• Ankunft in Assenowgrad

    18. Juli–16. Aug. 2024 in Bulgarien ⋅ ☀️ 37 °C

    Assenowgrad ist eine kleine, traditionelle Stadt am Anfang der Rhodopen, einem Gebirge im Süden Bulgariens, das sich bis nach Griechenland erstreckt. Wir haben sie für einen längeren Halt ausgewählt, um abseits des Tourismus etwas vom Land zu sehen. Von hier aus sind viele Ausflugsziele gut zu erreichen, und die Preise sind wesentlich moderater als beispielsweise in Sofia.

    Die Geschichte von Assenowgrad reicht zurück bis in die Zeit der Thraker, über 1000 Jahre vor Christus, als die Stadt noch unter einem anderen Namen bekannt war. Im Jahr 1230, während der Kriege zwischen dem Bulgarischen und dem Byzantinischen Reich, gewann die Stadt mit ihrer Festung an militärischer Bedeutung. Zar Iwan Assen II. baute die Festung aus und benannte die Stadt nach sich selbst, um seine Herrschaft und den militärischen Erfolg zu betonen. Seitdem heißt sie "Assenowgrad", was "Stadt von Assen" bedeutet.

    Assenowgrad ist seit jeher eine besonders religiöse Region. In der Stadt und in den umliegenden Bergen befinden sich über 50 Klöster und Kirchen, weshalb Assenowgrad auch häufig als "Klein-Jerusalem" bezeichnet wird. Die kirchlichen Gebäude, allen voran das Bachkovo-Kloster, ziehen noch heute zahlreiche Pilger und abenteuerlustige Wanderer an. In der Stadt hört man zu den üblichen Zeiten Glocken aus allen möglichen Richtungen.

    Im Sommer und besonders aktuell herrschen in der Region sehr hohe Temperaturen. Bei unserer Ankunft zeigte das Thermometer im Auto 44°C an. Die Menschen passen sich an: Tagsüber sind die Straßen leer, und abends, wenn die Temperaturen langsam auf 30°C sinken, erwacht die Stadt zum Leben. Familien und Freunde kommen in der Innenstadt zusammen, spielen, essen und genießen die Zeit. Um 23 Uhr fühlt es sich an, als wäre es 16 Uhr.

    Die Menschen hier sind sehr höflich und gastfreundlich. Das Leben wirkt insgesamt ruhiger, die Leute scheinen weniger gestresst und somit entspannter zu sein. Fast niemand spricht Englisch, aber die Kommunikation gelingt trotzdem und macht beiden Seiten Spaß. Wir fühlen uns hier sehr wohl und haben das Gefühl, tatsächlich in Bulgarien zu sein.
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