• Sprinterwegs

Südamerika

Ein Jahr unterwegs in Südamerika mit unserem Sprinter. Grobe Planung: Montevideo - Ushuaia - Cartagena. Alles Weitere ergibt sich.... Read more
  • Überland

    May 6, 2024 in Peru ⋅ ⛅ 9 °C

    Wir verlassen den Titicacasee und fahren zwei Tage querfeldein nach Westen. Mal wieder eine mit Worten nicht zu beschreibende Landschaft. Wir fahren über namenlose Pässe und durch einsame Hochtäler, entlang von Seen und Lagunen. Immer zwischen 4000 und 4500m Höhe. Ab und zu eine Alpakaherde und am Horizont eine einsame Schäferhütte.
    Wir finden einen genialen Übernachtungsplatz auf einer Bergkuppe mit Rundumblick. Bis zum Horizont kein Zeichen von Zivilisation. Wir sind auch wieder gut akklimatisiert: Trotz der Höhe von 4400 m schlafen wir wie die Murmeltiere. Es ist nachts eisekalt und wir gönnen uns zum Aufstehen eine warme Dusche. Dekadent, aber herrlich.
    Und am nächsten Morgen geht es genauso spektakulär weiter. Als Sahnehäubchen haben wir von der Straße aus sagenhafte Ausblicke auf zwei zurzeit aktive Vulkane. Zum Schluss geht es nochmal über einen 4900 m hohen Pass.
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  • Cañón del Colca

    May 7, 2024 in Peru ⋅ ☀️ 19 °C

    Wir übernachten am Plaza von Yangue, einem kleinen Dorf am Eingang der Colca-Schlucht. In einem kleinen Restaurant essen wir ein unglaublich leckeres Alpakageschnetzeltes. Morgens um halbsieben werden wir von Blasmusik recht unsanft geweckt. Um uns rum stehen haufenweise Tourbusse mit Touristen und auf dem Plaza tanzen Schulkinder in Tracht recht lustlos für die Touristen zur Musik. Wir ergreifen die Flucht und suchen uns einen ruhigeren Ort zum Frühstücken.
    Das setzt auch gleich den Ton für unseren Besuch des Colca-Tals: Eine traumhafte Landschaft, aber auch Top 10 Reiseziel in Peru. Aber zum Glück muss man nur wenige Meter von den Highlights weg wandern, dann hat man die Natur wieder fast für sich.
    Der Cañón del Colca ist angeblich tiefer als der Grand Cañon in Arizona. Je nachdem, wie und wo man misst. Eine uralte Kulturlandschaft, schon von den Inkas wurde das Tal quasi komplett terrassiert und landwirtschaftlich genutzt. Bekannt ist es heute aber vor allem, weil man hier gut Andenkondore beobachten kann. Tatsächlich bekommen wir auch 2 dieser majestätischen Vögel zu Gesicht.
    Nachmittags verlassen wir die touristische Route und fahren auf die andere Seite der Schlucht: Auf einer abenteuerlichen Straße aus 4000 m runter an den Fluss auf 1350 m.
    Auf der anderen Talseite machen wir in Ayo, einem winzigen Dorf mit unter 200 Einwohnern Schluss für heute. Abends scheint sich das ganze Dorf am Plaza zu treffen. Wir werden mit Handschlag begrüßt, man versichert uns mehrmals, dass wir hier sicher und ruhig die Nacht verbringen können und wir müssen von unserer Reise erzählen.
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  • Der Weg ist das Ziel…

    May 9, 2024 in Peru ⋅ ⛅ 9 °C

    Nachdem wir gestern noch gemütlich unterwegs waren, war heute ein reiner Fahrtag. Zwei Tage auf kleinsten Nebenstraßen nach Norden. Immer auf und ab zwischen 3500m und 5000m. Wir fahren durch ein Tal mit über 60 Vulkankegeln. Einen davon erwandern wir. Nachmittags stolpern wir mitten im Nowhere über ein kleines Thermalbad. Außer uns ist nur eine Familie aus der nahegelegenen Kleinstadt im Bad. Wir haben das über 40 Grad warme Becken fast für uns alleine. Und Übernachten dürfen wir vor dem Bad auch.
    Heute dann weiter. Erst auf eine Hochebene auf 4700m. Dann über einen knapp 5000m hohen namenlosen Pass. Zu unserer Überraschung bestes 4G Signal auf der Passhöhe. Wahnsinn. Danach wird die Straße immer schlechter, und plötzlich stehen wir vor einer Furt. Die erste ist noch recht harmlos, die zweite dann hat es in sich. Ich muss länger durch den Fluss waten, bis ich einen Weg finde, der nur knietief ist. Wir kommen gut durch den Fluss, allerdings ist die Ausfahrt steil und steinig. Wir müssen mit Steinen eine Rampe bauen, nach mehreren Anläufen kommen wir dann raus. Danach wird die Straße wieder deutlich besser und weiter geht es auf und ab durch die Berge. Zwischen den Felsen an der Straße erspähen wir mehrere Chinchillas. Sibylle ist ganz happy.
    Insgesamt über 7 Stunden für 180 km. Anstrengend, aber die grandiose Berglandschaft war die Anstrengungen mehr als wert. Der Weg ist das Ziel!
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  • Livitaca

    May 10, 2024 in Peru ⋅ ☀️ 14 °C

    Gestern Abend hat es uns nach Livitaca verschlagen. Das Zentrum der Region hier. Obwohl wir eher langweilig gekleidet sind, fallen wir auf wie bunte Hunde. Auf Nachfrage bekommen wir bestätigt, dass es hier normalerweise keine Touristen gibt. Kommunikation ist schwierig, die meisten hier sprechen Quechua oder ein kaum verständliches Spanisch. Die Trachten der Frauen sind knallbunt, und die Männer schauen meist aus wie aus einem Western. Und wirklich jeder trägt Hut.
    Wir schlendern durch die Stadt und füllen unsere Vorräte auf.
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  • Inkabrücke Q‘eswachaca

    May 10, 2024 in Peru ⋅ ☀️ 17 °C

    Q‘eswachaca ist eine der letzten existierenden Inkabrücken. Sie war Teil des Straßensystems der Inka, das sich vom heutigen Kolumbien bis ins heutige Chile und Argentinien erstreckte. Jedes Jahr im Juni wird sie in Gemeinschaftsarbeit von der Bevölkerung der umliegenden Gemeinden komplett erneuert. Anschließend wird sie mit einem großen Fest eingeweiht. So bleibt die Tradition und das Wissen des Brückenbaus seit Jahrhunderten erhalten. Leider sind wir vier Wochen zu früh.
    Aber auch so ist es toll, die schön in die Landschaft eingefügte Brücke zu besichtigen. Wir bekommen sogar noch eine Demo, wie aus Schilfgras die Seile geflochten werden.
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  • Abra de Jahuaycate

    May 11, 2024 in Peru ⋅ ☀️ 7 °C

    Wenn die Straße geteert und etwas besser erreichbar wäre, würde sie bestimmt in jedem Buch „Traumstraßen der Welt“ erwähnt. Aber so ist es noch ein Geheimtipp. Bis auf unzählige Alpakaherden und dem gelegentlichen Hirten scheinen wir die einzigen Menschen hier oben zu sein. Über eine Hochebene geht es entlang der Kordillere mit seinen vergletscherten 6000ern. Aus 5000m sehen die Berge allerdings gar nicht mehr ganz so hoch aus.Read more

  • Rainbow Mountain und Valle Rojo

    May 12, 2024 in Peru ⋅ ☀️ 3 °C

    Wir übernachten auf dem Parkplatz auf 4800m. Da ab 7 Uhr die Tourbusse aus Cusco eintreffen, stehen wir um kurz vor 6 auf machen uns schon um Halbsieben auf den Weg zu den Rainbow Mountain. Ein kurzer, aber kerniger Aufstieg. Da macht sich die Höhe schon bemerkbar. Aber das frühe Aufstehen hat sich gelohnt: Die ersten 30min haben wir den Berggipfel und die Aussicht fast für uns alleine. Lediglich die ersten Einheimischen sind schon oben und bauen ihre Stände auf. Die Hänge des Rainbow Mountain schillern in allen Farben: Hauptsächlich Rot (Eisenoxid), Grün (Kupferoxid) und Gelb (Schwefel).
    Als dann die Massen zu Fuß, auf dem Pferd oder per Quad am Gipfel eintreffen, wandern wir weiter zu einem Grat, von dem aus man einen grandiosen Blick in das Valle Rojo hat. Der Kontrast von rotem Fels und grünem Talboden ist fast schon unwirklich. Und auf der gegenüberliegenden Seite thront der über 6300m hohe Ausangate mit seinen Gletschern.
    Als wir gegen 11 Uhr wieder auf dem Parkplatz ankommen, stehen da geschätzt 50 Tourbusse und es zieht sich eine endlose Menschenschlange auf dem Wanderweg zum Gipfel.
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  • Cusco

    May 15, 2024 in Peru ⋅ ☀️ 15 °C

    Wir stehen seit drei Tagen auf einem Campingplatz in Cusco. Den Montag haben wir großteils mit Körper- und Wagenpflege sowie Nichtstun verbracht. Das war mal dringend nötig. Gestern dann haben wir uns Saqsaywamán, eine mächtigen Festungaanlage der Inkas vor den Toren Cuscos angeschaut. Vor allem die Grundmauern, die fugenlos und ohne Mörtel aus riesigen, bis zu 200 Tonnen schweren Grantiquadern zusammengesetzt sind, begeistern uns. Steinmetzarbeit vom Feinsten, von den Inkas ganz ohne Metallwerkzeuge zur Perfektion gebracht.
    Auch die Kolonialbauten des heutigen Cusco sind auf die Steinfundamente der alten Inkapaläste aufgebaut. In den letzten 500 Jahren wurden die Gebäude schon mehrmals durch Erdbeben zerstört und wiederaufgebaut. Die alten Inkafundamente stehen immer noch.
    Cusco hat eine tolle Kolonialarchitektur, die Innenstadt ist jedoch vollständig in touristischer Hand. Aber schon ein paar Blocks außerhalb begegnet man wieder dem 'richtigen' Peru. So gibt es auf dem Mercado Central zwar auch die üblichen Alpakadecken und Ponchos, es überwiegen aber die Stände mit frischen Lebensmitteln, an den wir uns eindecken.
    Auch heute besichtigen wir weitere Inkaruinen. Wir lassen uns von einem Uber zu den Ruinen Tambomachay ca. 10 km außerhalb Cuscos bringen und wandern dann über verschiedene andere Inkastätten zurück zum Campingplatz. Wir besichtigen alte Bäder bzw. Wasserheiligtümer, Getreidespeicher, Verteidigungsanlagen sowie Kultstätten. Bei den meisten Anlagen ist der wahre Zweck bis heute nicht eindeutig geklärt. Da die Inka keine Schriftsprache hatten, sind die Archäologen auf die Überlieferungen der spanischen Konquistadoren oder eigene Interpretationen angewiesen.
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  • Valle Sagrado

    May 17, 2024 in Peru ⋅ ☀️ 17 °C

    … so wird das Tal des Urubamba nördlich von Cusco auch bezeichnet. In dem fruchtbaren Tal entwickelten sich schon vor über tausend Jahren die ersten Hochkulturen und unter den Inka wurde es dann vollends zu einem religiösen, kulturellen und landwirtschaftlichen Zentrum entwickelt. Und so hangeln wir uns seit 3 Tagen von einer archäologischen Sehenswürdigkeit zur nächsten. Vor allem die Inka haben hier ihren Steinefetisch voll ausgelebt. Wie sie ihre mächtigen Bauwerke in die Berglandschaft integrierten, ist schon beeindruckend. Um die Bevölkerung zu ernähren, waren die Hänge meist komplett terrassiert, durch ein ausgeklügeltes System bewässert und wurden landwirtschaftlich bewirtschaftet. Sie werden zum Teil heute noch genutzt.
    Höhepunkte sind kreisförmig in den Boden gebaute Terrassen, die wie ein Gewächshaus verschiedene Temperaturen für den Ackerbau ermöglichen, eine Saline, die auch heute noch betrieben wird, sowie Ollantaytambo. Neben den gut erhaltenen Ruinen ist Ollantaytambo auch der älteste durchgängig besiedelte Ort Südamerikas. Seit dem vierzehnten Jahrhundert leben die Menschen hier, die Gebäude stehen alle noch auf den Grundmauern aus der Inkazeit.
    Das Tal ist natürlich auch ein Muss für jeden Perubesuch und entsprechend komplett überlaufen. Wir überlegen gerade ernsthaft, ob wir uns da Machu Pichu noch antun wollen.
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  • Baños Termales de Lares

    May 18, 2024 in Peru ⋅ 🌧 14 °C

    Der Wetterbericht sagt für heute Nachmittag Regen voraus, und so beschließen wir in die Berge nach Lares zu fahren. Dort gibt es heiße Thermalquellen, genau das Richtige bei dem Wetter. Vor dem Thermalbad können wir auch problemlos übernachten.Read more

  • Hidroeléctrica nach Aguas Calientes

    May 20, 2024 in Peru ⋅ ⛅ 14 °C

    Wir haben uns doch entschieden, Machu Picchu zu besuchen. Aguas Calientes ist der Talort, von wo aus die Touren nach Machu Picchu starten. Er ist nur per Zug oder zu Fuß zu erreichen. Wir entscheiden uns für letzteres. Wir parken den Bus in Hidroeléctrica, dem Ende der Straße. Bisher eine einspurige Erdstraße, wird sie gerade mit chinesischer Hilfe ausgebaut. Damit noch mehr Touristen nach Machu Picchu kommen können. Von dort laufen wir morgens um sechs bei Sonnenaufgang los nach Aguas Calientes. Der Weg führt entlang der Bahnlinie durch den subtropischen Urwald. Eine tolle Wanderung, links und rechts die fast senkrechten, grün bewachsenen und wolkenverhangenen Felswände. Die Züge fahren sehr langsam und kündigen sich rechtzeitig durch Hupen an.
    In Aguas Calientes angekommen ziehen wir erst mal eine Nummer, die uns berechtigt, um 17 Uhr für Eintrittskarten anzustehen. Danach suchen wir uns ein Hotel. Da wir recht früh waren, haben wir eine niedrige Nummer gezogen und bekommen nach nur kurzem Anstehen tatsächlich Karten für die gewünschte Tour. Wir beschließen, uns einen privaten Guide zu nehmen. Im Valle Sagrado standen wir nämlich manchmal etwas ratlos vor den Monumenten und hätten uns etwas mehr Infos gewünscht. Das holen wir jetzt nach. Morgen früh um neun holt die Guide uns an unserem Hotel ab. Als wir nach Happy Hour (Pisco Sour!) und Abendessen gegen neun Uhr zum Hotel zurückgehen, stehen immer noch Menschen für Karten an.
    Jetzt freuen wir uns doch auf Machu Picchu. Wir werden berichten!
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  • Machu Picchu

    May 21, 2024 in Peru ⋅ ☀️ 21 °C

    Um es gleich vorwegzunehmen: Es hat sich gelohnt. Die Landschaft und wie die Inkas die Stadt darin eingebettet haben ist absolut unbeschreiblich, selbst Bilder können das nicht richtig wiedergeben. Und es ist zwar sehr voll von Besuchern, aber das Ganze ist recht gut organisiert und so kann man die Tour wirklich genießen. Unsere Guide hat sich wirklich viel Zeit genommen, uns die Highlights zu zeigen und die historischen und architektonischen Hintergründe zu erklären. Und sie war sehr erpicht darauf, Bilder von uns mit spektakulärem Hintergrund zu machen 😀.
    Nach fast viereinhalb Stunden sightseeing sind wir echt geflashed. Nach einer kurzen Pause geht es dann wieder gut zwei Stunden nach Hidroeléctrica nach Hause zum Bus.
    Fazit: Wir sind froh, dass wir trotz anfänglicher Bedenken dort waren. Definitiv ein Highlight in Südamerika.
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  • Über die Cordillera Vilcabamba

    May 24, 2024 in Peru ⋅ ☀️ 17 °C

    Seit drei Tagen sind wir in Richtung Nasca und Pazifik unterwegs. Wir machen die Direttissima: Auf Nebenstraßen quer zur Cordillere. Da die Flusstäler schmal und oft überflutet sind, verlaufen die Straßen meist in den Bergen. Auch die meisten Dörfer und Siedlungen liegen hoch oben in den steilen Hängen. Und so bewegen wir uns auf und ab, immer zwischen 1000m und über 4500m. Dabei durchfahren wir mehrmals sämtliche Klimazonen. Durch Bananen- und Avocadohaine, Kaffeeplantagen, Eukalyptuswälder und karge Hochebenen bis hoch auf Augenhöhe mit den vergletscherten Gipfeln. Teilweise begegnen wir stundenlang keinem Menschen, dann wieder müssen wir uns auf den schmalen Bergstraßen in Zentimeterarbeit an Lastwagen vorbeischlängeln. Auf der einen Seite der Berg, auf der anderen geht es bis zu 2000m fast senkrecht runter ins Tal.
    Wir übernachten in winzigen Dörfern, in denen die Menschen unter einfachsten Bedingungen leben. Und trotzdem meist gut drauf und neugierig sind und nicht etwa neidisch oder verbittert.
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  • Nasca

    May 25, 2024 in Peru ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute ging es nochmals gut 300km Richtung Westen. Diesmal jedoch auf größtenteils vernünftigem Asphalt. Lange noch auf der Hochebene ging es dann runter in die trockene Steinwüste der peruanischen Pazifikküste. Angeblich der trockenste Ort der Erde, es regnet im Schnitt 20min im Jahr. Der Mond kann nicht unwirtlicher sein. Vorbei an einer knapp 1000m hohen Sanddüne kamen wir zu den Nasca-Linien. Direkt an der Panamericana, die eine der Figuren durchschneidet, steht ein Aussichtsturm, von dem aus man drei Figuren und unzählige Linien und geometrische Formen erkennen kann. Insgesamt hat die Nasca-Kultur mehrere tausend Geoglyphen in den Wüstenboden geritzt. Sinn und Zweck ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt. Neben für religiöse Zwecke war es wohl auch eine Art astronomischer Kalender. Und laut Erich von Däniken sind es Zeichen und Landebahnen für Außerirdische… Mit dieser Theorie hat er es zumindest zum Ehrenbürger von Nasca geschafft.
    Wir übernachten in einem kleinen Dorf vor der Ruine einer vor 30 Jahren durch ein Erdbeben zerstörten Kolonialkirche aus dem achtzehnten Jahrhundert.
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  • Vom Meer zurück in die Berge

    May 28, 2024 in Peru ⋅ 🌙 14 °C

    An der Küste hat es uns nicht sonderlich gefallen. Zu viele Menschen, zu viel Dreck und viel zu diesig. Obwohl die Sanddünen und Geoglyphen schon cool waren.
    Also wieder zurück in die Berge. In einem Rutsch von Meereshöhe auf über 4700m. Ich war zwar etwas skeptisch, aber es gibt ihn wirklich, den Memoryeffekt bei der Akklimatisation: Trotz zwei Nächten auf Meereshöhe macht uns der rasche Wiederaufstieg keine Probleme. Wir schlafen auf 4200m wie die Murmeltiere.Read more

  • Weites Land

    May 31, 2024 in Peru ⋅ 🌙 17 °C

    Gestern haben wir den Tag auf dem Ledersofa der Mercedes-Benz Werkstatt in Huancayo verbracht. Währenddessen bekommt unser Sprinter neues Öl, einmal komplett neue Filter sowie neue Bremsbeläge. Und er wird Innen und Außen gewaschen. Wir haben ihn fast nicht wiedererkannt.
    Heute war dann reiner Fahrtag. Trotz guter Straßen heißt das 8h für 350km. Pünktlich zum Sonnenuntergang erreichen wir unseren Übernachtungsplatz: Ein recht neues Hotel, an dem wir uns für kleines Geld im Garten neben dem Pool niederlassen können. Frühstück auf der Hotelterrasse inklusive.
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  • Huánuco Viejo

    June 1, 2024 in Peru ⋅ ☀️ 15 °C

    Nächstes Ziel ist der Huascarán Nationalpark. Auf dem Weg dorthin sehen wir auf der Karte einen Hinweis auf die Inkaruinen Huánuco Vieja. Nur 10km Umweg, die sich lohnen: Eine riesige Inkastadt auf einem Plateau mit Zeremonienplatz, einer Inkaresidenz, Bädern und weitläufigen Wohnanlagen. Zum Teil noch sehr gut erhalten. Laut dem Ticketverkäufer kommen nur „muy poco turistas“ hierher. Unser ticket hat die Nummer 00038… Neben der Ruine ist eine große Wiese, auf der wir übernachten können.Read more

  • Gletscher und Puya Raimondii

    June 2, 2024 in Peru ⋅ ☀️ 11 °C

    Wenn es nicht schon so abgedroschen klingen würde: Wir haben schon wieder eine Traumstraße entdeckt. Am Abra Yanashalla Pass biegen wir nach Westen auf eine kleine Erdstraße ab. Die Straße ist in einem furchtbaren Zustand, voller Potholes und alle paar Kilometer ein nur notdürftig geräumter Erdrutsch. Aber die Landschaft und die Aussichten sind atemberaubend. An mehreren Gletschern vorbei, mit Sicht auf grüne Hochtäler und weiß glitzernde 6000er. Wir freuen uns mal wieder, das perfekte Auto zu haben: 10cm breiter, und wir hätten umdrehen müssen. Und auch sämtliche Böschungswinkel haben wir komplett ausgereizt. Dabei musste jetzt leider die Trittstufe endgültig dran glauben.
    Nach 2 Stunden kommen wir zum Glaciar Pastoruri. Vom Parkplatz sind es noch ca. 2km bergauf bis zum Gletscher. Von Westen kommend ist die Straße anscheinend besser in Schuss, es stehen noch ein paar Tourbusse auf dem Parkplatz, hauptsächlich mit peruanischen Touristen. Dabei zwei Frauen in Pumps, High Heels und mit Handtaschen. Auf 5000m. Skurril.
    Nachmittags fahren wir wieder runter und finden auf 4200m einen tollen Übernachtungsplatz. Der ganze Hang ist voller Puya Raimondii, einer Bomeliaceae, verwandt mit der Ananas. Ein faszinierendes Gewächs: Sie werden bis zu 15m hoch, leben bis zu 100 Jahre, blühen aber nur einmal nach frühestens 40 Jahren und sterben dann. Scheint mir irgendwie eine Sackgasse der Evolution zu sein. Aber schön anzusehen.
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  • Parque Nacional Huascarán

    June 6, 2024 in Peru ⋅ ☀️ 6 °C

    So langsam gehen uns die Superlative aus. Wir fahren eine Runde um den Nevado Huascarán, mit knapp 6800m der höchste Berg Perus. Zwei Tage quer durch die Cordillera Blanca, dem schönsten Teil der Andenkordillere. Gestern fahren wir von Huaraz, wo wir zwei Tage auf einem Campingplatz Station gemacht hatten zum Wäschewaschen lassen, Trittstufe abbauen und ausspannen, in den Nationalpark. Auf bester Asphaltstraße geht es über den Punta Olímpica mit dem angeblich höchsten Straßentunnel der Welt nach Chacas. Auf der Strecke tolle Ausblicke auf die Südseite des Huascaránmassivs und türkisfarbene Lagunen. Ab Chacas dann weiter auf einer schmalen Erdstraße. Die Straße windet sich erst einen Fluss entlang und dann an den steilen Hängen bis Yanamá, wo wir am Dorfplatz vor der Polizeistation übernachten.
    Heute fahren wir dann über den Llanganucopass wieder zurück nach Westen. Von der Passhöhe bestaunen wir die bisher spektakulärsten Ausblicke, quasi rundum reihen sich schnee- und gletscherbedeckte 6000er. In unzähligen Serpentinen geht es wieder runter in ein Hochtal, wo wir auf einer Kuh - und Eselweide unseren nächsten Übernachtungsplatz finden. Von dort wollen wir morgen zu einer besonders spektakulären Lagune wandern.
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  • Laguna 69

    June 7, 2024 in Peru ⋅ ☀️ 1 °C

    Wir wandern um sechs Uhr noch vor Sonnenaufgang los. Das Tal liegt noch lange im Schatten, lediglich die Schneefelder der umliegenden Berge leuchten schon im Sonnenlicht. Nach drei Stunden und 700 Höhenmetern stehen wir an der Laguna 69 und staunen. Im Talschluss auf über 4600m liegt die intensiv türkisblaue Lagune umgeben von Gletschern und der über 500m hohen Eiswand des Chacraraju. Und das frühe Aufstehen hat sich gelohnt, wir haben den See ganz für uns alleine. Nach einem zweiten Frühstück machen wir uns auf den Rückweg. Und jetzt kommen uns Heerscharen von Wanderern entgegen. Jeder zweite fragt uns, wie weit es noch sei.
    Zurück am Bus gönnen wir uns erst mal eine heiße Dusche und fahren dann runter ins Tal nach Yungas, wo wir am Dorfplatz übernachten.
    Ach ja, der Name der Lagune kommt daher, dass sie namenlos war und bei Gründung des Nationalparks wurden die bislang Namenlosen einfach durchnummeriert.
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  • Zurück am Meer

    June 10, 2024 in Peru ⋅ ☀️ 19 °C

    Wir beschließen, der peruanischen Pazifikküste eine zweite Chance zu geben. Doch vorher geben wir uns noch mal zwei Tage durch die Berge. Erst durch den Cañón del Pato. Die parallel verlaufenden Gebirgszüge der Cordillera Blanca und Cordillera Negra stoßen hier zusammen und sind nur noch durch die enge Schlucht getrennt. Einspurig und mit unzähligen unbeleuchteten Tunneln windet sich die Straße durch die Schlucht. Im weiteren Verlauf verpassen wir einen Abzweig und finden uns auf einer abenteuerlichen Strecke durch die Berge wieder. Nagelneu asphaltierte Abschnitte wechseln sich immer wieder mit übler Schotterpiste ab. Hinter jeder Kurve kann es wieder anders aussehen.
    Aber letztendlich schaffen wir es nach Huanchaco, einem beliebten Ferienort an der Pazifikküste. Bekannt für seine Surfstrände und die Schilfrohrboote, mit denen die Fischer schon seit 2000 Jahren aufs offene Meer rausfahren. Angeblich wurde hier und nicht auf Hawaii das Surfen erfunden. Wir mieten uns zwei Liegestühle und verbringen den Tag am Strand. Ein verdienter Kurzurlaub vom Reisen. Claudio, vor dessen Wohnung wir zufällig parken, gibt uns Tipps für weitere Ziele und empfiehlt uns ein leckeres Restaurant in der Nähe, wo wir den Tag ausklingen lassen.
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  • Chan Chan und El Brujo

    June 11, 2024 in Peru ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach dem Strandtag in Huanchaco wollen wir weiter nach Puerto Malabrigo, einem kleinen Strandort, der uns von mehreren Peruanern empfohlen wurde.
    Auf dem Weg dorthin besuchen wir noch zwei prä-Inka Ruinen.
    Chan Chan war ab dem Jahr 1000 bis zur Eroberung durch die Inka die Hauptstadt der Chimú und mit geschätzt bis zu 80.000 Einwohnern die größte Stadt Südamerikas. Die ganze Stadt ist aus Lehmziegeln erbaut. Nur ein relativ kleiner Teil ist restauriert, der große Rest ist eine Trümmerlandschaft und erinnert eher an ein riesiges geschmolzenes Wachsgebilde. Die Anlage besticht vor allem durch ihre schiere Größe. Das zugehörige Museum ist eher schlicht.
    El Brujo hingegen hat eins der besten Museen, welches wir bisher in Südamerika besucht haben. Die Anlage liegt etwas abseits der Straße mitten in der Wüste und fristet daher unverdienterweise ein Schattendasein. An der Pyramide der Mochica, der Vorgängerkultur der Chimú, wird noch aktiv gegraben und geforscht. Vor allem die zum Teil noch sehr gut erhaltenen Reliefs und Wandmalereien begeistern uns. Modern ist das Museum. Höhepunkt ist die tätowierte Mumie mit reichem Grabschmuck aus Gold und Silber, die erst vor einigen Jahren entdeckt wurde. Es handelt sich um eine Kriegerin, Schamanin oder Priesterin. Dieser Fund hat wohl die präkolumbianische Geschichtsschreibung umgekrempelt. In diesem Saal herrscht leider Fotografierverbot.
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  • Puerto Malabrigo

    June 13, 2024 in Peru ⋅ ⛅ 19 °C

    In Puerto Malabrigo gefällt es uns so gut, dass wir gleich drei Tage bleiben. Der Ort ist wohl bei Surfern recht bekannt, weil hier mit über 4km die angeblich längste surfbare Welle steht.
    Wir stehen direkt am Strand und können sogar unsere Hängematten aufhängen. Vor uns der riesige, saubere Sandstrand.
    Es herrscht gerade absolute Nebensaison, bis auf ein paar handvoll Surfer ist der Ort ziemlich ausgestorben.
    Die Tage vergehen wie im Fluge mit Baden, Lesen, Backen, mit Familie und Freunden telefonieren, Strandspaziergängen, Sonnenuntergängen…
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  • Cajamarca, Grabnischen und wieder Berge

    June 16, 2024 in Peru ⋅ ☁️ 18 °C

    Cajamarca ist vor allem bekannt als Ort, an dem Atahualpa, der letzte Inkakönig von den Spaniern ermordet wurde. Um sich zu retten, hatte er den Spaniern einen Raum gefüllt mit Gold versprochen. Heutiger Goldwert: 80 Millionen USD. Hat ihm aber nichts geholfen, er wurde trotzdem hingerichtet. Das recht unscheinbare Haus steht heute noch in der Stadtmitte. Ein Strich deutet an, bis zu welcher Höhe der Raum mit Gold gefüllt war. Ansonsten ist Cajamarca eine nette, recht ruhige Stadt, in der wir zwei entspannte Tage verbringen.
    Auf dem Weg weiter Richtung Ecuador machen wir kurz an den Ventanillas de Otuzco halt, einem Felsen mit Prä-Inka Grabnischen. Über 300 Gräber wurden vor rund 1500 Jahren in den Fels geschlagen.
    Den Rest des Tages ging’s dann wieder auf und ab durch die Berge. Wir übernachten mal wieder an einem gemütlichen Plaza del Armas.
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  • Leymebamba und die Grabhäuser von Revash

    June 17, 2024 in Peru ⋅ ⛅ 19 °C

    In Leymebamba treffen wir zufällig eine Familie aus Cajamarca wieder, die uns auf der Passstraße angesprochen hatte. Wir beschließen, zusammen zu Abend essen zu gehen und so wird es ein interessanter deutsch-peruanischer Austausch.
    Am nächsten Morgen besuchen wir das Mumien-Museum von Leymebamba. In der Nähe des Ortes wurde 1997 von Waldarbeitern zufällig eine riesige Grabstätte mit unzähligen Mumienbündeln gefunden. 200 davon wurden geborgen und können in dem eigens dafür gegründeten Museum besichtigt werden. Nicht nur die Mumien sind sensationell gut erhalten, es wurden auch bestens erhaltene Kleidungsstücke, Werkzeuge und weitere Alltagsgegenstände gefunden. Insgesamt ein kleines, aber total schönes Museum, welches von der Gemeinde in Eigenregie betrieben wird.
    Danach machen wir einen kleinen Umweg zu den über 1000 Jahren alten Mausoleen von Revash. Unter einem Ferlsüberhang finden sich mehrere Grabhäuser, die mit Lehm verkleidet und zum Großteil mit leuchtend roter Farbe bemalt sind.
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