Ostwärts

Wir kommen vom Flohmarkt zurück und sehen die offene Kirche in Bristow. Bieni bietet an, meinen Hund zu nehmen, so dass ich die Kirche besichtigen kann. Sie meint, das sei eine seltene Gelegenheit, meistens sei die Kirche geschlossen. Das wird in Zukunft noch eine challenge. Ich schaue gerne in Kirchen hinein, und weiß noch nicht genau, wie ich das mit dem Leo anstellen soll... Da wird sich ein Modus operandi finden lassen müssen.

Die Dorfkirche Bristow ist eine der ältesten protestantischen Dorfkirchen Mecklenburgs und ein bedeutendes Beispiel für die Renaissance-Architektur. Ihr Ursprung reicht bis in die 1590er Jahre, als Werner von Hahn, ein Nachfahre der Ritter zu Bristow, eine schlichte Kapelle stiftete. Sein Sohn Hans Hahn erweiterte sie ab 1597 zu einem prachtvollen Bauwerk.

Die Kirche überstand zahlreiche historische Herausforderungen, darunter den Dreißigjährigen Krieg, der die Region fast entvölkerte. 1648 lebte nur noch ein einziger Bauer in Bristow, doch Dorothea Hahn, die Tochter von Hans Hahn, kehrte zurück und sorgte für die Wiederherstellung der Kirche.

Im 19. Jahrhundert erhielt die Kirche ihren Westturm, der unter der Leitung des Schweriner Hofbaumeisters Georg Daniel errichtet wurde. Während der DDR-Zeit verfiel das Gebäude zunehmend, bis es 1989 wegen Einsturzgefahr gesperrt werden musste. Eine umfassende Sanierung zwischen 1992 und 2000 rettete die Kirche schließlich vor dem Verfall.

Heute beeindruckt die Kirche mit ihrem kunstvollen Altar, der mit acht Hochreliefs Szenen aus dem Leben Jesu zeigt, sowie mit einer reich verzierten Kanzel und Orgelempore aus der Zeit um 1600.Les mer