• Ankunft Gavdos - Korfos - Trypiti

    9–10 Nis, Yunanistan ⋅ 🌬 14 °C

    So! Dann war also soweit und ich bin auf Gavdos angekommen. Ich fahre von der Fähre und bin noch dabei die Lage zu checken, als es bei mir an der Scheibe klopft und David bei mir an der Fahrertür steht. David hatte ich 2 Tage zuvor am Krios Strand bei Paleochora getroffen, er ist zu Fuß unterwegs und geht den E4 Wanderweg auf Kreta von Chania über die Westküste und die komplette Südküste. Er ist es, der mir von Gavdos ursprünglich erzählt hatte, der alte Tscheche. Er war 2 Tage vor mir hierher übersetzt und hatte schon viel erkundet. Schnell gibt er mir noch die Hardfacts der Insel an der Gavdos Karte weiter, bevor er mit der selben Fähre verschwindet, mit der ich gerade gekommen bin.

    Kurz spreche ich noch mit Karin, die schon auf der Fähre neben mir gesessen hatte und mit Ihrer Freundin Heidi, die hier ebenfalls ein paar Tage auf der Insel verbringen.

    Dann beschließe ich mit meinem 1/4 vollen Tank nach Korfos zu fahren, um von dort aus meine Wanderung an den südlichsten Punkt Europas, dem Trypiti Kap zu bestreiten.

    Gesagt getan, die Straße vom Hafen geht zuerst rauf, um dann nach ein paar Kilometer wieder steil bergrunter zum Korfos Strand zu führen. Dabei wurde mir schon wieder Angst und Bange, wenn ich an das Hochfahren denke, der arme Challi, so steil war es!
    Als ich unten ankomme, bemerke ich sofort einen blauen alten Mercedes Campervan, der geschützt wie in mehrere Büsche eingegossen steht. Beim Vorbeifahren sehe ich ein Doppel D am Kennzeichen, also ein Dreschnder. Da sage ich kurz hallo und schwätze direkt eine Stunde mit Peter u. David. Peter lebt schon 4 Jahre auf der Insel und David ist das 5. Mal zu Besuch. Es kommt auch noch ein anderer Peter hinzu und erkundigt sich direkt nach dem Camper, der neu angekommen ist, haha! Ein Dorf eben! Hier leben 50 Leute auf 33qkm, was ich zu dem Zeitpunkt schwer glauben kann!

    So! Nun muss ich aber los, ich verabschiede mich von den beiden und mache mich auf den gut markierten Wanderweg. Mit Cowboyhut, Drohne, Wasser, Handtuch und zur Sicherheit der Badehose bewaffnet verliebe ich mich auf Anhieb in Fauna und Flora und das s.g. „look and feel“ der Insel! Nach 2 Auf- und Abstiegen durch Schluchten erreiche ich eine alte Steinhausgruppe und Cache Nummer 1 (GC5Z1XZ), der ohne Internet und nur mit GPS dran glauben muss. Ich mache ein paar Bilder, raste kurz unter einen Baum auf einer Bank, in einer traumhaften Kulisse mit Blick auf den Trypiti Strand. Noch ein kleiner Abstieg und als sich der Wanderweg an einer alten Zeder vorbei um die Ecke biegt, erblicke ich den kleinen See und den Strand mit einem blauen Boot im Kies und das Wasser und es stockt mir fast der Atem, so schön ist es! Erst später soll mir klar werden, dass es sich um Flüchtlingsboote handelt! Ich folge dem Flow und es lässt mich an einem
    „Lager“ vorbei meine Sachen an einem Gebüsch ablegen, dem einzigen windstillen Platz, den es hier zu geben scheint. Ich gehe an den Strand, der Blick wandert, rechts entdecke ich das Kap Trypiti mit seinem langen aus Fels geformten Arm mit dem Durchgang, was ich bereits von Bildern her kannte. Und da steht er! Der Stuhl! Es ist bizarr und doch wunderschön. Ich genieße es, gehe zum Wasser, es ist kristallklar und türkis, der Wind weht teilweise heftig! Da liegt ein riesiges Schlauchboot und 2 Holzboote direkt nebeneinander, das Schlauchboot hat seine besten Zeiten hinter sich. Der Wind ist so heftig, dass ich zurück an mein „Minilager“ gehe, vorher aber gehe ich noch an den anderen Lagern vorbei.
    Am meinem Platz angekommen genieße ich die Ruhe und die Windstille. Ich lasse die Drohne ihre Runden drehen, lege mich etwas hin, genieße weiter und halte ein Schläfchen ab, aber seht doch selbst!
    Okumaya devam et