Rheinsteig

juillet 2022 - juillet 2024
Der Rheinsteig ist ja allgemein bekannt. Ich schreibe über unser Abenteuer auf dem Trail. En savoir plus

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  • Heute wählen wir das Risiko

    20 mai 2024, Allemagne ⋅ ☀️ 21 °C

    Nicht alles ist ernst gemeint und mit einem Augenzwinkern zu verstehen. In diesem Sinne wurde ich durch Gewittergrollen wach, stand auf und ging zum Fenster. Es regnete aber der Himmel war in bunte Farben gekleidet. Zum Glück hatten wir die Drohnenaufnahmen von Pfalzgrafenstein schon vor zwei Tagen gemacht. Heute Früh wäre das nicht möglich gewesen. Ich begann meine Sachen schon einmal zu packen während Soulboy nun auch aufgestanden war. Wir machten uns fertig und waren so ziemlich die ersten beim Frühstück. Das fiehl heute sehr ausgiebig aus und wir ließen uns auch sehr viel Zeit dabei. Wir hätten ja gerne für die kommende Nacht oder morgen nochmals ein Zimmer gebucht. Es ist ja kein Problem mit dem Zug hin und her zu fahren und an dem Punkt weiter zu laufen, an dem man aufgehört hatte. Aber es war nichts mehr frei. Also gab es für diese Nacht nur die Möglichkeit irgendwo draußen zu schlafen. Einzig das Wetter könnte uns einen Strich durch die Rechnung machen.
    So verließen wir die Jugendherberge und gingen vorerst noch in ein kleines Lebensmittelgeschäft. Die Verkäuferin dort bedauerte uns sehr, da wir es bei dem Wetter nicht einfach haben sollten. Der Regen hatte aufgehört und es war sehr schwül geworden. Der Wasserdampf stieg auf und durchnässte uns zusätzlich.
    Da wir in Kaub gestern direkt abgestiegen waren, mussten wir als erstes noch eine kleine Zusatzrunde einlegen um den Weg zu komplettieren. So ging es wieder mitten durch das Gelände der Jugendherberge und nochmals durch den Ort, bevor uns eine Straße steil nach oben führte. Und weil es so schön war nochmals Richtung Norden um dann vor der Burg Gutenfels endgültig nach Süden abzubiegen. Vor der Burg machten wir noch ein paar Drohnenaufnahmen und dann ging es weiter Richtung Hessen.
    Die nächste Flussbiegung und der letzte Blick zurück auf Kaub und die Burg Pfalzgrafenstein. Das Wetter wurde wieder besser und uns kamen des öfteren Wanderer entgegen. Soulboy mutmaßte, es seien Hotelwanderer, da uns jedesmal beim vorbeigehen eine Duftwolke aus Deodorant und frisch gewaschener Wäsche entgegen kam. Bevor wir die Landesgrenze zwischen Rheinland Pfalz und Hessen erreichten ging es steil bergab. Dieses Mal freuten wir uns darüber es leichter zu haben als die, welche uns keuchend entgegen kamen. Wir hatten da immer einen Spruch wenn uns sowas passierte. Wenn wir uns mit den schweren Rucksäcken den Berg hochkämpften bezeichneten wir die Situation so, dass wir vom Weg rektal genötigt wurden. Oder um es mit der Sprache der Gosse zu sagen, wir wurden in den Arsch gefickt! Dieses Mal wurden die anderen in den Arsch gefickt und das erfreute uns doch sehr!
    So erreichten wir die Grenze und verewigten uns in einem Buch. Dann ging es zum Grenzvogt. Für Soulboy ein Mythos. Denn jedesmal als er vorbei kam war hier geschlossen. Aber wir hatten Glück, bekamen etwas kaltes zu trinken durften ein NST Schild an der Hütte anbringen. Mittlerweile war es verdammt heiß geworden und die Sonne brannte unerbittlich auf uns herunter. Wir umliefen Lorchhausen und machten an der Ruine Nollig oberhalb von Lorch nochmals eine Pause. Dann stiegen wir hinab. Unten angekommen machten wir uns auf den weiten Weg zum Supermarkt, welcher sich am Ortsende befand aber eben nicht auf unserem Weg. In Hikertrash Manier aßen wir auf dem Parkplatz ein Eis und erfreuten uns kalter Getränke. Dann ging es den ganzen Weg wieder zurück. Als wir uns an den Anstieg machten grollte es in der Ferne am Himmel. Oben an einer Bank angekommen wollte ich unbedingt eine Timelapse vom Sonnenuntergang hinter der Ruine Nollig machen. Aber das Wetter war unberechenbar. Vom Westen kam das Gewitter über den Rhein gezogen. Soulboy reichte mir meine Regenjacke und meinen Schirm, damit ich die Kamera schützen konnte. Wir hatten so viel Glück, denn wir waren am Rande des Gewitters und als es aufgehört hatte zu regnen wussten wir nicht was wir zuerst filmen sollten. Das Licht und die Farben der Wolken waren unglaublich schön. Hinter uns ein Regenbogen. Der Lohn dafür es gewagt zu haben hier oben zu bleiben und abzuwarten. Wir blieben noch bis es dunkel geworden war und machten uns mit Stirnlampen auf den Weg. Eine eher dürftige Hütte war unser Ziel. Soulboy in seinem Mückenshelter auf dem Boden und ich dahinter auf der Bank. Was für ein Tag.
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  • 34 vs. 34

    14 juin 2024, Allemagne ⋅ ☀️ 34 °C

    Die Nacht war so lala…ich hatte eher unruhig geschlafen, da die Bank ziemlich unbequem war. Aber wir sollten heute Abend wieder ein weiches Bett haben und das ließ mich diese Tatsache leicht ertragen.
    Ich stand auf und ging mit der Drohne zu einem geeigneten Startplatz um Aufnahmen vom Sonnenaufgang zu machen. Ich flog aber auch eine ganze Weile direkt über dem Rhein mit seinem Inseln ein Stück vor Lorch. Beim Blick nach Süden konnte ich auch schon das Ende des Mittelrheintals sehen. Ab diesem Punkt verlässt der Nord Süd Trail den Rheinsteig.
    Als ich zurück kam war Soulboy schon wach. Wir packten unsere Sachen zusammen und kochten uns noch einen Kaffee. Nach dem Frühstück ging es weiter. Es war noch recht früh und das hatte den Vorteil, dass es noch angenehm kühl war. Waren doch für heute wieder Temperaturen weit über 30 Grad Celsius gemeldet.
    Der Weg schlängelte sich immer oben am Berg entlang. Soulboy erzählte vom NST und wie es war auf der gegenüberliegenden Seite erstmal wieder ein paar Kilometer nach Norden zu laufen. Wir hatten die ganze Zeit die die andere Uferseite des Rheins mit seinen Burgen im Blick.

    Es war früher Vormittag als wir aus dem Wald traten. Vor uns lagen Weinberge. In einiger Entfernung war ein Pavillon mit einem Kupferdach zu erkennen. Wir filmten diesen Weg dorthin aus jeglichen Positionen und den verschiedensten Einstellungen, liefen auf der Mauer des Weinberges, wo es Richtung Fluss ziemlich tief hinabging.
    Am Pavillon angekommen machten wir erstmal ausgiebig Pause. Auf dem Weg dorthin hörten wir eine Drohne fliegen, konnten sie aber nicht sehen. Als die Motorengeräusche verstummten, machte ich mit meiner Drohne aufnahmen von diesem schönen Ort. Danach ging es weiter durch Weinberge nach Assmannshausen. Wir kamen direkt beim Drohnenpiloten vorbei. Er füllte gerade die Tanks nach und wir beobachteten wie er sie wieder startete um über die Weinreben zu fliegen. Wir scherzten noch darüber, wer diese Drohne schleppen sollte, hätten wir die dabei gehabt. Deren Umfang war locker einen Meter, wenn nicht noch mehr. Zu unserem Glück war es diesmal nur eine Drohne die über die Weinberge flog. Damals als Soulboy zum ersten Mal hier war, wurden die Weinberge von einem Hubschrauber aus besprüht.

    Mittlerweile war es recht heiß geworden und bevor wir uns an den letzten, großen Anstieg machten, gönnten wir uns noch ein paar kühle Getränke im Ort.
    Der Weg führte eine Straße entlang, vorbei an der Talstation der Seilbahn, in der Sonne immer nach oben. Wir kreuzten die Seilbahn des Öfteren und schickten den Leuten, welche sich über uns genüsslich den Berg hinauf kutschieren ließen, Hasstiraden entgegen und spotteten über diese „Weicheier“. 😀 Der Weg verlief nun zum Glück immer im Schatten der Bäume und war letztendlich gar nicht so schlimm. Trotzdem waren wir glücklich, als wir oben ankamen. Dort machten wir wieder eine Pause und gönnten uns am Jagdschloss jeder eine kalte Cola.
    Danach ging es weiter durch den Niederwald wo wir ab sofort nicht mehr alleine unterwegs waren. Soulboy jagte uns mit unseren großen Rucksäcken durch die Zauberhöle in der uns natürlich Leute entgegen kamen. Für mich ein eher schwieriges Erlebnis, da ich an solchen Orten doch teilweise unter Platzangst leide. Wohl bedingt durch ein Erlebnis aus meiner Kindheit, als wir durch irgendwelche niedrigen Höhlen gekrochen sind. Wenn meine Eltern nur davon gewusst hätten.
    Am Rittersaal Niederwald konnten wir zum ersten Mal Bingen, unser Ziel für heute, sehen. Die Jugendherberge war zum greifen nah. Aber wir sollten noch lange nicht da sein. Der künstlichen Burgruine Rössel schenkten wir keine Aufmerksamkeit und liefern schnell durch. Der Weg zum Niederwalddenkmal zog sich ewig. Jedoch wussten wir, dass filmen an einem Sonntag unmöglich sein sollte. Als wir nun endlich dort ankamen, schenkten wir der Germania nur einen kurzen Blick und liefen schnell an den Touristen vorbei. An den Ort würden wir nicht nur einmal zurück kehren. Unsere nächste Aufgabe bestand nun daraus den Weg nach Rüdesheim zu beschildern. Wahrscheinlich bedingt durch die Hitze und das erschöpft sein, marschierten wir allerdings die falsche Stelle. Dazu kam, dass wir uns auf dem Weg nach unten zusätzlich noch verliefen, da wir einfach zu faul waren wenigstens einmal kurz auf die Karte zu schauen. Als sich der Weg jedoch etwas weit vom Ort entfernte, erkannten wir unser Versehen und suchten uns eine Alternative, durch die wir den Ort letztendlich erreichten. Unten angekommen suchten wir den Weg zur Fähre. Soulboy konnte sich nicht recht erinnern, wie er es drei Jahre zuvor auf seinem NST Thru-hike gemacht hatte. An der Autofähre waren wir uns unsicher und erfuhren, dass die Personenfähre am anderen Ende ablegen sollte. So legten wir einen Zwischenspurt ein, da die Fähre schon zu sehen war wie sie ankam.
    Aber wir hatten es glücklicherweise geschafft und mussten nicht einmal für die Überfahrt bezahlen. Dafür holte ich uns beiden etwas zu trinken, was wir nun wirklich dringend nötig hatten. In Bingen angekommen mussten wir den ganzen Weg wieder zurück laufen. Eigentlich hätten wir die Autofähre nehmen können und hätten all diesen Stress nicht gehabt. Aber das wollten wir dann morgen machen.
    Soulboy benötigte noch etwas Bargeld und war auf der Suche nach einem Geldautomaten. Nach einem hin und her wollte ich nur noch zur Jugendherberge. Also trennten wir uns und ich lief schon mal vor um für uns beide einzuchecken. Ich holte für uns beide noch etwas kaltes zu trinken und ging auf unser Zimmer. Nach einer ganzen Weile klopfte es an der Tür . Soulboy stand erschöpft davor und war ebenfalls froh endlich angekommen zu sein. Wir hatten an diesem Tag 34 Kilometer auf der Uhr. Witzig, die Temperatur lag bei 34 Grad Celsius.
    Nachdem wir uns ausgeruht hatten gingen wir nach unten um etwas zum Abend zu essen. Es gab Tiefkühlpizza und kalte Cola. Herrlich!!!
    Eigentlich wollten wir ganz früh am Morgen aufbrechen um zum Sonnenaufgang am Niederwalddenkmal zu sein, um dort in Ruhe Drohnenaufnahmen zu machen. Aber leider legte die erste Fähre so spät ab, dass wir es nicht schaffen würden pünktlich oben zu sein. Schließlich hatte es der Weg nach oben in sich.
    So beschlossen wir morgen in der Jugendherberge zu frühstücken und die Aufnehmen später nachzuholen.
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  • Ein Tag zwischen Höhen und Tiefen

    23 juin 2024, Allemagne ⋅ 🌩️ 32 °C

    Der kommende Tag ist eigentlich eine Zusammenfassung aus zwei Tagen. Eigentlich haben wir in der Jugendherberge gefrühstückt, waren noch etwas einkaufen und sind mit der Fähre nach Rüdesheim übergesetzt. Wir haben das Niederwalddenkmal wieder erklommen und nebenbei die Wegführung des NST neu bestimmt. Für alle NSTlisten, welche runter nach Rüdesheim laufen, die sollten direkt nach dem Pavillon rechts abbiegen und die Stufen nach unten nehmen.
    Eigentlich liefen wir nach Oestrich-Winkel und fuhren mit dem Zug zurück nach Rüdesheim um in den Weinbergen eine fürchterliche Nacht zu verbringen um am nächsten Morgen Drohnenaufnahmen vom Niederwalddenkmal bei Sonnenaufgang zu machen und dann wieder nach Rüdesheim abstiegen um mit dem Zug zurück nach Oestrich-Winkel zu fahren und den Weg dort fortsetzten.

    Also unser Morgen startete bei traumhaftem Wetter an der Germania. Von hier an, so versprach Soulboy, würde der Weg leichter sein. In gewisser Weise tat er das auch. Aber bei über 30 Grad in den Weinhügeln umherzustolpern machte es nicht wirklich einfacher. In der Abtei St. Hildegard machten wir bei gekühlten Getränken eine Pause. Dann ging es eine ganze Weile durch den Wald. Für mich war der Weg neu. Soulboy war diesen Abschnitt nur einmal gelaufen und hatte nur wage Erinnerungen daran.

    Am frühen Nachmittag erreichten wir das Kloster Eberbach. In der extremen Hitze waren wir froh im Schatten bei ein paar kühlen Bieren das Leben nur einfach zu genießen. Frisch gestärkt machten wir uns nun auf den Weg nach Kiedrich, wo wir uns in einem Supermarkt mit neuem Proviant versorgten. Wir aßen noch gegenüber des Supermarktes ein wenig bevor wir uns auf die letzten Kilometer machten. Während wir durch den Ort liefen zogen dunkle Wolken heran. Ein Blick in die Wetterapp verriet uns, dass es wohl noch Gewittern sollte. Aber wie das so zu zweit ist ist, macht man sich da weniger Sorgen als alleine. Nun ging es hinauf zur Burg Scharfenstein von der nur der Burgfried noch übrig war. Aber oben war eine schöne Wiese mit Tischen und Bänken. Eigentlich ein wunderschöner Ort für die Nacht. Aber wir hatten nichts für den Notfall zum unterstellen und um Schutz zu suchen. Soulboy erkannte in den Weinbergen eine Art Hütte, welche mit bloßem Auge schwer zu erkennen war. Aber mit der Kamera heran gezoomt, stellte sich die Hütte als eine Überdachung mit vier offenen Wänden dar. Wir liefen hin und befanden die Hütte für geeignet, denn obwohl sie zu allen Seiten offen war, schien das Dach sehr groß zu sein und uns genügend Schutz zu bieten.
    Wir bauten unsere Schlafplätze auf und aßen zu Abend. Soulboy stellte fest, dass sein Wasser nicht reichen würde und lief nochmals runter in den Ort. Während dessen machte ich eine Timelapse vom traumhaften Regenhimmel über der Burg. Hinter mir in den Weinbergen war wieder ein Regenbogen zu sehen. Gerade als dieser verschwand tauchte Soulboy wieder auf. Und dann erlebten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang mit Panoramablick direkt geschützt aus der Hütte. Hinter uns tobte während dessen ein Unwetter. Und wieder hatten wir Glück und schienen direkt an der Grenze des Unwetters zu sein. Bis weit nach Mitternacht beobachteten wir die zuckernden Blitze am Himmel. Wir machten uns Sorgen über die NSTlisten, welche jetzt genau dort unterwegs waren wo das Unwetter am wildesten tobte und hofften ins besondere darauf, dass sie alle sicher durch die Nacht kommen würden. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass es in dieser Nacht bei mir zuhause noch viel schlimmer gewesen sein sollte als ich es von dem annahm, was ich dort am Horizont sah. Soulboy schlief schon als ich mich auch hinlegte, aber nicht ohne mich vorher mit meiner Folie vor dem Regen zu schützen, welcher unten in die Hütte eintrat. Bei dauerhaften Blitzen und Donner schlief auch ich dann irgendwann ein.
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  • LA GRAND FINALE!!!

    2 juillet 2024, Allemagne ⋅ ☀️ 30 °C

    Die Nacht war eigentlich ganz okay. Erst kam noch ein wenig Regen in die Hütte. Aber ich legte einfach meine Polycro drüber und schlief bei dem Zucken der Lichtblitze ein. Als wir am Morgen aufwachten schien alles so friedlich, als wäre nichts passiert. Wir hatten wirklich großes Glück. Aber einige Abschnitte des Nord Süd Trails eher nicht. Der Sturm hatte auch mächtige Bäume umknicken lassen und diese blockierten teilweise die Wege so stark, dass ein durchkommen nicht möglich war. Ein paar Tage später erkundete ich einen der neu hinzugekommenen Abschnitte am Bodensee, welcher sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Alle Thru-hiker, welche es bis hierhin schaffen, werden an einer Stelle darauf aufmerksam werden, wo ein Baum den Weg immer noch versperrt und man eine kleine Treppe angelegt hat um den Hang zu erklimmen und die Stelle zu umgehen.

    Wir ließen uns an diesem Morgen recht viel Zeit, frühstückten noch in Ruhe. Ich hatte die Kameras an verschiedenen Stellen zwischen den Weinreben platziert, welche Timelapse’s aufnahmen. Bei der kleinen GoPro hatte ich später das Problem sie wieder zu finden. Ich hatte vergessen die Stelle irgendwie zu markieren. Aber nach ein wenig suchen erblickte ich sie im Gras.

    Als wir aufbrachen war doch recht schönes Wetter. Aber als uns der Weg zu einer der letzten Schleifen in den Wald führte, kam Nebel auf. Eine richtig mythische Stimmung. Doch irgendwann kam die Sonne raus. Die Füße brannten. Aber heute würden wir unser Ziel erreichen. Wir kamen an einem Kneippbecken vorbei. Über den Nutzen solch einer Anlage hatte ich so meine Zweifel. Aber Soulboy wollte hier nochmal filmen und für solch einen Blödsinn bin ich (fast) immer zu haben. Ich warf meine GoPro ins Wasser und wir filmten aus sämtlichen Positionen. Und nach einigem Gekreische machte es auch richtig Spaß. Wenn ich jetzt bei einer Tour an solchen Anlagen vorbei komme, versuche sie ich immer zu nutzen und mache dort eine Pause, denn danach fühlen sich die Füße so richtig frisch an als wäre man gerade erst auf seiner Tour gestartet.

    In Schlangenbad drehten wir auch eine Extrarunde. Als wir keinen Bäcker fanden, machten wir an einer Quelle mitten im Ort eine Pause. Ich kramte eine Dose mit einer Currywurst von ganz unten aus meinem Rucksack, welche ich vor einer Woche in Lykershausen gekauft hatte und eigentlich am Abend in der Jugendherberge essen wollte. Aber wenigstens würde ich sie nun nicht mehr bis nach Wiesbaden schleppen. Wir brachen auf und der Weg führte uns nun über leichtes Terrain. Als wir am Göthestein ankamen war heftiger Wind aufgekommen, welcher ein fliegen mit der Drohne unmöglich machte. Zumindest wollte ich sie nicht hier schrotten, da wir noch Aufnehmen vom Schloss Biebrich, unserem Ziel machen wollten. Und das war mir auch viel wichtiger. Ich machte ein kurzes Nickerchen auf einer Bsnk. Und irgendwann entschieden wir uns weiter zu gehen. Eilig hatten wir es heute sowieso nicht. Wir würden heute unser Ziel erreichen. Und dort wartete auch ein Hotelzimmer für die Nacht. In einem Café am Rande von Wiesbaden machten wir eine letzte Pause. Den Rest des Weges hätte man sich sparen können. Vorbei an Straßen und einer Autobahn und durch ungepflegte Parkanlagen am Rhein entlang erreichten wir endlich Schloss Biebrich . Da hier zu viel los war gingen wir gleich zu unserem Hotel, welches nur ein paar hundert Meter entfernt lag. Wir bezogen unser Zimmer und gingen in einen Supermarkt um uns etwas zum Abendessen zu kaufen. Die Gegend hier wirkte gesellschaftlich angehängt. Ganz im Gegensatz zu unseren Hotel. Der letzte Abend am Rheinsteig, ein weiches Bett und eine heiße Dusche. So liefen wir entspannt am nächsten Morgen kurz nach 5 Uhr vom Hotel zurück zum Schloss und konnten nun grandiose Drohnenaufnahmen in aller Ruhe machen. Zurück im Hotel gab es ein fantastisches Frühstück und gegen halb neun checkten wir aus. Mit unseren Rucksäcken ging es nochmals zurück zum Schloss wo wir auf die „grandiose“ Idee kamen das Rocky Video zu drehen. Völlig ohne Scham rannten und sprangen wir herum. 😀

    Dann suchten wir den Eigentlichen Endpunkt des Rheinsteiges. Der befand sich auf der anderen Straßenseite. Ein dreieckiger Aufsteller markierte hier den Start oder Endpunkt.

    Mittlerweile ist ein Jahr vergangen und die Filmarbeiten sind noch immer im vollen Gange. Eines ist sicher, es wird ein fantastischer Film über ein ganz besonderes Abenteuer. Und wer daran teilhaben möchte, der sollte am 14. September bei den German Trail Days in Bonn dabei sein.
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