• Museo Evita

    August 31 in Argentina ⋅ 🌧 21 °C

    Eva „Evita“ Perón (1919 – 1952)

    Frühes Leben:
    Eva María Duarte de Perón wurde am 7. Mai 1919 in Los Toldos, Argentinien, in ärmlichen Verhältnissen geboren. Sie war das jüngste von fünf Kindern einer unehelichen Verbindung und wuchs in einfachen, ländlichen Verhältnissen auf. 1934 zog sie mit nur 15 Jahren nach Buenos Aires, um Schauspielerin zu werden. Dort begann sie eine Karriere als Radiomoderatorin, Sängerin und Filmschauspielerin und bewegte sich zunehmend in intellektuellen und politischen Kreisen.

    Begegnung mit Juan Perón:
    1944 lernte Eva bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung Juan Domingo Perón kennen, damals Arbeitsminister und aufstrebender Politiker. Die beiden heirateten 1945, kurz bevor Perón 1946 zum Präsidenten von Argentinien gewählt wurde.

    Politische Rolle und Einfluss:
    Als First Lady übernahm Evita eine aktive und sehr ungewöhnlich mächtige Rolle. Sie setzte sich für die Rechte der Arbeiterklasse („Descamisados“) und der Frauen ein und unterstützte die Einführung des Frauenwahlrechts (1947). 1948 gründete sie die Fundación Eva Perón, die Krankenhäuser, Schulen, Waisenhäuser und Sozialprogramme finanzierte. Millionen von Armen erhielten direkte Hilfe in Form von Geld, Kleidung und Wohnungen.

    Beziehung zum Volk:
    Evita wurde von den einfachen Menschen geliebt und verehrt. Ihre Nähe zu den „Descamisados“ machte sie zur Symbolfigur für soziale Gerechtigkeit. Sie hielt emotionale Reden, besuchte Fabriken und Krankenhäuser und inszenierte sich als „Mutter der Nation“.
    Gleichzeitig spaltete sie die Gesellschaft: Während die Unterschicht sie vergötterte, war sie in wohlhabenden und konservativen Kreisen stark umstritten, da man ihr Populismus, Autoritarismus und Machtmissbrauch vorwarf.

    Kampf um die Vizepräsidentschaft:
    1951 wollte Evita das Amt der Vizepräsidentin übernehmen, stieß jedoch auf heftigen Widerstand innerhalb des Militärs und der politischen Elite. Unter massivem Druck zog sie ihre Kandidatur zurück.

    Krankheit und Tod:
    1950 wurde bei Evita Gebärmutterkrebs diagnostiziert. Trotz intensiver Behandlungen verschlechterte sich ihr Zustand schnell. Am 26. Juli 1952 starb sie in Buenos Aires im Alter von nur 33 Jahren. Ihr Tod löste eine beispiellose landesweite Trauer aus – über drei Millionen Menschen nahmen an den Trauerfeierlichkeiten teil.

    Nachwirkung und Mythos:
    Evita wurde zur Ikone der argentinischen Geschichte. Ihr Bild prägt noch heute Politik, Popkultur und Kunst. Während viele sie als Symbol der sozialen Gerechtigkeit feiern, betrachten Kritiker sie als Teil einer populistischen Machtstrategie. Ihr Leben inspirierte zahlreiche Bücher, Filme und Musicals – darunter das weltbekannte Musical „Evita“ von Andrew Lloyd Webber mit dem Hit „Don’t Cry for Me Argentina“.
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