Katzen war niemand zu sehen.
Das Meer ist momentan sehr rau und die Wellen 🌊 klatschten mit lautem Getöse an die Felswände. Mit einem Bier genossen wir den Sonnenuntergang, bevor es mit Lady auf eine letzte Pipirunde entlang der Bucht ging.
Am Ende des Strandes steht ein, im Gegensatz zu den schmalen Kykladenhäusern, massiver Hotelklotz aus den 80igern. Das Hotel Kouros. Eine von vielen Bausünden, die man auf den Inseln immer wieder mal sieht. Eingerahmt von hohem Schilf, kaputten Surfbrettern und allerlei Unrat, entdeckten wir ein schummriges Licht hinter den von der Gischt beschlagenen Fenstern.
Ja, so beginnen Horrorfilme 🧛♀️, aber so begann auch ein legendärer Abend, den wir so schnell nicht vergessen werden. Wir öffneten die knarrende Tür (kein Klischee wurde ausgelassen) und blickten in der hohen Empfangshalle, zwischen den tragenden Säulen, auf eine reichlich gedeckte Marmortafel, an der einige skurrile Menschen saßen. Pfahles Licht 🕯️ an den Wänden, vergilbte Bilder in unzähligen Rahmen, überall Wein- und Ouzogläser, frisches Obst wie Feigen, Weintrauben und Mandarinen aus dem eigenen Garten, sowie griechische Musik aus einer HiFi Anlage, die älter war als das Hotel selbst. Was für ein Ambiente!
„Hello Party Crasher“ ertönte es und vor uns stand Travis, ein hagerer Typ Anfang 60 aus Kansas City und reichte uns zwei gefüllte Weingläser. Wie sich herausstellte, Wein aus dem benachbarten Bergdorf Keramoti. Köstlich! Wir setzten uns und jeder Hotelbesucher (und ich dachte immer noch, dass es sich um ein Lost Place handelt), erzählte (s)eine Geschichte(n).
Gastgeber und Herbergsvater Christos, ein absoluter 68er Lebenskünstler, schenkte fleißig nach. Travis‘ Frau Michelle berichtete von ihren Reisen, Manfred aus Berlin bringt am Donnerstag sein erstes Buch (Der Hund bleibt hier. Punkt.) heraus und stapelte tief. Uschi aus dem Harz unterhielt sich den ganzen Abend eisern auf Englisch mit uns und ihr Pudel „Milli“ war sehr an einer Hundefreundschaft mit Lady interessiert. Lady aber nicht. 🐕
Eine Französin 🇫🇷 aus der Nähe von Bordeaux verabschiedete sich so ca. jede halbe Stunde, um dann wieder dem Wein zu frönen. Ihre Freundin aus Malaysia machte brav mit, allerdings ohne sich zu verabschieden. Christos mimte den DJ und aus den Boxen erklang Bowie, The Waterboys, Dandy Warhols, Zappa und andere coole Sachen. Zwischendurch verabschiedete er sich in die Küche und kam mit einem heißen Topf Rakumelo für alle zurück.
Heißer Raki, mit Gewürznelken, Zimtstangen und Honig. Köstlich! Was für eine Nacht! Dafür lohnt es sich zu leben. To be continued…. 😊Read more