• Objekt 505 📹

    25. maj 2024, Kroatien ⋅ ☁️ 18 °C

    Željava (auch Objekt 505 genannt) gehörte während des Kalten Krieges zu einem der fortschrittlichsten Luftwaffenstützpunkte in Europa. In der unterirdischen Anlage konnten bis zu 80 Flugzeuge stationiert werden. Sie war darauf ausgelegt, sich selbst versorgen zu können und sollte sogar einem Atomangriff standhalten.

    Von hier wurden während des Kroatienkrieges 1991 zwei Jets der jugoslawischen Armee von kroatischen Piloten entführt. Einer wurde nach Österreich geflogen und später zurückgegeben, der andere wurde zum ersten Kampfflugzeug der kroatischen Luftwaffe. Beide Vorfälle sind spektakulär und waren durchaus von Bedeutung für die Unabhängigkeit Kroatiens.

    Im Jahr 1992 musste sich die jugoslawische Armee zurückziehen. Um zu verhindern, dass die Anlage dem Feind in die Hände fällt, versuchten sie, die vermeintlich unzerstörbare Anlage zu sprengen. Trotz massiver Sprengstoffmengen, die in den benachbarten Dörfern wie ein Erdbeben wahrgenommen wurden, stürzte sie nicht komplett ein. Natürlich war nichts mehr intakt und alles, was noch brauchbar war, von Kabeln bis zu Stahltüren, wurde gestohlen.

    Heute ist die Anlage ein Lost Place der besonderen Art. Offiziell befindet sie sich auf dem Gebiet sowohl Kroatiens als auch Bosnien und Herzegowinas. Aufgrund internationaler Vereinbarungen und der Gefahr durch ungesicherte Sprengstoffe wird das Gebiet von beiden Ländern jedoch nur eingeschränkt genutzt.

    Vor wenigen Jahren bestand noch die Gefahr, von der Grenzpolizei aufgegriffen zu werden, aber diese hat ihren Kontrollpunkt mittlerweile um ein paar hundert Meter verlegt. Die Landebahnen dienen seitdem als inoffizielle Rennstrecken, wobei hier auch schon offizielle Rennen stattgefunden haben.

    In die Anlage selbst muss man sich trauen, denn schon nach wenigen Metern ist es stockfinster, da es keine einzige Lichtquelle in den vielen Tunneln gibt. Dazu kommt der herumliegende Schutt, Löcher und Stahlteile, die aus den Wänden und von der Decke hängen.

    Daher haben wir uns einen ortskundigen Guide gesucht, der uns viel über die Geschichte, die einzelnen Räume usw. erzählen konnte.
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