• Lendorf, Kärnten, Österreich 🇦🇹❤️

    Jun 2–4 in Austria ⋅ ☁️ 24 °C

    Vor über 40 Jahren war ich (JP) zuletzt in Kärnten und es interessierte mich brennend wie es auf dem Bauernhof in Lendorf bei Spittal aussah, auf dem ich vor über vier Jahrzehnten einige Jahre Urlaub mit meinen Eltern machte. Dort lernte ich auch Gabi kennen, mit der ich bis heute befreundet bin und die mit ihrem Mann Robert auch bei unserer Hochzeit auf Naxos war.

    Der Strasser Hof war schnell gefunden und es war wie eine Zeitreise. Alles sah so aus wie damals. Das Bauernhaus, der Kuh- und Hühnerstall, das Gästehaus in dem wir wohnten und der Heuboden. Einzig die unzähligen Johannisbeersträucher waren nicht mehr da. Auf dem Hof hatte meine ersten Tischtennisbälle geschlagen und auch die Wunderblume blühte noch auf dem Hühnerberg.

    Und bis auf Ambros Strasser, dem Hausherrn, der inzwischen verstorben war, waren alle noch da. 😳 Seine Frau Waltraud (85), die Schwägerin Traudi (76) und die beiden Söhne Brosi (inzwischen 61) und Hannes (60). Hannes war zufällig da und ich erfuhr, dass er seit 37 Jahren in Gelsenkirchen (!) lebt und dort Straßenbahnfahrer ist. 😅

    Zwar erkannte mich niemand direkt, aber beim Namen Reuter klingelte es bei allen und wir wurden zu Almdudler und Kaffee eingeladen und erzählten uns Geschichten von damals. Natürlich duften Hausführungen nicht fehlen und wir wurden eingeladen unseren Van auf der Weide zu parken und bleiben zu dürfen, solange wir möchten. Wir hatten frisches Gebirgswasser am Brunnen und wanderten den Hühnerberg zur Wunderblume hoch.

    🌼 Die Wunderblume ist ein botanisches Juwel der besonderen Art. Die „Gelbe Alpenrose“ wächst als Strauch am Hühnerberg (Österreichs einzig vorkommender Bestand des Rhododendron luteum Sweet). Sie ist noch vereinzelt in Osteuropa und im Süden des Schwarzen Meeres zu finden und blüht von Ende Mai bis Anfang Juni in herrlich orangegelben Farben. Es gibt verschiedene Thesen, wie die Wunderblume nach Lendorf kam: Es könnte ein Eiszeit-Relikt
    sein, ein Römer aus Teurnia könnte den Strauch gepflanzt oder ein Vogel ein Samenkorn hierher gebracht
    haben. 1937 wurde die Wunderblume unter Naturschutz gestellt und ist inzwischen ein Naturdenkmal. Tatsächlich blühte nur noch eine einzige Blüte hinter dem hohen Maschendrahtzaun, durch den man allerdings durchfassen konnte. Es ist streng verboten Triebe mitzunehmen, zumal es auch noch nie gelungen ist, diese Pflanze an einem anderen Ort zum blühen zu bringen. NIEMALS würden wir einen Trieb mitnehmen und ihn in unserem Van hegen und pflegen. Niemals! ☝️😬

    Wir suchten anschließend den Lorentzhof in der Nähe auf und tranken bei obligatorischer Zithermusik Edelweiss Weissbier 🍺 und aßen Wiener Schnitzel und Spätzle. Zwischen zwei Bieren nutzen wir den Spa Bereich für eine heiße Dusche und zauberten anschließend bei Hannes und Freunden auf der deren Terrasse bis weit nach Mitternacht. 🍻

    Der nächste Tag war komplett verregnet 🌧️ und so arbeiteten wir am Laptop und brachen erst am späten Nachmittag nach Spittal an der Drau und dem wunderschönen Millstättersee auf, den wir auch umrundeten. Der 11,5 Kilometer lange und 1,8 Kilometer breite Millstätter See ist nicht nur der zweitgrößte See Kärntens, sondern mit einer maximalen Tiefe von 141 Metern zudem der tiefste und wasserreichste See des Bundeslands.

    Da sämtliche Restaurants keine Küche mehr nach 20 Uhr anbieten, begnügten wir uns mit einer Pizza und einem ultrascharfen Mexiko Wrap. 🔥🧯

    In der Nacht besuchte uns eine Rotte Wildschweine, aber ansonsten war es herrlich ruhig.
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