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  • Dag 4

    Land in Sicht

    12. maj, Tunesien ⋅ 🌙 19 °C

    An Bord war es zwischendurch genauso chaotisch wie im Hafen. Kaum war ich auf dem Schiff, wurde ich zu meiner Kabine gefahren, ohne dass ich zuerst die Karte zum Aufsperren bekam. Glücklicherweise war der Service echt nett und hat mir flott geholfen. Überall ständige Durchsagen, die meist akustisch kaum zu verstehen waren und nur auf Italienisch oder Französisch. Zwischendurch hab ich dann noch „Pizza“ und „Restaurant“ rausgehört. Ich bin lange vor dem Anlegen durch die Flure gelaufen, überall waren Zimmermädchen, anscheinend musste man die Kabinen räumen. Plötzlich konnte ich meine Kabine nicht mehr finden, weil die Lobby gesperrt war. Musste über ein anderes Treppenhaus gehen, total die Orientierung verloren. Die Überfahrt war aber ansonsten ganz chillig, kaum Wellen und sogar ab und zu Internet, als wir an Korsika und Sardinien vorbeifuhren.

    Dann, als ich im Hafen ankam, ging das Abenteuer weiter. Von der Fähre runter, direkt durch einen Röntgenscanner – ist das überhaupt gesund? Danach in die Zollhalle, wo schon Typen in „offizieller“ Kluft standen und so taten, als würden sie beim Ausfüllen der Zollerklärung helfen. Habe denen schnell gezeigt, dass ich das Spiel durchschaue und nicht zu viel zahlen werde. Einer der Helfer war ein älterer Mann mit einer Behinderung, also hab ich doch einen fairen Preis mit ihm gemacht, obwohl er das Dokument langsam und letztendlich falsch ausgefüllt hat.
    Mal sehen ob's bei der Ausreise deswegen dann Ärger gibt.
    Ich habe dann versucht herauszufinden, wie ich an die Versicherung komme, weil meine Versicherung Tunesien nicht abdeckt. Ein Zöllner hat mir das Gebäude gezeigt. Dort angekommen, hieß es, ich müsse zuerst durch den Zoll und dann mit den Papieren zurück kommen. Also erstmal zum Zoll. Dort das erste Formular abgegeben, dafür zwei neue bekommen. Mit diesen Formularen bin ich auf die gegenüberliegende Seite, um dort eine Unterschrift zu bekommen. Damit dann zu einem Zöllner. Dann wieder zur Versicherung, die man ja auch irgendwie bezahlen muss. Also zum Geld tauschen. Dann wieder zur Versicherung. Danach Abfahrt... Nein leider nicht, kurz vor Ausfahrt sagt der letzte Zöllner "Stop! Inspection!". Ich dachte erst, jetzt wird alles auseinander genommen, aber es fehlte wohl nur eine Unterschrift, die ich in einem weiteren Büro holen sollte. Der hat mich dann aber zu seinem Kollegen geschickt... Jetzt aber Abfahrt JUHU!
    Draußen gleich geschaut wo ich hin will... Tankstelle. Vollgetankt für 145DT. Karte wird nicht akzeptiert, zweite Karte auch nicht. Jetzt wird's lustig... Bankomat gesichtet und dort versucht Geld abzuheben. Erste Karte nicht akzeptiert. Zweite dann glücklicher Weise schon. Gleich nochmal was abgehoben, wenn's schon mal geht. So, auf zum Strand, Stressabbau.

    Auf dem Weg zum Strand 3 Leute kennen gelernt, die mir ihre Hilfe anboten, ich soll mich melden wenn ich was brauche.
    Eine Familie ist am Strand mit dem Auto stecken geblieben, ich hab ihnen kurz geholfen obwohl ich eigentlich grad am Kochen war (abgelaufenes Veggifleisch mit matschigen Paprika, yummy 🤤).
    Sie waren aber sehr dankbar, selbst unbeteiligte Zuschauer bedankten sich. Und alle boten mir wieder ihre Hilfe an, wenn ich was brauche. Einer davon arbeitet auf der amerikanischen Botschaft. Kann ja vielleicht ganz hilfreich sein. Kontakte ausgetauscht.
    Und jetzt ins Bett am Strand.
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