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  • Lonesome Cowgirl in the City

    July 3, 2019 in Hungary ⋅ ⛅ 21 °C

    Oh lálá, es prasselt Footprints - die Reiseländer geben sich auf meiner Route gerade aber auch die Klinke in die Hand, und ich möchte das schöne Ungarn nicht unerwähnt lassen.

    Die Stadt Balassagyarmat an der Grenze zur Slowakei, wo ich jetzt gerade bin, hat gegenüber Budapest, wo ich die letzten zwei Tage war, einen entscheidenden Vorteil: Es gibt absolut nichts, was man sich unbedingt anschauen müsste.

    Nicht falsch verstehen, Budapest, Du bist eine tolle Stadt, ein vibrierender Mix aus vielem, und ich komme sicher nochmal für länger - aber nach Tagen auf dem Rad und in der Natur bin ich anders getaktet, muss mich erst eingrooven auf Deine Rhythmen, wo ich so sehr in meinem eigenen Rhythmus war...

    Und dann passiert schonmal etwas, was ich auf der Reise sonst gar nicht kenne: Ein Anflug von lonesome Cowgirl in the City. Dann wäre es doch schön, grad nicht allein unterwegs zu sein, wo ich sonst genau das - sowohl das mit mir selbst sein als auch die Offenheit für Begegnungen - sehr genieße.

    Ich gehe in den Städten ‚für Geselligkeit‘ gern in Hostels, gern ‚Schlafsaal nur für Frauen‘, denn da trifft man die Europareisenden Asiatinnen, und es ist nicht nur spannend, was die sich so zum Frühstück kochen... Mit etwas Glück stößt man auf man auf eine der irgendwie toughen, etwas älteren alleinreisenden Frauen aus den Metropolen Chinas - und während der jüngeren Generation das Smartphone als Reisepartner offenbar völlig ausreicht, gibt es da Austausch und auch schonmal nen gemeinsamen Absacker.

    In Budapest, mit vorhangumzäunten Kojen im Hostel, fast wie ein Kapselhotel, blieb irgendwie jede für sich... aber bevor der Blues sich zu breit machen konnte, traf ich auf Fahrradstadtführer Andrej, der mal in Trier studiert hat, und bei einer Streetart-Stadtführung auf Marianne aus Dänemark, die noch Zeit für eine Limonade im Szimpla hatte. Danach ging Musikhören open air am Akvarium auch wieder solo, mit dem Herz offen für die Welt.

    Ansonsten:

    Nichts ist geiler als bei 40 Grad Aussentemperatur in die majestätische, aber sanfte, zärtlich-kühle Donau zu hüpfen.

    Nichts ist entspannter, als bei der Weiterreise Richtung Tatra einfach den fürsorglich für mich handgemalten Roadbooks von Warmshowers-Gastgeber Zsolt zu folgen.

    Und wenn man mit der Methode ‚Hände und Füße‘ versucht, beim Einkauf zu erklären, dass man eine Popocreme für Radfahrer braucht, dann bleibt es nicht bei Händen und Füßen 🙈.

    Ein bisschen Budapester Street Art und der wahrlich postkartenkitschige Ausblick von der Terrasse meines letzten Warmshowers-Plätzchen im Anhang. Take care, Anna
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