Bei meinem Besuch mit dem Camper auf Kreta und in Myrtos (griechisch Μύρτος (m. sg.)) ist ein Dorf der Gemeinde Lerapetra an der Südküste der griechischen Insel Kreta. Es liegt ca. 50 km entfernt von Agios Nikolaos an der Landstraße nach Viannos. Zusammen mit vier nahegelegenen Siedlungen bildet das Dorf eine Ortsgemeinschaft, Myrtos selbst hat 441 Einwohner (2011).
Geplant war ein kurzer Stop, 1x durch‘s Dorf laufen und eventuell ins Wasser hüpfen, dann sind es 5 1/2 Stunden geworden. Warum ist die Frage? Nun, zunächst einmal hat Myrtos einen speziellen Charm, dem man schnell erlegen ist. Dann kam ich die Ortseinfahrt rein und treffe zufällig Lisa, die mir in Kato Zakros noch so lieb Tips über den Süden der Insel gegeben hat.
Mit dem Chälli schön durch das Dorf gequetscht, bis es an einem Eislieferanten nicht mehr weiter ging. In aller Ruhe bzw. griechischer Manier fährt er seinen Eistransporter unter einem „Piep…Piep…Piep-Konzert“ rückwärts in eine Nebenstraße, so dass ich die Straße weiter aus dem Ort herausfahren kann, um dann den Camper links an der Straße abzustellen.
Der Blick auf den Strand offenbart sich, was gar nicht so etwas Besonderes zu sein scheint. Der Geocache „Bennies Beach Box - GC163WZ“ lässt sich an der Treppe zur Barbarossa Bar starten. Der Weg führt also eben diese nach unten und ich gehe in aller Ruhe den Strand entlang. Wie gesagt, nichts besonderes. Zunächst die Bar, dann länger nichts und dann Liegen und Schirme für die Gäste der Lokalitäten. Am Ende liegend befindet sich der kleine Hafen, der ebenfalls nichts Besonderes ist . Ich mache kehrt und gehe die Promenade entlang, sehe eine typische Touristin, ich schätze auf eine Deutsche, in ihrem kleinen Garten Frühstücken. „Geia sas“ rufe ich ihr zu, was sie freudig erwidert. Ein paar Lokalitäten weiter lässt mich Ziel 1 des Geocaches erst nach rechts, dann wieder nach links abbiegen und ich lande vor dem „Mirtos Breakfast“, dem ich wenig Beachtung schenke. Gegenüber stehen 3 Stühle an einer Wand, da kann man gut rasten, auch ohne Verzehr. Nach 2 Minuten sitzen geht es weiter zu einer kleinen Kirche im Westen des Dorfes. Dort muss ich Treppe zählen, nun ja. Der Weg zum nächsten Punkt führt mich wieder auf die „Hauptstraße“, wenn man das so nennen darf und zurück zum Eingang des Dorfes, auf die Brücke über den Mirtos Potamos. Ich zähle alle intakten gelben Elemente im Norden und soll im Osten nach kleinen Kirchen Ausschau halten. Noch während ein deutsches Pärchen aus der Seitenstraße kommt und mich befragt, ob ich ebenfalls die Ausgrabungsstätte besuchen möchte. Ich lasse verlauten, dass ich einen Geocache imstande bin zu lösen, wenn mich das Pöbel nicht davon abhält! So! Auf der Basis der deutschen Sprache tauschen wir uns noch kurz weiter aus und dann schleicht sich jeder.
Kurze Zeit später finde ich mich am most westlichsten Teil des Myrtos Strandes wieder, der ein Nudist beach zu sein scheint. „Toll!“ denke ich mir, gehe zum Camper und mache mit einem Liegehandtuch, einem weiteren großen Handtuch, einem Wasser, der Drohne, dem Handy bewaffnet kehrt. Ich gehe einen Weg hinunter, um auf der fix ausgebreiteten Decke meine Männlichkeit zu entblößen. Den Alarm der Apfel Uhr auf 30 Minuten gestellt, es will sich ja niemand etwas verbrennen! Argwöhnisch glubschen mich die zwei weißen Menschen aus unmittelbarer Entfernung an, so nach dem Motto:“Warum du hierher kommen?“ Ich zeige wie schnurz mir das ist, indem ich mein Gemächt noch etwas besser zur Show stelle. Ich chille mein Leben und mache Klicki-Klacki auf dem Apfel Telefon. Ich hatte ein SOS an meinen Kasim gesendet. Kasim = Cousin, was auf einem Missverständnis beruht, wo sie mich vor Jahren in einer WhatsApp ernsthaft mehrfach fragte wer denn der Kasim sei und ich ihr nach einem Lachanfall schilderte:“ Cousin! Cousin! Nicht Kasim!“ sie zeigte sich erfreut, dass der schon von ihr korrigierte und gelöste Cache GC163WZ zu einem Log unsererseits führen konnte, nachdem sie gezaubert hatte und schickte mir gleich noch den Final für den Minoan Mirtos Cache mit der Nummer GC3NBKE. Der Alarm klingelt um mir zu signalisieren, dass ich meine eh schon völlig braun gebrannte Pelle einmal auf die andere Seite wenden solle. Als mir klar wird, dass ich mich schon mehrfach nach Belieben gedreht hatte, schalte ich den Timer aus und starte einen neuen mit ebenfalls 30 Minuten. Macher braucht das Land! Nach einem Plastikapfel aus dem Hause Lidl überkommt mich ein richtiges Hüngerchen. Ich pisse noch 1x nackt an das Ufer am Strand und schlage und falte unter Protest meine Handtücher zamme! Bah, jetzt noch wieder eine Hose anziehen, das Bockt ja so gar nicht!
Ich gehe leicht genervt den kleinen Weg hoch zur Straße und die 200m zum Chälli Camper. Dort fällt die Entscheidung schnell auf 300g frische Gambas, ebenfalls aus dem Hause Lidl. Kurz verschwende ich noch einen Gedanken daran, dass diese hoffentlich nicht auch nach Plastik schmecken, woraufhin mir unverzüglich klar wird, dass ich die erst vor 2 Tage hatte und diese echt gut waren. Beruhigt fange ich an eine Knolle Knoblauch zu häuten. Ich stelle die gusseiserne Pfanne auf den Gasherd, schneide eine Stück Butter ab und lege es zusammen mit dem Knobi in die Pfanne. Anschließend noch ein guter Schuss Olivenöl. Jetzt noch die kleinen Schaalentierchen auspacken und nach ein paar Minuten, während der leicht gequetschte Knobi in der Pfanne mit dem Butter-Öl-Gemisch an fahrt aufnimmt, gut sortiert dazugeben. Einen gut gemeinten Schuss Sojasauce on top. Jetzt noch groben schwarzen Pfeffer aus der WMF Mühle und eine gute Priese Fler de Sel zwischen Daumen und Zeigefinger in die Gusspfanne gleiten lassen. Fertig! Nun darf die Zeit ihr Übriges tun. Langsam schaue ich zu, wie aus den grauen Tierchen zart rosane werden. Ein bissl wenden und fertig! Zu lange ist‘s nichts, dann bekommt man die Schaale nur schwer ab und das nervt, wie eine nur halb feuchte Muschi, wo man beim reinschieben kurz daran denken muss sich eventuell das Vorhautbändchen abzureißen.
Gut gestärkt setze ich nach verrichteter Arbeit meinen Adoniskörper in Bewegung Richtung Finale von Geocache Nr. GC3NBKE! Kurz vor dem Dorf sehe ich das deutsche Pärchen gerade an ihrem Mietbomber ankommen und wir wechseln erneut einige Wörter in deutscher Sprache. Ah, sie empfehlen die Lasithi Hochebene, okay interessant, danke! Tschüss!
Ich gehe wieder die Hauptstraße entlang und lande an der Brücke mit den gelben Elementen, wo es nun nach oben zur minoischen Ausgrabungsstätte geht. Nach etwas suchen finde ich zuerst einen alten Tonhenkel, einen Haufen Steine und dann den Cache.
Auf dem Rückweg treffe ich noch Luc, der einfach auf einer Mauer zum Hafen von Myrtos seine Künste auf dem Sopransaxophon zum Besten gibt. Ich unterhalte mich mit ihm, erfahre, dass er 4 Woche hier eine Wohnung hat (zum 3. Mal) und immer am Flughafen um das Instrument frischen muss, da es wg. der Länge eigentlich Sperrgut ist.
Nach einem kurzen Weg an der Promenade schaue ich die Straße hoch auf die Hauptstrasse und erblicke den Laden von Manuel, der mir schon 2x aufgefallen war, also gehe ich schnurstracks drauf zu um ein Souvenir mitzunehmen. Im Eingangsbereich finde ich den rauchenden Besitzer Manuel, mit dem ich ins Gespräch komme.
Mit ihm spreche ich über Kriti und die aktuellen Entwicklungen des neuen Flughafens auf ihn und sein Leben bzw. wie er das sieht und erfahre wie es sich so auf Kreta lebt, wenn man einen solchen Laden hier in einem typisch griechischen Dorf hat. Er kann nicht wirklich das ganze Kahr davon leben, also geht er außerhalb der Saison noch auf die Olivenplantagen oder was es sonst so zu tun gibt. Ein cooler Typ! Ich finde 2 Metallschilder, die draußen vor seinem Laden aufgereiht stehen und die ihren Weg zu mir in den Camper finden sollen, aber sehr doch selbst!Read more