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- Jumaat, 6 September 2024 3:12 PTG
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Macedonia UtaraSkopje41°59’28” N 21°25’45” E
Stadtmuseum Skopje & Erdbeben

Am 26. Juli 1963, um 5:17 Uhr, wurde Skopje von der größten Katastrophe seiner Geschichte getroffen. Innerhalb von nur 20 Sekunden zerstörte ein Erdbeben der Stärke 6,1 fast 80 % der Stadt. Ein niederländischer Pilot, der gerade über Skopje flog, sah aus der Luft, wie die Gebäude in sich zusammenfielen. „Es war, als hätte eine Bombe die Stadt getroffen“, berichtete er später. Ein internationaler Reporter verglich die Zerstörung mit der Bombardierung Warschaus im Zweiten Weltkrieg – ein treffender Vergleich, um das Ausmaß der Verwüstung zu beschreiben. Über 1.000 Menschen kamen ums Leben, und mehr als 200.000 wurden obdachlos.
Neben dem menschlichen Leid hinterließ das Erdbeben auch eine kulturelle und architektonische Lücke. Bedeutende historische Bauwerke wie die byzantinische Kale-Festung und das osmanische Kuršumli An, eine Karawanserei aus dem 16. Jahrhundert, wurden schwer beschädigt. Diese Bauwerke repräsentierten jahrhundertealte Geschichte, deren Verlust die Identität der Stadt tief erschütterte. Auch das Nationaltheater und die Nationalbank, zwei der prächtigsten Bauwerke der Stadt, wurden vollständig zerstört. Besonders schmerzlich war auch der Verlust des renommierten Hotel Macedonia, das ein wichtiger Treffpunkt für internationale Gäste war. Diese Zerstörungen erforderten eine radikale Neugestaltung der Stadt, da das traditionelle Stadtbild unwiederbringlich verloren war.
Das Museum der Stadt Skopje, das sich im ehemaligen Bahnhofsgebäude befindet, erinnert heute an die Tragödie. Das Gebäude wurde bewusst nur teilweise restauriert, um als Denkmal an die Zerstörung erhalten zu bleiben. Die Uhr im Bahnhofsgebäude steht seit dem Beben auf 5:17 Uhr. Im Inneren des Museums können Besucher mehr über das Erdbeben und seine verheerenden Folgen erfahren. Zahlreiche historische Fotografien zeigen das Ausmaß der Verwüstung, und verschiedene Ausstellungstafeln dokumentieren die Geschichten der Überlebenden sowie den internationalen Wiederaufbau. Ergänzt wird dies durch alte Zeitungsberichte und persönliche Erinnerungsstücke, die einen eindrucksvollen Einblick in das Leben der Menschen nach der Katastrophe geben.
Nach dem Beben erlebte Skopje eine beispiellose Welle internationaler Hilfe. Über 35 Länder beteiligten sich an den Hilfsmaßnahmen, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland und die DDR, die finanzielle und technische Unterstützung leisteten. Viele Straßen und Gebäude in der Stadt tragen bis heute die Namen der unterstützenden Länder – ein bleibendes Zeichen der Solidarität. Besonders bekannt sind die Mexico Street oder das nach Rumänien benannte Bucharest-Zentrum.
Der Wiederaufbau der Stadt wurde vom japanischen Architekten Kenzo Tange geleitet, der Skopje zu einer modernen und erdbebensicheren Stadt umgestaltete. Dabei kamen neue erdbebensichere Bautechniken zum Einsatz, die sicherstellen sollten, dass die Stadt in Zukunft besser auf seismische Aktivitäten vorbereitet ist. Auch deutsche Ingenieure spielten eine bedeutende Rolle bei der Umsetzung dieser Pläne. Heute prägt Tanges visionäre Architektur das Stadtbild und macht Skopje zu einem Symbol für internationale Zusammenarbeit und Widerstandskraft.Baca lagi